Sammlung von Ideen und wichtigen Informationen für die kirchliche Arbeit in Zeiten von Corona

Was Gemeinden in Zeiten von Corona tun und lassen können – Eine Auswahl

(Etliches davon aus: https://unglaeubigesstaunen.wordpress.com)

• Sonntagsbrief: Den sonntäglichen Predigttext kommentieren und verschicken - per E-Mail, als Aushang im Schaukasten. Dazu die Kontaktdaten, insbesondere die Ansprechbarkeit und Erreichbarkeit für Seelsorgegespräche über Telefon herausstellen.

• Geöffnete Kirche: Wo dies nicht schon ohnehin der Fall ist: Die Kirchen öffnen für Gebet, Kerzen und Meditation. Drinnen Gebetstexte auslegen (und einen Aushang zum praktischen Umgang mit dem Virus, z.B. des Robert-Koch-Instituts)

• Der Kollege Steffen Paar aus der Kirchengemeinde Sülfeld bietet an: Den Whatsa(p)pastor*in für den direkten Draht mit Fragen, Kummer, Chats gegen Langeweile oder oder oder… Dazu hat er eine Mobilnummer bekanntgegeben.

• Gottesdienst am Küchentisch, auf der Couch oder sontwo: Holger Pyka und Elisabeth Rabe-Winnen haben eine kleine Liturgie gestaltet, die Menschen zuhause selbst feiern können. Zum Verschicken, Auslegen, Weitergeben. Hier herunterladen

• Telefonkette: Menschen können einander in der Gemeinde gute Texte und Gebete am Telefon weitergeben, in einer Telefonkette. So verbreitete man früher auch Nachrichten. Das betrifft ältere Menschen, die mit dem Internet nicht so firm sind. Dafür gibt die Gemeinde einigen Leuten Telefonnummern, damit sie damit anfangen. Die können ja anrufend jeweils fragen, ob es recht ist. Unterwegs fragt man „wen sollten wir, wen möchten Sie noch anrufen und beten, reden, vorlesen?“. (Einige werden über Datenschutz nachdenken – aber besondere Zeiten brauchen besondere Maßnahmen)

• Gebete, Lieder und Texte vorschlagen: Eine Gemeinde kann dafür Gebete und kurze Texte aushändigen, die geben eine Idee vor, die jede:r selber erweitern kann.

• In Hinterhöfen singen: Kantor*innen oder Chorleute stimmen Volkslieder in Hinterhöfen an. Auf den Balkonen erscheinen Leute und singen mit.

• Zeitpunkt für ein Vaterunser: Man kann eine Uhrzeit vorschlagen, zu der Menschen wo immer sie sind alles andere einen Moment lassen und ein Vaterunser beten, zum Beispiel mittags um 12 oder abends 18h.

• Live-Schaltung: Es gibt bei Facebook und auf andere Plattformen die Funktion einer Live-Schaltung. Viele Kids, die vielleicht jetzt mehr Zeit haben, können das bedienen. Sowas kann man nutzen für kleine Aktionen – z.B. in der Kirche. Die werden dann übertragen. Ein kleiner Teil des Chors singt da was und betet für das Land. Technisch Begabte werden es vielleicht sogar schaffen, dass man in diese kleine Versammlung hinein Gebetsanliegen trägt, per Telefon oder Internet. Die werden dann hörbar aufgenommen. Die Kohlenstoff-Runde betet für die virtuelle Runde. So läuft auch sonst Fürbitte. Jetzt sichtbar.

• Newsletter: Ist diese Aktion aufgezeichnet und verlinkt, kann man damit einen Newsletter füttern. Oder mit anderen geistlich-freundlichen Dingen und Infos.

• Telefonkonferenz: Dies Medium taugt nicht nur für interne Sitzungen, sondern auch für kleine Andachten. Jedes Handy kann bis zu 7 Leute verbinden.

• Glocken: Die Glocken sollten nicht inflationär läuten, das schürt eher Panik. Aber verlässlich zu den üblichen Zeiten. Auch wenn kein Gottesdienst ist. Vielleicht sitzt Sonntag um 10 ein Trio da und betet und singt.

• Fürbitte für Verstorbene und ihre Familien, die in diesen besonderen Zeiten nicht in üblicher Form Abschied nehmen können in digitaler Form und / oder im Schaukasten.

• Trost-Banner: Man kann am Kirchturm oder anders gut sichtbar etwas aufhängen, das etwas Tröstliches sagt. „Wir beten, wir sind da, Gott ist da.“ oder was immer.

• Einkaufsdienste: Jüngere Leute können Einkaufs- oder andere Dienste für Ältere anbieten. Auch dies kann man über Telefon oder Netz bekannt machen. Vielleicht wird das die Stunde der Konfis.

• Kinderbetreuung: Vielleicht können Kinder, die nicht in die KiTa oder Schule dürfen, sich bei jungen Leuten treffen statt bei OmaOpa. Die alten Leute sind ja gefährdeter als Junge.

Segenssprüche an der Wäscheleine: Hängen Sie vor der Kirche (oder an einem anderen Ort) eine Wäscheleine auf und klammern Sie Segenssprüche an, die sich die Menschen mitnehmen können.

Gebete per E-Mail: Angebot per E-Mail Gebete zu versenden und zu empfangen.

Wenn jede Gemeinde nur eine Idee davon oder eine andere Idee umsetzt, ist viel gewonnen.


Ideen für Kinder, Jugendliche und Konfirmand*innen

•  Idee von Pastorin G. Hartmann-Petersen: Steine von Kindern bemalen lasen (wg. der Stein ist weggerollt), die ich in kleine Beutel stecke, einen Zettel mit einer knackigen Botschaft dazu, dann werden Körbe aufgestellt und jeder bekommt „Ostern to go“. So etwas könnten Kirchengemeinden auch vorbereiten in homeoffice zu Hause und dann in Supermärkten, Apotheken oder vor der Kirchentür auslegen.

• Konfis malen ihren Konfirmationsspruch: Regen Sie Ihre Konfirmand*innen an, statt Konfer-Unterricht, ihren Konfirmationsspruch mit Straßenkreise auf einen Platz /eine Straße an ihrem Ort zu schreiben oder zu malen.

• Geschichten lesen

• Gottesdienst mit den eigenen Kindern zu Hause


Telefon - und Videokonferenzen

Um sich mit mehreren auszutauschen und virtuelle Sitzungen abzuhalten, empfehlen sich Telefonkonferenzen und Videokonferenzen statt persönlicher Treffen.

Kostenlose Telefonkonferenzen kann man bei www.deutsche-telefonkonferenz.de einrichten. Hier gilt es, sich mit der eigenen E-Mail-Adresse zu registrieren. Die Daten, die Sie für die Telefonkonferenz benötigt (Einwahlnummer, Konferenzraum-Nummer und Pin), werden dann an die eigene E-Mail-Adresse geschickt und können dann entsprechend an die Teilnehmer*innen der Konferenz weitergeleitet werden.

Achtung! Eine Telefonkonferenz braucht besondere Disziplin. Es empfiehlt sich, einen Moderator zu benennen, der die Rolle mit Klarheit übernimmt!

Videokonferenzen können für eine vorübergehende Zeit kostenlos über Skype oder Zoom.us eingerichtet werden. Beide Systeme sind nicht mit den Datenschutzrichtlinien konform, so dass sie vorübergehend geduldet werden. Die EDV-Abteilung des Kirchenkreises arbeitet gerade mit Hochdruck daran, ein eigenes System zur Verfügung zu stellen.


Übertragung von Gottesdiensten über das Internet

I. Rechtliche Fragen

Das Landeskirchenamt, Dezernat für Theologie, Archiv und Publizistik hat rechtlichen Fragen, soweit sie unsere Gesamtvertragspartner (VG Musikedition und GEMA) betreffen, so weit wie möglich geklärt. Folgendes wird festgehalten:

a) Einstellen bzw. Einblenden von Noten und Liedtexten im Internet
Mit der VG Musikedition haben wir vereinbart, dass für den Zeitraum von sechs Monaten der Pauschalvertrag zwischen der VG Musikedition und uns dahingehend erweitert wird, dass die Berechtigten das Recht erhalten, Lieder/Liedtexte im Zusammenhang mit der zeitgleichen und zeitversetzten (max. 72 Stunden) Übertragung von Gottesdiensten, anderen kirchlichen Veranstaltungen gottesdienstlicher Art sowie sonstigen gemeindlichen, nicht-kommerziellen Veranstaltungen zugänglich zu machen. Dieser Vertrag gilt für sechs Monate, also in etwa bis Mitte September. Sie haben damit die Rechtssicherheit, wenn Sie den Gemeindegliedern Noten und Liedtexte online zur Verfügung stellen. Rechtssicherheit über den Zeitraum von 72 Stunden hinaus besteht unabhängig davon für gemeinfreie Werke.

Bitte beachten Sie, dass diese Erweiterung die von der VG Musikedition wahrgenommenen Rechte betrifft. Bei Einzelverträgen mit anderen Rechteinhabern muss eine Regelung separat gefunden werden.

b) Musikwiedergaben im Internet im Zusammenhang mit Gottesdiensten
Im Jahr 2018 haben wir mit der GEMA eine Verabredung zur Musikwiedergabe im Internet getroffen, die an dieser Stelle weiterhilft: Danach sind Gottesdienste, die mit GEMA-Repertoire von Deutschland aus in youtube eingestellt werden, hinsichtlich der der GEMA zustehenden Rechte abgegolten. Dies gilt auch dann, wenn die Einstellung durch Dritte erfolgt. Weitergehende Auskünfte ließen sich aktuell von der GEMA nicht erreichen. Wir sind weiter bemüht um Klärungen.

Die Empfehlung ist, wenn Gottesdienste ins Internet gestellt werden, diese nur für einen begrenzten Zeitraum abrufbar zu gestalten. Ob und wie dies gestaltet werden kann, ist  eine technische Frage, die wir bitten im Auge zu behalten. Sollte dies nicht möglich sein, bitten wir, auf live-Übertragungen zuzugehen.

Den Wunsch, Gottesdienste nicht als Live-Erlebnis wahrzunehmen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt abzurufen oder zum Download bereitzustellen, können wir nachvollziehen, wir bitten aber darum, dann bei der Verwendung urheberrechtlich relevanter Werke zurückhaltend zu sein, da wir hierzu keine aktuelle Äußerung der GEMA haben.