Foto: Britta Jordan

Wort zur Woche: "Dient einander"

04.12.2020

Wort zur Woche von Christine Matzen, Fundraising und Projekte

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Die Kirche platzt aus alle Nähten. Alle tuscheln miteinander oder lassen die Blicke über die anderen Anwesenden streifen. Die Pastorin betritt gemeinsam mit der Trauerfamilie den Gottesdienstraum und ist erstaunt über die vollen Bänke.

So geschehen vor 7 Jahren bei der Beerdigung meines Vaters in Hessen. Er war ein Urgestein des Dorfes und engagiert auf allen Ebenen. Zu seinem letzten Abschied sind sie alle gekommen – von nah und fern. So drücken sie ihre Verbundenheit und Dankbarkeit für sein Tun und Mitdenken aus. All die Jahre war er für den Sportverein, den Schützenverein, die Kirche und die Leichathleten mit ganzem Herzen bei der Sache. Er hat Ehrungen erfahren und viel Lob für seinen Einsatz bekommen. Die Fahrtkosten wurden erstattet und seine Trainertätigkeit mit einem nebenamtlichen Honorar vergütet.

Das alles spielte für ihn keine Rolle. Er machte das von sich aus. Es war ihm ein Anliegen, seine Fähigkeiten und Kompetenzen für die Gemeinschaft zu nutzen. „Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus 4,10). Diesen Predittext hat die Pastorin damals ausgesucht. Passend – wie ich finde.

Er passt auch wunderbar in unsere Zeit - heute besonders zum Tag des Ehrenamts.

Dienen ist vielleicht ein altmodischer Begriff, aber er drückt aus, dass ich mich für etwas einsetze, für jemanden eintrete. Das tun viele Menschen ehrenamtlich für unsere Gemeinschaft und für Einzelne und dafür sind wir dankbar! Dient einander, nehmt den anderen in den Blick, fragt, was benötigt wird – egal ob Ehrenamtlicher, Alltagsheldin oder Familienmitglied - und seid dankbar für alles, was Gutes geschieht.