
Ausstellung „... von gar nicht abschätzbarer Bedeutung“
28.06.2017
Die Wanderausstellung der Frauenwerke der Nordkirche kommt vom 10. Juli bis 9. September 2017 in den Schleswiger St.Petri-Dom.
Da die weibliche Seite der Reformation selten genauer beleuchtet und genannt wird, will diese Ausstellung darauf aufmerksam machen und auch diese Seite mal in den Vordergrund stellen. Diese Frauen haben in den fünfhundert Jahren seit der Reformation unter Beweis gestellt, dass Kirche sich stets erneuert, aktuelle Fragen reflektiert und Antworten sucht.
Deshalb lenken das Frauenwerk der Nordkirche und die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek den Blick auf oftmals vergessene Frauen, deren Wirken bedeutsam für Kirche und Gesellschaft war – im lokalen Umfeld, überregional oder sogar international. Aus allen Kirchenkreisen der Nordkirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden Frauenbiografien in der Ausstellung vorgestellt.
So lädt hier vor Ort nun das Ev. Frauenwerk des Kirchenkreises mit Unterstützung von Bibelzentrum, der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum, Pastorinnen aus der Region Schleswig und ehrenamtlichen Ausstellungsbegleiterinnen herzlich zur Vernissage am Montag, den 10. Juli 2017 um 18 Uhr ein. Die Ausstellung wird feierlich mit Pröpstin Carmen Rahlf, Bischöfin i.R. Maria Jepsen, dem Mädchenchor am Schleswiger Dom unter der Leitung von Christina Selle und der Theatergruppe "5 plus1" aus Husum, die einige der Frauen lebendig werden lassen, eröffnet.
Mit einem umfangreichen Begleitprogramm wird die Ausstellung in Schleswig bereichert sein: Den Mittelpunkt bildet Maria Elisabeth, Herzogin von Schleswig-Gottorf. Aber auch andere Frauen, die in Schleswig gewirkt haben, werden sichtbar: z.B. Anna Paulsen und aus neuerer Zeit Hildegund Magaard.
Führungen, begleitete Angebote zur Ausstellung immer dienstags vormittags sowie Vorträge, einen Stadtrundgang zu Wirkstätten von Frauen in Schleswig und ein Women´s Talk, wo Frauen verschiedener Generationen Impulse und Denkanstösse geben, beleben die Ausstellung.
Seit 2014 mit Hilfe von partizipativer Recherche haben Interessierte aus allen Kirchenkreisen engagiert geforscht und sind auf Spurensuche gegangen. "Die Resonanz war beeindruckend" so Kerstin Klein, Kulturwirtin und Leiterin dieses Projektes beim Frauenwerk der Nordkirche in Kiel. Es wurden 60 Biografien zusammengetragen und 19 Frauenbiografien davon werden in der Ausstellung zu sehen sein.
Sie waren Vorkämpferinnen der Reformation im Norden, wirkten als Theologinnen, förderten als Mäzinnen Gesang und Bibeldruck, begründeten die diakonische Idee, wurden als erste Missionarinnen nach Indien entsendet, traten für Humanismus in Kriegszeiten ein, stritten für die Frauenordination, wurden erste Pastorinnen Deutschlands und Pionierinnen der Frauenarbeit, machten feministische Theologie populär, engagierten sich ehrenamtlich in politischen Kampagnen – Frauen aus der Geschichte der Nordkirche.
Die Reformation wirkt weiter. Kirchliches Leben und Glaubensleben werden immer wieder erneuert und reformiert. Die Ausstellung zeigt, dass Frauen daran einen entscheidenden Anteil hatten und haben.
Alle Veranstaltungen dazu finden Sie in unserem Flyer, den Sie hier herunterladen können.