Pastorin Tiina Ool und Maila Juns Veldre aus Estland besuchen den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

28.02.2020

Seit 30 Jahren besteht die "Brücke der Freundschaft über die Ostsee", die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und der Propstei Saarte, Insel Saaremaa. Jährlich findet ein Partnerschaftsgottesdienst Ende Februar statt.

Das Team der Jugendkirche Flensburg bereitet den Gottesdienst vor. Hanno Jöhnk, Merle Klein und Susanne Thiesen vom Estlandausschuss bestaunen  mit Tiina Ool und Maila Juns Veldre aus Saaremaa, Estland,  die Lichtinstallation. Sie taucht den Kirchraum in bunten Glanz.  „Hierhin würde ich mit meinen Jugendlichen  gerne mal kommen!“ sagt Maila. Sie bietet auf ihrer Insel Saaremaa Jugendtreffs an. Für ihr Engagement hat sie gerade einen Preis erhalten. Sie und Tiina, die in der Propstei Saarte mit Kindern und Menschen mit Behinderungen arbeitet, besuchen den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg.

„Zur Jugendkirche können alle kommen, die ist offen für alle“, betont Jan Wiltschek, Jugendreferent der Jugendkirche. Das ist auf Saaremaa genauso: Zu den Jugendgruppen mit Maila gehören keineswegs nur Jugendliche aus der estnischen lutherischen Kirche, sondern auch aus anderen oder solche, die einfach mal „reinschnuppern“ wollen. „Viele suchen nach Orientierung und Gemeinschaft“, meint Maila. Und das ist bei dem unüberschaubaren Angebot an spirituellen Angeboten gar nicht so leicht.  Auch gemeinsam Bibel lesen und darüber diskutieren ist in einem der am stärksten säkularisierten Ländern Europas  eine herausfordernde Aufgabe. 

Seit 30 Jahren besteht die „Brücke der Freundschaft über die Ostsee“, die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und der Propstei Saarte, Insel Saaremaa. Jährlich findet ein Partnerschaftsgottesdienst Ende Februar statt. Diesmal predigt Pastorin Tiina Ool, übersetzt von Merle Klein in der St. Andreaskirche Haddeby. Viele Estlandfreunde und –freundinnen sind gekommen, die unter der Leitung von Pastor Hanno Jöhnk und begleitet von Bläsern und Bläserinnen aus Schleswig einen festlichen Gottesdienst feiern. Alle stimmen mit ein, als Aive Bruhn ein altes estnisches Wiegenlied anstimmt. Die Melodie berührt. In ihr erklingt die Stille und die Weite des Baltikums.

Danach wird Aive nach über 25 Jahren Mitarbeit im Estlandpartnerschafts-Komitee verabschiedet. Ein bisschen Wehmut, aber hauptsächlich Dankbarkeit liegt in der Luft. Und Grund dazu gibt es, denn die Verbindung geht weiter: Im kommenden Jahr werden Jugendliche aus dem Kirchenkreis hier mit estnischen Jugendlichen einen alten Pilgerweg in Saaremaa wieder kenntlich machen. Dazu passt, was Tiina am Ende ihrer Predigt sagt: „Nägemist – auf Wiedersehen!“