Literaturempfehlungen für Betroffene und Angehörige

"Ich stehe dir bei" - Sterbende und ihre Angehörigen tröstend begleiten - Angelika Thaysen

Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2014, 159 Seiten, € 14,99. ISBN 978-3-579-07304-0

Dieses Buch hilft allen, die beruflich oder im privaten Umfeld in der Betreuung von schwer Kranken und Sterbenden und deren Angehörigen engagiert sind. Es hilft, mit der Krise, die Krankheit und Sterben bedeuten, umzugehen, indem es Sachkunde zu den Themen "schwere Krankheit" und "Sterben" vermittelt. Eine Fülle von praktischen Anregungen für die konkrete Gestaltung von Beziehungen zu schwer kranken und sterbenden Menschen. Zahlreiche Beispiele aus der Erfahrung der Verfasserin machen das Vorgestellte anschaulich. Nicht zuletzt bietet Angelika Thaysen auch Unterstützung für die Helfer, damit diese sich in ihrem Engagement nicht aufreiben.

"Morten, 11 Jahre - Gespräche mit einem sterbenden Kind" - Simon Flem Devold

Stuttgart: Freies Geistesleben 2002 (Neuausgabe), 170 Seiten, € 34,99 (gebraucht). ISBN 978-3825174019

Der elfjährige Morten ist unheilbar krank und wird sterben müssen. Er schreibt einen ganz nüchternen und ehrlichen Brief an Simon, einen bekannten Kolumnisten der „Abendpost“. Darin erzählt er, wie einsam sich ein Kind fühlen kann und wie die Krankheit seine Situation völlig veränderte. Dieser Brief wird in der Zeitung abgedruckt und löst eine Lawine von Kinder- und Erwachsenenbriefen über Sorgen, Krankheiten und Tod, aber auch über Freunde, Freuden und Hoffnungen aus. Diese Begebenheit ist eine wahre Geschichte.

"Oskar und die Dame in Rosa" - Erzählung - Eric-Emmanuel Schmitt

Zürich: Ammann 2003, 112012, 112 Seiten, € 7,00. ISBN 978-3596161317

Der zehnjährige Oskar hat Leukämie und weiß, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Seine Eltern sind Feiglinge und meiden das Thema. Nur die ehemalige Catcherin Oma Rosa hat den Mut, mit Oskar zusammenzusitzen und über seine Fragen nachzudenken. Sie rät ihm, sich jeden verbleibenden Tag wie zehn Jahre vorzustellen, und so durchlebt Oskar auf wundersame Weise ein ganzes Menschenleben: Pubertät, erste Liebe, Eifersucht, Midlife-crisis und das Alter. Glücklich, erschöpft und manchmal auch enttäuscht und nachdenklich erstattet er dem lieben Gott davon Bericht und kann schließlich erfüllt und mit seinem Schicksal versöhnt sein Erdendasein beenden.

Oskar und die Dame in Rosa ist ein Buch, dem man sich nicht entziehen kann. Unerschrocken und ohne falsche Sentimentalität begegnet Schmitt der schlimmsten Vorstellung – Krankheit und Tod eines Kindes – und macht mit seiner Erzählung über die Kraft der Liebe und des Lebens Mut, einer solch undenkbaren Situation offen zu begegnen.

"Ein Tag mit Herrn Jules" - Diane Broeckhoven

Reinbek: rororo 52006, 96 Seiten, € 6,99. ISBN 978-3499241550

Eine wunderbar ergreifende Geschichte über die Liebe, die ein Leben lang hält. Einen ganzen langen Tag Abschied nehmen, das will Alice, als sie Jules tot auf dem Sofa sitzen sieht. Es gibt das eine oder andere, was sie mit ihm zu klären hat und worüber nie gesprochen wurde, zum Beispiel seine Affäre mit Olga, die noch immer in ihrer Erinnerung gegenwärtig ist. Erst danach kann sie ihren geliebten Mann ziehen lassen. Auch der autistische Nachbarjunge David kann sich mit einer letzten Schachpartie von seinem Freund verabschieden.

„Ein ganz liebenswertes, kleines, schönes Buch darüber, wie Rituale uns helfen, große Verluste zu überwinden.“ (Elke Heidenreich)

„Noch mal leben vor dem Tod“ - Wenn Menschen sterben - Beate Lakotta / Walter Schels

München: DVA 2004, 62008, 224 Seiten, € 39,90. ISBN 978-3421058379

Kaum etwas bewegt uns so sehr wie die Begegnung mit dem Tod. Kaum etwas geschieht heute so verborgen wie das Sterben. Die Journalistin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels baten Schwerstkranke, sie in den letzten Wochen begleiten zu dürfen. Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Schilderungen und Fotos von Menschen am Ende ihres Lebens. Die meisten verbrachten ihre letzte Zeit im Hospiz, einem Lebensort für Sterbende, an dem Hoffnungen und Ängste gleich wiegen: Wer hier einzieht, wird die Zeit bis zum Tod so bewusst und schmerzfrei wie möglich erleben können. Doch es bleibt ihm nur eine kurze Spanne, um Bilanz zu ziehen, Frieden mit sich und den anderen zu machen, sich mit dem Tod zu befassen und mit der Frage nach dem Danach. Fünfundzwanzig Geschichten von Menschen, die unheilbar krank sind, die davon erzählen wie es ist, dem Tod sehr nahe zu sein und Abschied vom Leben nehmen zu müssen. Eindrucksvolle Porträts, aufgenommen kurze Zeit vor und unmittelbar nach dem Tod, begleiten sie.

„Zurück nach Hause - Meine alten Eltern und ich“ - Dorothea Jöllenbeck

Freiburg: Herder 2007, 157 Seiten, € 8,90. ISBN 978-3-451-05875-2

Die erwachsene Tochter kehrt zurück ins Elternhaus, um die Eltern auf der letzten Lebensetappe zu begleiten: Krisen sind zu bewältigen, Rollen neu zu finden, Kreise schließen sich. Und bis zuletzt bleibt Raum für Lebendigkeit und unerwartete Erfahrungen. Die berührende Geschichte einer „neuen alten“ Familie.

"Frannys Weg - Willkommen im Himmel" - Constanze Köpp

Norderstedt: Books on Demand 2006, 22007, 75 Seiten, € 4,44 (gebraucht). ISBN 978-3-8334-6731-8

Eine Erzählung über die ungewöhnliche Reise eines jungen Mädchens. Eine Erzählung voller Fragen - über Gott, den Himmel, die Seele, den Tod, Engel, Menschen, die beste Freundin, Familie und den Glauben an etwas, das niemals vergeht. FRANNY macht Mut und schenkt Hoffnung, wenn Angst und Trauer unüberwindbar scheinen.

„So viele Tage ohne dich“ - Dein Tod, meine Trauer, mein Leben - Gunda Wöbken-Ekert

Freiburg: Herder 2007, 160 Seiten, € 14,40. ISBN 978-3-451-29384-9

Ein persönlicher Erfahrungsbericht, der in seiner Offenheit und Klarheit tief berührt „Der Tumor wird wiederkommen“: Es ist sein Todesurteil. Wie geht man miteinander um, wenn einer von zweien bald nicht mehr leben wird? – Sie sagt sich: Noch ist er da. Ich lass ihn einfach nicht los, dann wird schon nichts passieren – doch irgendwann ist es passiert. Es wird Jahre dauern, bis das Leben wieder gut ist. Sie hat gezweifelt und mit sich gerungen, soviel war falsch gelaufen, und das ist jetzt endgültig. Doch sie erfährt, dass sogar daraus Neues entstehen kann. Selten ist über Sterben und Tod eines geliebten Menschen so unsentimental und einfühlsam zugleich erzählt worden.

„Das Ende ist mein Anfang“ - Tiziano Terzani

Ein Vater, ein Sohn und die große Reise des Lebens. Herausgegeben von Folco Terzani
München: Goldmann 22008, 416 Seiten, € 9,95. ISBN 978-3-442-12987-4

Als der Journalist und Schriftsteller Tiziano Terzani spürt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, setzt er sich noch einmal mit seinem Sohn Folco zusammen, um gemeinsam mit ihm zurückzublicken auf ein reiches Leben und um bewusst Abschied zu nehmen. Ein wunderbares Gespräch über das Wagnis der Freiheit, über Mut, Liebe, Krankheit und Trauer, über die Vergänglichkeit, Momente der Schönheit und darüber, wie man lernt loszulassen.

„Wenn Eltern sterben“ - Peter Fässler-Weibel (Hrsg.)

Kevelaer: Topos 22010, 232 Seiten, € 12,90. ISBN 978-3-8367-0522-6

Das Sterben von Vater oder Mutter ist auch heute noch ein Thema, dem die meisten Menschen mit großer Unsicherheit und Angst gegenüberstehen. Es wird in der Regel verdrängt und vermieden. Tritt aber ein solcher Tod ein, löst er dann oft ungeahnte Reaktionen aus: Geschwister streiten sich um die Erbschaft, Beziehungen innerhalb der Herkunftsfamilie werden abgebrochen, und zurück bleiben Ohnmacht, Wut, Trauer, Schuldgefühle – aber auch unausgesprochene Gefühle des Dankes. Der vorliegende Band enttabuisiert diese heiklen Fragen und stellt sich der Vielfalt des Themas. Dazu berichten unmittelbar und beruflich Betroffene von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie eröffnen damit neue Wege zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung zwischen sterbenden Eltern und ihren Söhnen und Töchtern.

„In die Sonne schauen“ - Wie man die Angst vor dem Tod überwindet – Irvin D. Yalom

München: btb 2010, 270 Seiten, € 9,99. ISBN 978-3-442-73838-0

Gibt es ein Leben vor dem Tod? Über die Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind ... Er ist der große Unbekannte. Gerne verdrängt, vielfach besungen, meistens gefürchtet, manchmal herbeigesehnt. Der Tod. Der amerikanische Psychoanalytiker und Bestsellerautor Irvin D. Yalom nähert sich in diesem Buch einer der größten Fragen der Menschheit sowohl auf der professionellen wie auch auf einer zutiefst persönlichen Ebene. „Auch ich fürchte den Tod“, schreibt Yalom, „er ist unser düsterer Schatten, der sich nicht abschütteln lässt.“ In seiner praktischen Arbeit hat er allerdings erfahren, wie sehr das Wissen um den nahen Tod bei vielen seiner Patienten zu einer vollkommenen Neuorientierung, ja Bereicherung führte. Wie sie auf einmal in der Lage waren, Entscheidungen zu treffen, die sie bislang vermieden hatten. „In die Sonne schauen“ ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, sondern auch ein Plädoyer für ein bewusstes Leben.

„Reni und ihr seltsamer Freund mit seinen Geschichten vom Jenseits“ - Elftraud von Kalckreut

Ingelheim: Leinpfad 2012, 232 Seiten, € 18,90. ISBN 978-3-942291-37-8

Die 12-jährige Reni hat einen höchst seltsamen Freund: den Tod. Ungewöhnlich ist auch ihre erste Begegnung: Bist du der Tod? Was, das staubige Skelett hier in der Abstellkammer deiner Schule soll ich sein? Das ist doch nicht dein Ernst! So schlau bist du mit deinen zwölf Jahren doch längst, dass du weißt, das ist Unsinn! O Schreck, das spricht?? Hätt ich bloß meinen Mund gehalten, denkt Reni, und vorsichtshalber bewegt sie sich rückwärts wieder Richtung Ausgang, langsam, gaaanz langsam, ohne dabei das Skelett aus den Augen zu lassen. Du denkst anscheinend doch, dass ich, der Tod, dieses Ding da bin, dem übrigens erstaunlich viele Zähne fehlen, und zwischen die hat noch dazu jemand eine Zigarettenkippe geklemmt. Also: Hast du etwa Angst vor dem Skelett? Aus dem Schock der ersten Begegnung entsteht eine Freundschaft, die den Leser in eine Kulturgeschichte des Jenseits führt. Reni erfährt von Jahrtausende alten Mythen und Legenden, die sich um ihren Freund ranken. Sie lernt skurrile und spannende Jenseitsgeschichten kennen, vom Totenkult der Sumerer bis zu den fröhlichen Totenfesten der Mexikaner. Dabei begreift sie, dass die Ängste und Erwartungen immer auch ein Spiegelbild der jeweiligen Jenseitsvorstellungen sind. Und dass darin wiederum die große Chance liegt, ein eigenes Bild vom Tod zu finden. Das Buch richtet sich an Jugendliche und Erwachsene, die die Lust am Fragen nicht verloren haben. Es bietet spannende Möglichkeiten, sich angstfrei und selbstverständlich dem Thema zu nähern mit der Unbefangenheit und Neugier, die Reni verkörpert.

„Sterben, um zu leben - Abschied von meiner Mutter“ - Henri Nouwen

München: Claudius 2011, 133 Seiten, € 12,80. ISBN 978-3532624180

Mit dem Tod der Mutter stirbt zugleich etwas von unserem Urvertrauen, der Geborgenheit, Sicherheit und der unbedingten Liebe, wie nur eine Mutter sie geben kann. Aus tiefer Betroffenheit schildert Henri Nouwen den Abschied von seiner Mutter. In einem langen Trostbrief, den er Monate später an seinen Vater schreibt, sucht er nach einem Sinn in Sterben und Tod und nach einem Weg für das eigene Weiterleben. Henri Nouwen, der als geistlicher Lehrer, Seelsorger und Autor zahlreicher Bücher über Spiritualität unzählige Menschen getröstet hat, zeigt sich hier in seiner eigenen Bedürftigkeit. Das verleiht seinen Worten eine ganz besondere Glaubwürdigkeit.

„Wie der Tod in die Welt kam“ - Sylvia Schopf

Mythen und Legenden der Völker - mit Illustrationen von Kirsten Reinhold
Freiburg: Herder 2007, 192 Seiten, € 5,99 (Restexemplar). ISBN 978-3-451-29605-5

Warum müssen wir sterben? Was kommt nach dem Tod? Wie verhalten sich Tod und Leben zueinander? Spannend und anschaulich werden in diesem Buch Mythen und Legenden verschiedener Völker und Kulturen nacherzählt. „Ein Band voll poetischer Geschichten, die über Jahrtausende den Menschen Halt gaben im Umgang mit der unfassbaren Tatsache des Todes.“ (Frankfurter Neue Presse)

„Hinübergehen - Was beim Sterben geschieht“ - Monika Renz

Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens
Freiburg: Kreuz 22011, 159 Seiten, € 14,95. ISBN 978-3451610295

Was kommt auf uns zu, wenn wir die letzte Schwelle überschreiten? Monika Renz, Pionierin der Sterbeforschung, fasst ihre Erfahrungen aus zwölf Jahren Sterbebegleitung zusammen: Klar und sensibel beschreibt sie den Übergang: Von der Angst bis zur letzten Reifung geht es darum, zuzulassen und loszulassen. Unabhängig von Weltanschauung und Glaube ereignet sich hier die Erfahrung von Sein, von einem tiefen Geheimnis. Selten gab es ein überzeugenderes Plädoyer gegen eine aktive Sterbehilfe.