Foto Reggio

Bildungsreise nach Reggio Emilia

04.05.2019

Es sind fast 1500 km, die die evangelischen Kindertagesstätten aus der Propstei Angeln von der Kindertagesstätte „La Ginestra“ in Reggio Emilia trennen. Und trotzdem: Insgesamt 15 Leiterinnen von Kitas aus der Propstei und drei verantwortliche Pädagoginnen aus dem Kitawerk machten sich auf den Weg in die norditalienische Stadt.

Schon seit mehreren Jahren werden hier im Norden Schleswig- Holsteins Ansätze der sogenannten Reggio-Pädagogik in die Konzepte der Kindertagesstätten integriert. „Dabei werden die Räume in den Kitas wie Werkstätten eingerichtet, es gibt Ateliers, Bau-, Konstruktions- und Rollenspielräume, Räume für Bewegung und Ruhe, Forscherecken und vieles mehr. Unser pädagogischer Ansatz stellt das Kind als Akteur seiner Wirklichkeit in den Mittelpunkt und damit fördern wir die Selbstbildungsprozesse der Kinder“ so die Fachleiterin des evangelischen Kitawerks in Flensburg, Dagmar Lenz, die diese Fortbildungsreise initiierte und organisierte.

Die Ursprünge der Reggio- Pädagogik wurden in den 70er Jahren maßgeblich von Loris Malaguzzi in der Stadt Reggio Emilia geprägt. Seine Ansätze und das Konzept erfuhren weltweite Beachtung als eine der besten Formen der vorschulischen Bildung.

Folgender Auszug eines Gedichts aus seiner Feder fasst seine Gedanken zusammen und begleitete die Kitaleitungen aus Angeln bei ihrer fünftägigen Fachexkursion wie ein roter Faden:

100 Sprachen
Und es gibt Hundert doch
Ein Kind ist aus Hundert gemacht
Ein Kind hat hundert Sprachen, hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen zu denken,
zu spielen, zu sprechen
………
Hundert Weisen zu hören,
zu staunen, zu lieben
hundert Freuden
zu Singen und zu Verstehen
……

Das Besuchsprogramm war bunt, aufschlussreich und vor allem war die Begegnung mit den italienischen Kolleginnen sehr offen und nachhaltig, so dass ein Gegenbesuch der italienischen Fachberatung angedacht ist. Es bahnt sich also eine bilaterale fachliche Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder in beiden Regionen an.