
Gedanken zur Woche: "Felsenfest"
13.08.2017
Gedanken zur Woche von Preben K. Mogensen, Flensburg, Pastor in der dänischen Kirche in Südschleswig
An einem schönen Sonntagmorgen machte ich mein Radio an, und es gab ein philosophisches Programm. Wie es aussieht ist der Sonntag, wenn man hoffentlich Ruhe findet, besonders dafür geeignet, sich irgendwie an den bekannten Spruch des „Vaters der Philosophie“, Sokrates, zu erinnern: „Das ungeprüfte Leben ist nicht wert, gelebt zu werden“. In dem besagten Programm ging es um „Dummheit“, und der Philosoph am Mikrophon meinte in Einklang mit der gesamten Philosophiegeschichte, es gäbe vielleicht und vereinzelt intelligente Menschen, aber als ganzes betrachtet, sei die Menscheit eindeutig „dumm“. Nach diesem erheiternden Anfang bin ich in die Kirche gegangen.
Ist die menschliche Dummheit so gut wie felsenfest, ergibt es unmittelbaren Sinn, wenn Jesus am Ende der Bergpredigt davor warnt, die Existenz auf etwas anderes zu gründen als auf sein göttliches, ewiges Wort. Er spricht dann von dem verlässlichen „Fels“. Zur damaligen Zeit konnte er davon ausgehen, alle würden wissen, damit sei wie in den alttestamentlichen Psalmen im eigentlichen Sinne nur Gott selber gemeint. Gott sozusagen aus der Gleichung zu entfernen, wenn Jesus oder wir „Fels (in der Brandung)“ auf einen Menschen beziehen, wie Jesus es ja selber mit Petrus, sein bekanntestes „Felsenwort“, tut, wäre tatsächlich sehr, sehr dumm.
Da ich gerade wieder Hundebesitzer geworden bin, drängt sich mir ein banales Bespiel auf. Würde ich den Hund wie einen Menschen behandeln, täte ich dem Hund ein gewaltiges Unrecht, an Dummheit aber selbstverständlich überboten, wenn ich einen Menschen oder etwas Menschliches vergöttliche.
Gottes Wort mit Erbarmen, Ermahnung und Ermunterung ist doch allein felsenfest, oder noch kürzer gesagt: Amen!