Schülerinnen im Angaza Women Centre Tanzania

Ökumenische Partnerschaftsreise nach Tanzania

27.05.2017

Seit mehr als 20 Jahren besteht eine herzliche Freundschaft zwischen Frauen aus dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und dem Angaza Women Centre (AWC), einer Bildungseinrichtung für Mädchen der Evangelisch-lutherischen Kirche in Tanzania (ELCT).

Von einem Augenblick zum anderen senkt sich die Dunkelheit über die Landschaft am Kilimanjaro. Im Massaidorf bei Olmolog wird es still. Wir kriechen in unsere Betten, das sind  heute mit Rinderfellen ausgelegte Lager in einer Boma. Der kleine Raum ist russgeschwärzt und einige Hühner sind unsere Schlafgenossen. Dies war eine Station auf unserer Besuchsreise nach Tanzania, Ostkilimanjaro. 

Vom 7.-22. Mai 2017  waren Ellen Schröder, Katja Bock und Susanne Thiesen als Delegierte der Angaza-Partnerschaftsgruppe dort unterwegs. Seit mehr als 20 Jahren besteht eine herzliche Freundschaft zwischen Frauen aus dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und dem Angaza Women Centre (AWC), einer Bildungseinrichtung für Mädchen der Evangelisch-lutherischen  Kirche in Tanzania (ELCT).

Trägerin ist das Frauenwerk, sodass die Situation von Frauen hüben und drüben im Mittelpunkt der Lernreise steht. Die deutschen Besucherinnen absolvieren ein „strammes“ Programm: Pastorin Joyceline Njama begleitet uns bei Begegnungen im AWC, Kindergärten, Kindertagesstätten, Einrichtungen der Behindertenarbeit, Einkommensprojekten, den Diakonissen, Hospitälern und auch beim Kirchenamt der ELCT in Moshi.

Neben dem genauen Zuhören, um die Lebenssituation der Partner_innen besser zu verstehen, gibt es auch gemeinsames Tun. Ellen Schröder, die gerne selber näht, hat der Nähklasse im AWC Schnittmuster und Stoffe mitgebracht. Gemeinsam wird alles ausprobiert. An den alten Singernähmaschinen ist das schon eine Herausforderung! Auch die Gottesdienste und morgendlichen Andachten gestalten wir zusammen.

Die tiefe Frömmigkeit, das Vertrauen und die Herzlichkeit der Afrikanerinnen überwältigen uns, ebenso ihr wunderschöner Gesang. „Was sind die größten Herausforderungen für Tanzania“,  frage ich den Generalsekretär der ELCT. „Erstens Armut, zweitens Armut und drittens Armut“, ist die klare Antwort.

Es ist nicht das einzige Mal, an dem wir bemerken, dass unsere Fragen auf dem deutschen Hintergrund, aus einem ganz anderen Kontext, nicht immer die dortige Wirklichkeit erreichen. Doch unser Gegenüber hat grosse Geduld und wir wachsen im gegenseitigen Verstehen. Uns wird deutlich, dass unser Verhalten, Wirtschaften und Umgang mit Geld bei uns sich in Tanzania auswirkt, bis hin zum dort dramatischen Klimawandel.  

Ökumenische Partnerschaften tragen zur Verständigung bei. Sie gehen kleine Schritte im Miteinander, die aber nachhaltig wirken, um Lebensbedingungen zu verbessern. Insofern ist der Besuch in Orten, zu denen weitere schleswig-flensburgische Partnerschaftsbeziehungen bestehen, Mwika und Ngaruma, mit auf dem Programm.

Wir sind dankbar, dass es diese Partnerbeziehungen gibt, genauso für die atemberaubende Gastfreundschaft, die wir in Ostafrika erfuhren. Reich beschenkt, nachdenklich  und auch ein wenig erschöpft treten wir die Heimreise an. Natürlich werden wir zuhause von unseren Erfahrungen weitergeben. Gerne können Gemeinden und Gruppen uns darauf ansprechen. 

Kontakt: Ökumenische Arbeitsstelle Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, Susanne Thiesen, Pastorin, Regionalzentrum des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg, Wassermühlenstr. 12, 24376 Kappeln, thiesen.oekumene@kirche-slfl.de

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