Geistliches Wort für Oktober: "Gnade zum Reinbeißen!"
06.10.2025
Geistliches Wort von Pastorin Ulrike Margit Joos
Im Herbst wird es sinnlich. Um Erntedank herum gibt es Gnade zum Reinbeißen: Knackige, rote Äpfel, Pflaumensaft, der einem aus dem Mundwinkel fließt, aromatische Kartoffeln, denen man ansieht - und riecht, dass sie in der Erde gewachsen sind. Buttriger Mais mit einer Prise Salz verfeinert. So schmeckt Gottes Gnade, so zeigt Gott uns seine Freundschaft: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist“ (Psalm 34). Also mach den Mund auf und schmeck, wie freundlich Gott es mit dir meint! So viele verschiedene Geschmacksrichtungen gibt es, die ganze Bandbreite von „süß“ bis „sauer“, über „salzig“ und „bitter“ bis hin zu „umami“.
Süß: Klar, süß geht fast immer. Aber nur süß? Das wäre auf die Dauer doch ziemlich fad. So wie es auch im Leben fad wäre, wenn immer alles nur „süß“ wäre. Wenn in Familie und Beruf immer alles glattliefe, wenn im Glauben niemals Hadern und Zweifel wären.
Salzig und herzhaft: Das muss unbedingt sein - es gibt jedem Essen erst die Würze, den Pepp. Nicht nur das Essen, auch wir selbst sollen würzig sein: „Ihr seid das Salz der Erde“ sagt Jesus zu uns Menschen. Ihr sollt die Erde, die Gesellschaft „würzig“ machen.
Sauer: Macht angeblich lustig, auf jeden Fall ist es erfrischend und gibt vielem den letzten Kick. Oft kommt es mit einer Extraportion an gesunden Vitaminen daher. Saures im Leben gibt es leider: schwere Situationen. Doch viele Menschen sagen im Nachhinein: Es war hart, aber ich habe da die intensivsten Glaubenserfahrungen gemacht. Da ist mein Glaube gereift.
Bitter: Essen wir meistens zu wenig, obwohl es so gesund sein soll. Leider gibt es im Leben und in der Welt viel Bitteres. Gott helfe uns, dass wir im Leben nicht verbittern.
Umami: herzhaft und wohlschmeckend, rund und zufriedenstellend. Im Leben steht dieser Geschmack wohl für die Kraft, die Gott uns schenkt.
Also: Mund auf und Reinbeißen in Gottes Gnade! „Schmecket und sehet wie freundlich der Herr ist.“
Aber Mund nicht nur zum Essen auf, sondern auch um Gott zu loben: „Ich will den Herrn loben allezeit. Sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.“ (Psalm 34,2).
Einen gesegneten Oktober
Ulrike Margit Joos