Barbara Knorr an der Tür der Wanderuper Kirche (Foto: Pfaff)

Zum Abschied das Ansgar-Kreuz

25.06.2018

Dreizehn Jahre war sie Mitglied im Wanderuper Kirchengemeinderat, zwölf davon als Vorsitzende: Barbara Knorr. Am Sonntag, 24.6.2018 wurde sie in einem Gottesdienst in der Wanderuper Kirche aus ihrem Amt verabschiedet. Und: Pröpstin Carmen Rahlf verlieh ihr das Ansgar-Kreuz - eine Ehrung der Nordkirche für Ehrenamtliche, die sich durch großen persönlichen Einsatz in der kirchlichen Arbeit auszeichnen.

Und diesen „großen persönlichen Einsatz“ legte Barbara Knorr zweifelsohne an den Tag - zeitintensiv und auf vielfältige Weise.

Sie selbst nennt ihren Einsatz „eine schöne und spannende Zeit mit vielen Facetten und Aufgaben.“ Vom Kindergottesdienst bis hin zur Sterbebegleitung war sie immer dann da, wenn sie gebraucht und gefragt wurde – und auch immer dann, wenn eine Lücke zu füllen war.

Einmal war der Pastor krank, es war Schneegestöber und sie sollte kurzfristig eine Andacht übernehmen. „Plötzlich sah ich, wie unsere Pröpstin mit zehn Pastoren im Schlepptau durchs Schneegestöber Richtung Kirche kam, um ausgerechnet diese Andacht zu besuchen, erzählt Barbara Knorr. „Da war wohl gerade Pastorenkonvent bei uns in Wanderup.“ Trotz hohem Besuch hat sie sich nicht beirren lassen und die Andacht geleitet – nur den Segen am Ende hat sie der Pröpstin überlassen.

„Ich war immer ohne Angst und fühlte mich stets geführt, auch bei allen Entscheidungen, die manchmal nicht leicht zu treffen waren“, berichtet sie. „Der Glaube gab und gibt mir Halt“, sagt Barbara Knorr und nennt Gott in diesem Zusammenhang „ihre Haltestelle“. Sie selbst sei – wie jeder andere auch – auf einem Lebens-Weg und lange sei sie gemeinsam mit dem Kirchengemeinderatsteam der „Motor der Gemeinde“ gewesen „Manchmal war dieser Weg dornig und unwegsam, manchmal gab es erholsame Rastplätze“, fasst Barbara Knorr zusammen.

Die Jahre 2014 – 2016, in denen die Kirchengemeinde ohne Pastor war, hat sie als besonders intensiv erlebt. Damals waren Pröpstin Carmen Rahlf und sie einig: Sie wollten einen jungen Pastor nach Wanderup holen – und das ist gelungen. „Mittlerweile ist der neue Pastor gut zwei Jahre im Amt und der Motor läuft rund“, sagt Barbara Knorr, so dass der Ruhestand ihres Mannes der Anlass ist, nach einer intensiven Zeit in und für die Kirchengemeinde zurückzutreten. Künftig wollen die beiden zusammen mit ihrem neuen motorisierten Gefährt – einem Wohnmobil – neue Wege erkunden, unter anderem in Frankreich.