Ziehen an einem Strang: V.l.n.r.: Thomas Nolte, Christiane Dethleffsen, Claudia Toporski, Angela Rix Juister, Thomas Russ und Horst Bendixen

Bündnis für Bedürftige: Flensburger "Hilfe im Advent" ruft zu Spenden auf

10.12.2019

Schutzengel, Kinderschutzbund, Katharinen Hospiz am Park und Bürgerfonds „Flensburg hilft“ Alle vier beraten und begleiten ganzjährig bedürftige Menschen. Zum Beginn der Adventszeit schmieden sie gemeinsam mit dem Flensburger Tageblatt auch 2019 wieder ein Bündnis für Bedürftige und rufen zu Spenden auf.

„Die Hilfe ist nötiger denn je“, beschreibt Diakoniepastor Thomas Nolte die Lage. Fast 20 Jahre gibt es die „Hilfe im Advent“ in Flensburg. Es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen in Armut geraten, berichtet Nolte. Geringverdiener*innen sind genauso betroffen wie Rentner*innen, Alleinerziehende oder Familien, bei denen der Hauptverdiener krank wird und nicht mehr seiner Arbeit nachgehen kann.

Bedürftige erreichen und begleiten
Seit Jahren bitten die vier Organisationen gemeinsam um Spenden, weil sie zusammen viele Bedürftige erreichen und begleiten – von Kleinstkindern bis hin zu Schwerkranken oder Sterbenden mit ihren Familien. „Wir ergänzen uns gegenseitig, so dass es unter uns ein Wir-Gefühl gibt, wir sind ein Netzwerk“, beschreibt Christiane Dethleffsen das Miteinander der vier Einrichtungen. Sie ist die Vorsitzende von Schutzengel e.V.. Der Verein bietet Müttern und Familien mit Kleinstkindern frühe Hilfen an – mit helfenden Händen, mit Antworten auf Fragen, mit Begleitungen und Gesprächen bei den Familien zuhause und in vier Treffpunkten in Flensburg. Ganz neu bei Schutzengel e.V. ist die Schreiambulanz, eine Sprechstunde für Mütter mit Schreibabys.

Unterstützung der Schreiambulanz
Angela Rix-Juister vom Deutschen Kinderschutzbund bestätigt, wie wichtig die neue Schreiambulanz für Flensburg ist. Im Familienzentrum beraten sie und ihr Team Familien und bieten Elternkurse an. Sie sagt: „Ich bin froh, so manches Mal auf die Schreiambulanz als Spezial-Sprechstunde verweisen zu können.“ Rix-Juister und ihr Team begleiten im Kinderhaus täglich über 70 Kinder, die auch Frühstück und Mittagessen vor Ort bekommen. Mit ihrem Spendenanteil aus der Hilfe im Advent in Höhe von 25% der Gesamtsumme will sie die Kinder kostenlos mit Lebensmitteln versorgen – vom Frühstück bis hin zu gesunden Snacks. Auch können dank der Spenden Feste und Veranstaltungen kostenlos bleiben. „So sichern wir die Teilhabe der Familien“, sagt sie.

Bürgerfonds "Flensburg hilft" unterstützt in konkreten Notlagen
Weitere 25% der Spenden erhält der Bürgerfonds „Flensburg hilft“, der mit einmaligen Hilfen in konkreten Notlagen unterstützt. So hat er beispielsweise eine Familie vor Zwangsräumung bewahrt, indem er eine finanzielle Lücke gedeckt und einer anderen zu Wohnraum verholfen, indem er etwas zur Kaution zugegeben hat. Rund 200 Anträge gehen hier jährlich ein, 50.000 – 60.000 Euro werden ausgezahlt.

Unterstützung für das Katharinen Hospiz am Park
Die Gründe, in eine Notsituation zu geraten, sind vielfältig. Sr. Claudia Toporski vom Katharinen Hospiz am Park erlebt immer wieder unverschuldete Notlagen. Sie sagt: „Wenn zum Beispiel der Hauptverdiener oder die Hauptverdienerin einer Familie an Krebs erkrankt und plötzlich nicht mehr arbeitsfähig ist, gerät alles ins Wanken.“ Die Hilfe im Advent soll im Katharinen Hospiz dazu beitragen, Schwerkranke, Sterbende und ihre Angehörigen zu beraten, zu begleiten und auch zu unterstützen.

Jeder gespendete Euro kommt in voller Höhe direkt und unmittelbar Menschen vor Ort zugute, die in soziale Not geraten sind. Das Spendenkonto verwalten die beteiligten Einrichtungen umschichtig und gebührenfrei. In diesem Jahr ist es der Schutzengel.

Die Spenden kommen allen vier Einrichtungen zu gleichen Teilen zugute. Spenden bitte an: Hilfe im Advent / Schutzengel e.V., IBAN DE55 2175 0000 0164 7940 83.

Wer zustimmt, namentlich als Spender*in im Flensburger Tageblatt veröffentlicht zu werden, schreibe bitte in den Verwendungszweck der Überweisung „JA“. Eine Spendenbescheinigung wird ausgestellt, wenn im Verwendungszweck auch die vollständige Adresse angegeben ist.