Geistlicher Impuls (aus dem letzten Gemeindebrief)

Ruht euch aus

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Haben Sie etwas besoderes vor? In den Sommerurlaub fliegen oder in die Eider, Treene oder Sorge springen? Oder gemütlich auf der Terrasse sitzen und nichts tun?

Ich frage mich: Wo ist in der Bibel eigentlich von Ferien oder vom frei Machen die Rede? Zugegeben, das kommt nicht so oft vor. Als erstes kommt mir der siebte Schöpfungstag in den Sinn: Gott ruhte von all seinen Werken. Und dann ist mir noch eine klitzekleine andere Bemerkung aus dem Markusevangelium über den Weg gelaufen (Mk 6,30-31):

Die Apostel kamen zu Jesus zurück. Sie berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Er sagte zu ihnen: "Kommt mit an einen ruhigen Ort, nur ihr allein, und ruht euch ein wenig aus." Denn ständig kamen und gingen Leute. Sie fanden nich einmal Zeit zum Essen. Den ganzen Tag waren die Jünger Jesu auf den Beinen, sind den ganzen Tag umhergezogen, haben im Namen des Herrn Kranke geheilt und Leute gesalbt. Doch nun sind die Beine schwer und die sind Mägen leer. Sie kommen abends zurück zu Jesus und erzählen ihm alles, was sie erlebt haben. Jesus hört ihnen zu und sagt: "Ruht euch ein wenig aus."

Was für ein schöner Vers; auch wenn er nur sehr unscheinbar ist. Nur der Evangelist Markus schreibt diese kurze Notiz, die anderen drei (Mt, Lk, Joh) verzichten auf sie; denn dieser kurze Satz sagt ja scheinbar auch nicht viel aus, weshalb man ihn wohl auch schnell überlesen kann. Es geht ja auch nur ums Nichts-Tun. Es geht um das Ausruhen nach einem langen, harten Arbeitstag, an dem nicht mal Zeit genug zum Essen war. Trotzdem schön, dass er da steht: Jesus sieht die Erschöpfung seiner Jünger und verordnet ihnen eine Auszeit. Macht mal Pause. Ruht euch aus. In Jesu Namen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen erholsamen Sommer.

Herzliche Grüße, Ihr

Florian Fitschen