200614 WzS

Wort zur Woche: "Gah rut, mien Hart"

12.06.2020

Wort zur Woche von Pastor i. R. Johannes Pfeifer, Schleswig

Sie können das Wort zur Woche
hier auch als Audio-Podcast (MP3) herunterladen!


 

„Gah rut, mien Hart, un söök di Freud. Dor, wo de Sommerwind nu weiht, dor schenkt di Gott sien  Gaben.“ Hier schnackt een mit sien Hart, mit sik sülm. Beter noch, hier singt een to sien Hart: Mien lewe Hart, maak dien Ogen op! Gah vör de Döör! Verstell di nich sülm de Sicht op dat, wat digoot deit! Dorbi fallt mi de Geschicht vun den Lütten Prinzen in: „Een süht blots mit dat Hart ganz goot.“ Paul Gerhardt hett dat feine Sommerleed maakt. Op Hochdüütsch. In dat Öwersetten vun Hermann Hand mag ik dat meist noch lewer. Morgen is „Plattdüütsch Sündag“. Vun dat Plattdüütsche warrd seggt: Dat kummt vun Harten, un dat geiht to Harten. „Kiek an, wo schöön de Blomen staht; för di hebbt se sik smückt ohn Maat. Du schallst Gott dorför laben.“ De Bööm staht dor in all ehr gröne Pracht. De Vagels weckt een in de Fröhall mit ehr fröhlich Tirileern un maakt de Welt noch heller.Dat weer in Paul Gerhardt sien Tiet besünners nödig. De Lüüd harrn veel to lieden ünner dat, wat de slimme 30jährige Krieg anricht hett. Veel Minschen sünd ümkamen, groot weer de Hungersnoot, de Pest güng rum.Awers he harr den Sinn för de wunnerbare Natur nich verloren. He hett ok in sware Tieden sien Gottvertruun behalen. Dorvun wull he geern anner Lüüd, ok di un mi, wat afgeven. „Gah rut, mien Hart, un söök di Freud.“ Kiek hen! Wat swar is un di rünnertrecken will, dat schall di nich de Utsicht op de wunnerbare Schöpfung verstellen. „Mien Hart“ – dor kann denn ok „mien Leewsten“ mit meent sien: En Minsch, de mi wichtig is un den ik hölpen will, mit Toversicht na vörn to kieken. Dat heun ik denn singen köönt: „Ik sülm, ik kann un mag nich rohn; mien groten Gottsien herrlich Doon will mi to’n Jubeln bringen. So sing ik mit, wenn allens singt,un laat, wat as en Dankleed klingt, mi frie vun Harten springen.“