Frauenmahl

Bericht vom dritten Frauenmahl am 28.10.2018

"Und siehe - morgen war alles gut "

Unter diesem Motto hatte das Ev. Frauenwerk im Kirchenkreis gemeinsam mit 18 Gastgeberinnen Ende Oktober – pünktlich zum 501. Reformationsgedenken - zum dritten Frauenmahl eingeladen – dieses Mal in die Kirche von Munkbrarup. Das Besondere dieser Veranstaltung: Liebevoll von Gastgeber*innen eingedeckte und geschmückte Tische, leckeres regionales Essen von "Anna und Meehr" in fünf Gängen, interessante Redeimpulse zwischen den Gängen nach reformatorischer Art, gute Gespräche und sinnliche Musik.

„Insgesamt ein inspirierender und beglückender Abend für Leib und Seele“, fasst eine Besucherin die Veranstaltung zusammen und Gundula Stöven-Treede, die als Gastgeberin seit dem ersten Frauenmahl dabei ist, sagt: „Dieser Abend schafft Raum, um neue Themen und Aspekte aufzunehmen und Anstöße zum Weiterdenken zu geben.“

Als Tischrednerin setzten in diesem Jahr vier Frauen vielfältige und nachhaltige Impulse: Tjorven Reisener, Gründerin von Villekula e.V., Susanne Schildt, Pastorin in Eggebek; Dr. Ines Heindl, Ernährungswissenschaftlerin a.D. und Daniela Friedrich, Klinikclownin an der Diako in Flensburg. Gemäß Tagesmotto resümierte die Clownin ihre Arbeit zum Abschluss ihrer Rede: „Für mich passt das Spiel als Clownin im Krankenhaus oder Altenheim mit erträumter Vergangenheit und Zukunft zum heutigen Titel: „Morgen – war alles gut“. Gerade in schweren Zeiten hat das Träumen vom ergangenen und zukünftigen guten Leben seinen Platz.“

Weitere Geheimnisse des Frauenmahls, das jedes Mal wieder Zauber versprüht: Die Kirche als stimmungsvollen Ort, die guten Tischgemeinschaften und ein hochmotiviertes Vorbereitungsteam, das – wie Brigitta Lersner als Teammitglied formuliert – für das Frauenmahl „brennt“. Mit einem Gedicht von Hilde Domin rief sie zum Abschluss des Abends auf, die Funken, die die reformatorischen Redeimpulse entfacht haben, im Herzen zum Brennen zu bringen. 

Rede von Prof. Dr. Ines Heindl a. D., Europa-Universität Flensburg
Rede von Pastorin Susanne Schildt
Vortrag von Daniela Friedrich, Klinikclownin
Rede von Tjorven Reisener, Villekula e.V.
Tischgebet zum Tischdecke auflegen
Frauenmahl Menukarte


Bericht vom zweiten Frauenmahl am 30.10.2016

Inspirierender Abend in Tarp

"Nicht vom Brot allein- Nahrung für Leib und Seele": Unter diesem Motto haben am letzten Sonntag (30.10.2016) circa 100 Frauen und einige Männer zwischen 16 und 80 Jahren "beim zweiten Frauenmahl" einen wahrhaft genussreichen Vorabend des Reformationstages mit köstlichen und inspirierenden Elementen in der Tarper Kirche erlebt.

Wunderten sich die Gäste, die aus ganz Schleswig-Flensburg kamen, zu Beginn der Veranstaltung noch über kahle, ungedeckte Tische, erlebten sie auf ein Startsignal, wie das Team aus Hauptamtlichen und 19 Ehrenamtlichen des Frauenwerkes im Ev.-Luth. Kirchenkreis diese im Nullkommanix in festliche Abendmenue-Tafeln verwandelte. Aus mitgebrachten Geschirrkörben zauberten die "Gastgeberinnen", die jeweils vier Personen bewirteten, Tischdecken, Servietten, Tischdeko, Teller und Besteck hervor. Sie bildeten damit den Auftakt für einen rundherum inspirierenden Abend mit Rede-Impulsen, Tischgesprächen, stimmungsvoller Musik von Rebecca Marder am Kontrabass und Katharina Götz am Klavier, liebevollen Zwischen-Moderationen und fünf bio-fairen Menuegängen von Gaumenfreuden aus Westerholz.

Die Organisatorin Claudia Niklas-Reeps, Diakonin und Referentin im Frauenwerk, sagt: "Frauenmahle werden in ganz Deutschland gefeiert und haben ein bewährtes Konzept. Mit diesem beliebten Veranstaltungsformat beleben wir erfolgreich eine reformatorische Tradition wieder - ein Konzept, das wir sicher fortsetzen und das aufgeht."

So auch am Sonntagabend in Tarp: Die Rede-Impulse lieferten dabei unterschiedlichsten Stoff für die Tischgespräche - so berichtete Gunda Sierck als Geschäftsführerin der Meierei Geestfrisch in Kropp beispielsweise von ihrem "Abenteuer Selbstvermarktung" und warb dafür, industriell verarbeitete Lebensmittel möglichst zu reduzieren. Stattdessen sollten natürliche Lebensmittel selbst zubereitet werden, weil Essen in Deutschland nicht nur bedeute, satt zu werden, sondern auch Gefühl und Genuss eine Rolle spiele.

Professorin Monika Eigmüller von der Europa-Universität Flensburg ging als Soziologin auf den Aspekt des Teilens ein: "Wir brauchen Brot, aber auch jemanden zum Teilen, denn in Deutschland sind wir so reich beschenkt, dass es das Teilen ist, das uns satt macht."

Nach einem "verheißungsvoll duftenden Suppenglück" aus Apfel und Sellerie, wie der dritte Gang angekündigt wurde, gab dann Bettina Boll als Atomkraftgegnerin aus Geesthacht Einblicke in die Anti-Atomkraft-Bewegung, bevor als vierte Rednerin Claudia Rackitz-Busse, Diakonin und Konviktmeisterin der Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses in Hamburg, von der Gemeinschaft als "Seelenbrot" berichtete. Diese sei von elementarer Bedeutung, weil Leben immer im Kontext mit anderen zu gestalten sei. Zuhören, sich Mitteilen, in Kontakt zu sein und das Teilen von Freud und Leid seien Schlüssel zur gegenseitigen Annahme.

Bevor die Gäste zum letzten Gang mit süßen Trauben im Frischkäsemantel verwöhnt wurden, hörten sie die Märchenerzählerin Micaela Sauber aus Hamburg, die beispielhaft von der Symbolik der Märchen berichtete und alle mit ihrer Geschichte einer großen durstigen Büffelkuh und einem kleinen lustigen Fischlein in den Bann zog.

Bericht zum Frauenmahl am 30.10.2016 aus Sicht einer Gastgeberin
Beitrag von Gunda Sierk zum Frauenmahl am 30.10.2016
Beitrag von Monika Eigmüller zum Frauenmahl am 30.10.2016
Beitrag von Bettina Boll zum Frauenmahl am 30.10.2016
Beitrag von Claudia Racknitz-Busse zum Frauenmahl am 30.10.2016
Beitrag Micaela Sauber zum Frauenmahl am 30.10.2016


Bericht vom ersten Frauenmahl am 30.10.2014

Kostbare Momente: Das Frauenwerk bat zu Tisch

„Ein Abend, der in Erinnerung bleibt!“ Reaktionen wie diese waren oft zu hören nach dem ersten Frauenmahl des Frauenwerkes des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg – dem bislang nördlichsten Frauenmahl Deutschlands. 24 Gastgeberinnen waren aus allen Regionen des Kirchenkreises angereist. Im Gepäck: Tischdecke, Geschirr, Suppenterrine und –kelle.
Gastgeberinnen erwarten die Gäste Damit wurden liebevoll und individuell die Tische in der Friedenskirche in Weiche gedeckt, um die knapp 100 Gäste festlich zu bewirten. Ein Fünf-Gänge Menu stand auf der Speisekarte: Fünf Reden zum Thema „,Hier stehe ich‘ – Ein guter Ort zum Leben“ und fünf Gänge feiner Speisen – regional, bio und fair.

„Hier stehe ich – zwischen Weißer Schokoladencrème und Überraschungspraliné – natürlich ein guter Ort!“ Nach dieser Standortbestimmung rief etwa die bekannte Pastorin und ehemalige Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche Fanny Dethloff zu mehr Haltung beim Thema Hilfe für Flüchtlinge auf: „Haltung, die Halt gibt.“

Die Flensburger Autorin Susanne Brandt berührte mit ihren Gedanken zu den Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens Etty Hillesum, das 1943 in Auschwitz ermordet wurde – „Sie sind mir kostbar als ein Bild des weitgespannten Himmels auf Erden, der nicht irgendwo im Jenseits zu finden ist, sondern immer dort, wo ich gerade stehe.“ Diese Texte inspirierten sie außerdem zu dem Lied „Quelle und Klang“: Ein kostbarer Moment, als alle das Lied gemeinsam erstmals in die Welt sangen.

Nicht, wie sie ihren „guten Ort“ geschaffen, sondern vielmehr, wie unterstützend und wohltuend er sein kann, berichtete Bente Sprenger aus Langballig. Die Bankkauffrau hat sich mit ihrer „Alten LandSchule“ einen Lebenstraum erfüllt: Ein kleines Hotel, geschmackvoll eingerichtet und von ihr mit viel Hingabe geführt. „Hier fühlt es sich an, als ob einem jeden Tag jemand über den Kopf streichelt“, schrieb ihr ein schwer krankes Mädchen ins Gästebuch.

Dr. Christine Fuchsloch betrachte dies mit den Augen einer Juristin und sagte dazu“„Ein guter Ort“, sagt sie, „ist, wo man gut leben kann, weil es auch anderen gut geht.“

Claudia Takla Zehrfeld setzte in Ihrer Rede auf die Familie als Ursprung und Lernort:. „Hier lernen die Menschen zu teilen, sich verantwortlich zu fühlen, zu lieben, geliebt zu werden und Werte wie Vertrauen, Zuverlässigkeit und Toleranz“.

Aufmerksame Stille, während die Rednerinnen ihre Gedanken teilten, lebhafte Diskussionen und lebendiger Austausch danach beim Essen.

„Diese Mischung ist etwas Besonderes“, sagte eine Teilnehmerin, „das hat mir sehr gut gefallen. Beeindruckend!“

Für das Vorbereitungsteam ein riesiges Geschenk. Die lange Planung hat sich gelohnt, sind sich alle einig: „Anstöße, reformative Gedanken wollten wir sähen, und das ist so bezaubernd gelungen“, sagt Hilde Credo aus Flensburg bewegt. Und Claudia Niklas-Reeps, Referentin im Frauenwerk des Kirchenkreises, resümiert: „Ich bin sehr dankbar über dieses wundervolle neue Veranstaltungsformat, das wir hier nun so gut umsetzen konnten.“ So schön war es, dass das erste sicher nicht das letzte Frauenmahl im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg gewesen sein wird.

Rede Takla Zehrfeld
Rede Fuchsloch
Rede Brandt
Rede Dethloff
Rede Sprenger
Lied Quelle und Klang
poetische Essenankündigung
Menü Tischkarte