
Gedanken zur Woche: "Gemeinschaft beim Punschgenuss"
16.12.2017
Gedanken zur Woche von Pastor Thielko Stadtland, Kirchengemeinde Adelby in Flensburg
In der diesjährigen kurzen Adventszeit, ist die Gefahr besonders groß, dass diese Zeit zwischen Adventsfeiern und Festvorbereitungen alles andere als besinnlich wird. Aber es gibt echte Ruheinseln. Die Innenstadt lockt nicht nur mit allerlei Käuflichem, sondern auch mit Punschbuden und Crêpe-Ständen.
„Wir sollen noch zum Punschen“ hört man aus allen Ecken. Was für ein schönes Ritual in der Vorweihnachtszeit. Sicherlich trifft man auch Menschen, die vielleicht schon einen Punsch zu viel hatten. Die meisten aber genießen einfach für eine Weile in Ruhe zu stehen, treffen sich mit Freunden und Bekannten auf einen Plausch und stoßen dabei auf weitere Bekannte. So ist das auf den norddeutschen Weihnachtsmärkten.
Und dann steht man an der Bude auch mit ganz fremden Menschen zusammen und kommt manchmal für eine Weile ins Gespräch. Es ist ja Weihnachtszeit und irgendwie haben die Menschen dann doch Zeit. Was für eine wundervolle Zeit.
Es riecht gut. Es geht gesellig und manchmal lustig zu. Gegen die Kälte von außen hilft es, ein wenig zusammen zu rücken. Und dann gibt es etwas Warmes zu trinken. Dieser Satz: „Wir sollen noch zum Punschen“, das höre ich auch als Sehnsuchtswort nach einem Moment des Innehaltens, der inneren Ruhe, der Geselligkeit und dann: „Du schenkest mir voll ein“, wie in Psalm 23 heißt.
Manchmal frage ich mich, ob das Abendmahl in unseren Kirchen einmal genauso gemeint war: Treffen mit Freunden, Geselligkeit ohne Zwang. Fremde dürfen dabei sein. Mal gibt es Kontakt, mal nicht. Und dann wird zusammen gespeist. Und in der Gemeinschaft der Menschen untereinander, verbunden in Gespräch und Gebet wird spür- und erlebbar, Christus ist mitten unter uns. Er trägt mit, wir sind eins mit ihm. Alle kommen zusammen, mal in der Kirche, mal an der Punschbude und mal im Stall von Bethlehem – und Christus kommt. Darum geht es an Weihnachten.