
Gedanken zur Woche: "Hausmittel"
20.02.2017
Gedanken zur Woche von Pastor Johannes Ahrens, Stadtpastor in Flensburg
Etwas läuft schief. Buchstäblich. Denn: Fast 70% der Deutschen leiden unter Rückenschmerzen. Eine Volkskrankheit, die jährlich etwa 49 Milliarden Euro kostet. Wann sind Sie das letzte Mal durch eine Fußgängerzone gelaufen und konnten dabei Menschen in die Augen blicken - statt auf deren oder auf´s eigene Handy?
„Aufrecht. Leben.“ Dieses Motto haben über 60 Kirchengemeinderäte unseres Kirchenkreises gemeinsam gefunden. Und bringen damit auf den Punkt, was sie bis heute der Reformation verdanken. Das feier´ ich: Beweglich bleiben. Sich nicht verbiegen lassen. Bei sich bleiben. Stimmen sortieren. Prüfen, was meine Aufmerksamkeit beansprucht. Welchen Reizen, welchen Bildern, welchen Botschaften möchte ich mich aussetzen? Worauf meinen Blick richten? Kann ich meinen Mitmenschen erhobenen Hauptes begegnen? Was lasse ich meine Seele und meinen Körper erleben? Schlägt es mich nieder oder richtet es mich auf? Auf wessen Rücken trage ich meine Ziele aus? Mit welcher inneren und äußeren Haltung gehe ich in meinen Tag - und wie aus ihm wieder heraus und in die Nacht
Martin Luther hat den von Sünde gezeichneten Menschen als den - wörtlich - „in sich selbst verkrümmten“ gesehen. Und damit bezeichnenderweise keine bestimmte einzelne Tat gebrandmarkt oder gar einen Lasterkatalog aufgestellt, sondern - wie ich finde - sehr präzise und bis heute treffend deren niederschmetternde Wirkung beschrieben.
Mein Vorschlag: Tun wir uns und unserem Rücken an diesem Wochenende gezielt etwas Gutes. Gehen wir aus uns heraus. Und in einen Gottesdienst, um uns aufrichten zu lassen. Oder springen auf´s BMX-Rad. Schmerzfrei durch´s Leben kommt niemand. Aber Singen & Beten & Sich Bewegen sind die besten Hausmittel gegen Haltungsschäden.
P.S.: Was an der Reformation feiern Sie?
Sagen Sie´s uns. Auf www.dank-reformation.de