
Gedanken zur Woche
01.09.2016
Gedanken zur Woche von Propst Helgo Jacobs, Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg
Ferienende: Der Alltag geht wieder los - und sofort stellt sich die Frage: "Ist das nun gut oder schlecht?" Die äußeren Veränderungen sind jedenfalls sichtbar: Im Café und auf dem Parkplatz ist wieder Platz, die Kinder sind in Schule oder Kita, auf viele Erwachsene wartet die Arbeit.
Grund zum Auf- und Durchatmen? Jedenfalls liegen neue Schulhefte neben neuen Chancen in den Taschen. Neue Mitschüler, neue Lehrerin, neue Kollegen und Aufgaben. Lampenfieber und Vorfreude. Für die Einen also ein motivierter Neustart.
Bei Anderen lauern alte Aktenstapel unerledigt auf dem Schreibtisch. Tödliche Unlust grinst hämisch dem ersten Arbeitstag entgegen und Angst vor Überforderung saugt am Erholungseffekt.
So unterschiedlich erleben Menschen das Ferienende - Ambivalenz der Gefühle. "Diese Wirtschaft tötet" ,so warnte Papst Franziskus vor 3 Jahren vor unbarmherzigem Umgang mit Ressourcen und Kräften.
"Wir haben einen Gott, der da hilft, und den HERRN, der vom Tode errettet " (Psalm 68,21), heißt es in der biblischen Losung dieses Sonntags.
Also sanfter Einstieg in die Fülle der Aufgaben. Wir sind nicht rund um die Uhr perfekte Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmer, einsatzbereite Großeltern, verständnisvolle Eltern, aufmerksame Partnerinnen oder rührige Ehrenamtliche - selbst Gott machte schöpferisch Pause. Momente der Freiheit vom Gejagt sein sind nicht nur in den Ferien nötig. Gerade für die vielen - die Gott sei Dank - gemeinsam helfend an der Seite anderer stehen in Familie und Schule, Beruf und Ehrenamt. Also: Planen Sie im sogenannten Arbeitsalltag auch Ihre Pausen ein!