Impuls von Propst Jacobs. Sitzend: Das Team des Kita Werks: Ernst-Peter Rodewald, Christine Hansen, Stephanie Petersen, Doris Schwennsen (Foto: Pfaff)

Kita-Fachtag: Erzieher*innen sorgen für Qualität nach dem „Gute-Kita-Gesetz“ vor Ort

18.03.2019

200 Erzieher*innen, Heilpädagog*innen und sozialpädagogische Assitent*innen aus 16 Kitas in Flensburg und dem westlichen Umland hatten am Freitag, 15.3.2019 die Wahl: Elf Workshops an sechs Standorten hat das Ev. Kitawerk beim diesjährigen Fachfortbildungstag für sie auf die Beine gestellt – von Traumapädagogik und systemischer Familienbegleitung über einen Workshop zur „wertschätzenden Kommunikation“ bis hin zu einem Theater- und Musikworkshop war (fast) alles dabei.

„Diese jährliche Fortbildung ist ein wichtiger Baustein, damit die pädagogischen Fachkräfte die Kinder in den Kitas gut fördern und begleiten können. Sie sind schließlich diejenigen, die das neue „Gute-Kita-Gesetz“ der Bundesregierung vor Ort umsetzen“, sagte die Organisatorin Stephanie Petersen vom Kita-Werk. Der Slogan der Bundesregierung zum neuen Gesetz lautet „damit jedes Kind es packt“. 


Ernst-Peter Rodewald bei der Begrüßung in der Friedenskirche Weiche (Foto: Pfaff)

Im Gesetz gehe es also um Chancengleichheit, erläuterte der stellvertretende Leiter des Kita-Werks, Ernst-Peter Rodewald, in seiner Begrüßung. Dass die Bundes- und auch die Landesregierung Gesetze ändert und mehr Geld zur Verfügung stellt, sei das Eine, so Rodewald. Genauso wichtig sind für ihn aber auch die guten Fachkräfte vor Ort. Er sagte: „Sie und wir als Träger sind diejenigen, die jedes einzelne Kind in seiner Individualität wertschätzend begleiten, für Vertrauen sorgen, Familien und Kinder – insbesondere mit traumatischen Erfahrungen wie Flucht, Trennung oder Verlust –beraten und verlässliche, stabile Strukturen vor Ort schaffen.“


Impulsvortrag von Propst Helgo Jacobs (Foto: Pfaff)

Was all das mit evangelischer Religionspädagogik zu tun hat, erläuterte Propst Helgo Jacobs vor Beginn der Workshops in einem launigen Impulsvortrag in der Friedenskirche in Flensburg-Weiche. Es gehe um eine Haltung und Grundüberzeugung der Wertschätzung und des Willkommenseins, so Jacobs. Und das gelte nicht nur für die Anderen, sondern auch für jeden selbst. Mit Bezug auf das Gebot „liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ empfahl er: „Seien Sie umsichtig und achtsam mit sich. Für Viele sei es schwierig, genau diese Selbstliebe zu leben, etwa wenn man morgens in den Spiegel schaut und sich sagt: „Ich kenne dich nicht, aber ich wasche Dich trotzdem. Eine der zentralen und immer wieder entlastenden Erkenntnisse, die Luther vor ca. 500 Jahren formuliert hat: Gott liebt jeden Menschen mit all seinen Fehlern und seinen Schwächen. Das ermöglicht Vertrauen und Veränderung.

Er ermutigte die Teilnehmer*innen des Fachtages, die Kinder nicht zu belehren, sondern mit Wertschätzung und einem positiven Menschenbild im Gepäck dafür zu sorgen, dass sie Fragen stellen und sich ausprobieren könnten. Und wenn das Leben manchmal nicht so läuft wie wir uns das vorstellen und die Wirklichkeit hart ist, könnten Geschichten, Rituale und Symbole unterstützen, Halt zu finden und Vertrauen wiederzugewinnen, so Jacobs. 


Workshop "Improtheater"(Foto: Pfaff)