Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack als Rednerin beim Frauenmahl im Dom Foto: Ahrens

Frauenmahl im Schleswiger Dom: Gute Stimmung bei Essen und Impulsen

05.09.2023

Am letzten Sonntag (3.9.2023) haben beim 4. Frauenmahl über 100 Menschen im Dom gegessen, geschnackt und Impulsen zugehört. Eine rundrum gelungene Veranstaltung.

Das Konzept des Frauenmahls

Ein köstliches 5-Gänge-Menü, anregende Tischgespräche und kurze Gedankenimpulse in besonderem Dom-Ambiente: Das sind die wichtigsten Zutaten für das gelungene Frauenmahl, so wie es mehr als 100 Gäste und Tisch-Gastgeberinnen am letzten Sonntagabend (3.9.2023) erlebt haben.

Unter dem Motto „Mut wächst: Frauen gestalten Leben und Gesellschaft“ hatten das Frauenwerks-Team mit Claudia Niklas-Reeps, Gerburg Bruhn, Frauke Pfeifer, Ilka Wartenberg und Angelika Loth-Dietrich sowie 22 Tisch-Gastgeberinnen zum Frauenmahl in den Schleswiger Dom eingeladen. Und mehr als 80 Frauen und zwei Männer kamen.

Gastgeberinnen sorgen für gedeckte Tische

Der Abend begann mit dem Eindecken der Tische – dafür hatten die Gastgeberinnen von zuhause alles eingepackt, was es für ein gutes Menü braucht – vom gebügelten Tischtuch über Blumen-Deko bis hin zu Geschirr, Besteck, Servietten und Wasserkaraffen.

Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack als Rednerin

Nach dem ersten Begrüßungshappen berichtete Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack zum Auftakt, wo sie in der Vergangenheit Mut bewiesen hat: Als sie sich vor ziemlich genau zehn Jahren als Kandidatin für den Bundestag aufstellen ließ, gab es überraschend im Wahlkreis einen Gegenkandidaten. So tauchte plötzlich die Frage auf, ob sie zurückzieht, erzählte sie. Dr. Sabine Sütterlin-Waack sagte: „Viele haben mich ermutigt, meine Kandidatur aufrecht zu erhalten. Das war wichtig und hat mich bestärkt. Ich habe nicht zurückgezogen.“ Sie rief die Gäste auf, sich immer wieder gegenseitig zu ermutigen und sich kommunalpolitisch zu engagieren.

Leiterin der Lise II Conny Clausen spricht über Mut als Haltung

Nach dem nächsten Gang mit Gemüse auf Salatbett sprach Dr. Conny Clausen, die Leiterin des Flensburger Technologiezentrums – jetzt umbenannt in Lise 2 – über Mut als Haltung. Die Dinge, die jemandem Mut abverlangen, seien oft sehr unterschiedlich, führte sie aus. Oft könnten es alltägliche Dinge sein, zum Beispiel jemanden mit unangenehmen Wahrheiten zu konfrontieren oder in Arbeitssituationen weiter nachzufragen, auch wenn alle mit den Augen rollen. „Mut ist vielfältig“, sagte sie. „Habt Mut zu Emotionen und habt Mut anzufangen“, riet sie den Gästen. Ihre Einladung: Erzählt Euch beim nächsten Gang – einer Möhren-Linsen-Suppe - wann und wo ihr mutig gewesen seid.

Pastorin Daniela Konrädi spricht über Rassismus und Kirche, Wiebke Köster über das Alter

Sobald die Suppe verzehrt war, sprach die afro-deutsche Pastorin Daniela Konrädi über Rassismus in der Kirche. Ihre erste Feststellung: Sie war der einzige Gast im Raum, der sich als People of color versteht. Sie berichtete von Ausgrenzung und Zurückweisung als Kind und Jugendliche aufgrund ihrer Hautfarbe – und von einem Schlüsselerlebnis, das die Kirche zu ihrem Zufluchtsort werden ließ: Eine Pastorin hat ihr als Kind zugesprochen, dass Gott sie so liebt wie sie ist. Aber: Auch die Kirche habe Normen, die ausgrenzen, so Konrädi. Sie rief auf, diese zu entlarven und sich für Vielfalt in der Kirche einzusetzen.

Wie das gehen kann, vertieften die Gäste beim nächsten Gang - einem Ziegenkäse-Tartelette – bevor Wiebke Köster über Alter, gefühltes Alter, über Wünsche und Werte der verschiedenen Generationen und über Diskrepanzen im Generationenmix sprach. Sie selbst arbeitet sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch in der Erwachsenenbildung. Ihre Abschlussfrage für den Nachtisch: Welche Rolle spielt das Alter für Sie?

Die letzten Zutaten für den gelungenen Abend waren zum Abschluss eine Griesmohncreme, Musik von Ann-Christin Gerster an der Gitarre, ein gemeinsames Lied, ein Dank an die Schleswiger Jugend für ihre Hilfe und der Segen. „Der darf ja nie fehlen, denn nur so ist das Menü köstlich und komplett“, sagt die Referentin des Frauenwerks, Claudia Niklas-Reeps.