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Gedanken zur Woche: "Fastfood macht dumm!"

10.04.2018

Gedanken zur Woche von Pastor Michael Bruhn, Bibelzentrum Schleswig

"Fastfood macht dumm!" Auf diese reißerische Überschrift werden ernstzunehmende Untersuchungen der Universität Zürich reduziert. Forscher haben nachgewiesen, dass bei Heranwachsenden, die häufig Fastfood zu sich nehmen, die Ausbildung der Stirnhirnrinde leidet. Sie ist Sitz von Faktoren, die den Menschen menschlich machen: Gedächtnis, Planung, Impulskontrolle und Sozialverhalten.

Ich kann diese Ergebnisse nicht fachlich beurteilen. Aber im Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen, was Gewalt, Mitmenschlichkeit und Gemeinschaftsgefühl angeht, gibt mir diese Untersuchung zu denken. Massenschlägereien von Jugendlichen in Flensburg; eingesperrte, vergiftete oder getötete politische Gegner nicht nur in Europa; Nationalismus und Egozentrik in vielen Ländern der Welt sind Realitäten, bei denen sich die Frage stellt, was diese begünstigt. Werteverschiebungen durch allzu fettreiche Ernährung erklären zu wollen, greift natürlich zu kurz. Ist es aber falsch, Anteile dort zu suchen, für das, was kaputt ist in unserer Welt?

Menschen der Bibel kannten kein Fastfood. Was gute Nahrung für Kinder war, allerdings schon: Gehaltvolles, wie etwa die Muttermilch. Im 1. Petrusbrief 2 wird sie herangezogen, um gleichnishaft die Kraftquelle für Menschlichkeit zu beschreiben: Seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, ... da ihr ja geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Wer sie geschmeckt hat, nimmt an Heil zu. Freundlichkeit Gottes beschreibt die Liebe Gottes zu uns Menschen. Wer diese Freundlichkeit gespürt hat, bekommt ein wohlgesinntes Verhalten anderen Menschen gegenüber. So gewinnt Mitmenschlichkeit Raum und verdrängt unmenschliches Verhalten. Vernünftige Ernährung geistlich wie körperlich könnte ein Weg sein, die Welt menschlicher zu machen.