"Bleib nicht tatenlos sitzen vor deinem Meer an Möglichkeiten"

Gedanken zur Woche: Ändere die Taktik und bleib' dran!

09.01.2017

Gedanken zur Woche von Propst Helgo Jacobs, Kappeln

Achtung Prokrastination!

Und alle sind betroffen. Laut "Apothekenumschau" kann man Prokrastination übersetzen mit "chronischer Aufschieberitis".

Gerade am Anfang eines Jahres, wenn man noch so viel Zeit vor sich hat, werden komplizierte Themen auf morgen vertagt. Die Steuererklärung, die Verzichtserklärung auf Schokolade, die Liebeserklärung und die Friedenserklärung lassen auf sich warten.  Persönlich, innerkulturell und international sagt man sich :"Morgen ist auch noch ein Tag." Dabei kann nicht alles warten. Beziehungen, Gesundheit und das Leben hängen davon ab, Entscheidungen zeitnahe zu treffen und umzusetzen. Merkwürdig ist, dass nicht nur Unangenehmes verschoben wird, sogar Schönes wird immer wieder vertagt als ob es kein "zu spät" gäbe.

Menschen sind unterschiedlich stark von dieser Krankheit der "Aufschieberitis" betroffen. Auch die Ursachen sind vielfältig: Verletzung, Misserfolg, Angst, Ermüdung oder Bequemlichkeit verursachen Prokrastination. In der Bibel gibt es  dazu  eine Geschichte.

Jesus hilft dem Fischer Simon, der sich nach erfolglosen Fischzügen aufs Abwarten verlegt hat, diese "Aufschiebetaktik "zu ändern sodass Simon motiviert ruft : "Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen." (Lukas 5,5, Monatsspruch für Januar) Durch die Jahrhunderte reicht sein Ruf auch ans Ohr heutiger Fischer und Nichtfischer und sagt: Bleib nicht tatenlos sitzen vor deinem Meer an Möglichkeiten. Hör nicht auf, ans Licht zu bringen, wovon du lebst und was du brauchst, gemeinsam mit anderen. Und wenn du eben noch keinen Erfolg hattest, sag nicht gleich "es hat heute alles keinen Sinn", sondern höre auf die, denen du vertrauen kannst. Ändere die Taktik und bleib dran.