
Wort zur Woche: "Steh auf und geh!"
07.03.2020
Weltfrauentag und Weltgebetstag: März ist der Monat, der zum Aufbruch aufruft – Frauen wie Männer. Wort zur Woche von Diakonin Claudia Niklas-Reeps, Ev. Frauenwerk im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg
„Es gibt viele Frauen, es gibt mich und es gibt Gott“. Für Kudzai Biri sind das drei Gründe, hoffen zu dürfen. Die Theologin lebt in Simbabwe.
Das Land im Süden Afrikas steht im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgebetstages, der größten ökumenischen Basisbewegung von Frauen. In jedem Jahr übernimmt ein anderes Land die Vorbereitung der Gebete, Lieder und Texte, die dann auf der ganzen Welt gelesen und gehört werden.
Als Motto haben die Frauen aus dem politisch und sozial gebeutelten Simbabwe ein Zitat aus einer biblischen Heilungsgeschichte ausgewählt.
„Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“ sagt Jesus zu einem Gelähmten. Sie fühlen sich dadurch ermutigt, auch selbst aufzustehen – gegen Ungerechtigkeiten: Politisch-gesellschaftliche, kirchliche und auch zwischen Männern und Frauen.
Auf-stehen gegen Ungerechtigkeit, das kann ich nur in meiner Ganzheit und so, wie ich bin: mit meiner Lebens-Geschichte, mit „meiner Matte“ - mit meinen Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Aber: Wo nehme ich, wo nehmen Sie die Kraft und den Mut her? Dorothee Sölle, eine andere Theologin, beschrieb gerne, sie glaube, Gott handele mit und durch uns: mit unseren Füssen und Händen. Ihr Engagement und ihr Widerstand gründete auf der Vision: „Du hast mich geträumt Gott wie ich den aufrechten Gang übe“.
Aufzustehen, die eigene Matte anzuerkennen - und dann aufrecht zu gehen: Dazu laden uns die Frauen in Simbabwe ein. Steh auf! Aufzustehen für Gerechtigkeit und Menschenwürde. Zuversicht statt lähmende Ohnmacht.
Voll Gottvertrauen - Sein Segen trägt uns!