Foto: Michael Haalbeck

Gedanken zur Woche: "Momente"

05.05.2018

Gedanken zur Woche von Pastorin Franziska Suhail, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Schleswig

Wo steckt Marie? - Da ist sie ja... Immer wieder hält sie sich die Augen zu und meint – schwups – sie sei verschwunden. Ein uraltes Kinderspiel.

Manchmal wünsche ich mir das zurück, in mein Leben. Wenn ich so die Nachrichten verfolge; wenn ich durch die Fußgängerzone gehe; mir selbst begegne, wenn ich an mir und meiner Umwelt zweifle. Dann möchte ich manchmal einfach die Augen schließen und hoffen, dass alles sei gar nicht da.Aber es ist da. Daran komme ich nicht vorbei.

Wie gut tut es da, zu wissen, dass das was ich sehe nicht alles ist. Das diese ganz realen Welt nicht nur aus Katastrophen besteht.

Das feiere ich im Mai. Denn der Mai ist für mich ein Monat der Hoffnung. Das sehe ich, wenn zwei verfeindete Parteien plötzlich Gespräche zulassen. Das erlebe ich, wenn ich in der Suppenküche mit manchen Besuchern spreche. Es wird bunt, er wird Leben, es ist Leben.

Die Bibel beschreibt das mit dem Satz: „Der Glaube aber ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ .

Dieser Satz fordert mich heraus, nicht die Augen zu schließen, selbst wenn mir manchmal die Zweifel kommen.

Es ist keine Vertröstung auf bessere Zeiten, die irgendwann mal kommen sollen - nein.

Es ist mehr als eine bloße Hoffnung. Das geschieht im Hier und Jetzt.

Glaube verwirklicht das Gehoffte in der Gegenwart, er ist die Kunst eine ersehnte Hoffnung in der Gegenwart Realität werden zu lassen. Manchmal entgegen aller äußeren Sichtweisen.

„Menschen, die hoffen, hören die Musik der Zukunft. Menschen, die glauben, tanzen schon in der Gegenwart danach.“ sagt Peter Kuznic. Und dann kann ich ganz bewusst die Augen offen halten und verschließe sie nicht vor den Anforderungen in dieser Welt, sondern bekomme einen Blick dafür, wie sie sich verändern kann.