Marienkirche Havetoft
Chor und Querschiff sind innen als eigenständige Räume durch einen sehr engen romanischen Rundbogen miteinander verbunden. Die flachen Balkendecken ersetzte man in der späten Gotik durch hoch aufsteigende Kreuzrippengewölbe, als deren Auflager gestufte Pfeiler vor die Wände und Ecken gemauert wurden.
Der Altaraufsatz ist eine 1863 von Peter Claussen geschaffene neubarocke (!) Nachahmung des Barockaltars im Nachbardorf Satrup. Er umrahmt ein Leinwandbild, das F. Avlitz, Schleswig, 1858 als freie Kopie des Abendmahls von Leonardo da Vinci malte. Die Kuppa der spätromanischen Granittaufe aus der Mitte des 13. Jh. umziehen unter sieben Kleeblattbögen Reliefs mit der Anbetung der hl. drei Könige und Apostelgestalten. Das gotische Triumphkreuz aus der 1. Hälfte des 14. Jh. zeigt in hoheitsvoller Strenge Christus, der das Leiden überwunden hat. Im Umkreis des Jan van Groningen in Husum entstand um 1580 die noble, sparsam gegliederte Renaissancekanzel. Ein Spätrenaissanceepitaph vom Anfang des 17. Jh. erinnert an den Pastor GeorgWolhat, der auf dem Gemälde mit seiner vierzehnköpfigen Familie dargestellt ist.
Nach alter Tradition zeigen die Brüstungsfelder der 1955/56 umgebautenWestempore farbige biblische Bilder, die der emeritierte Pastor Spießwinkel 1998/99 malte. Die Orgel mit dem neugotischen Prospekt baute die Werkstatt Marcussen, Apenrade, 1883.
Den mächtigen Holzturm mit achtseitigen, schindelgedeckten Helm zimmerte Jacob Bondsen, Langstedt, 1763 anstelle eines abgebrannten Vorgängers. Von Osten her führt derWeg zu Friedhof und Kirche durch das älteste gemauerte Friedhofstor Angelns, 1626 aus Granitquadern aufgesetzt und 1766 repariert.