Die Orgel zu Kleinsolt
Geschichte:
Seit wann es eine Orgel in der St. Johannes-Kirche gibt, ist nicht klar. Die Vorgängerorgel wurde 1908 von der traditionsreichen Orgelmanufaktur Marcussen&Sohn in Apenrade gefertigt. Sie hatte 8 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Basis bildete ein Principal 8'. Die Traktur (Verbindung zwischen Tasten und Pfeifen) war pneumatisch. Diese Traktur erwies sich als äußerst störanfällig, sodass die Orgel ab Mitte der 1960er Jahre unbrauchbar geworden war, fast 10 Jahre wurden die Gottesdienste mit einer elektronischen Orgel begleitet.
Disposition der Marcussen-Orgel:
HAUPTWERK (I. Manual)
Principal 8'
Viola di Gamba 8'
Flöte 8'
Oktave 4'
NEBENWERK (II. Manual)
Salicional 8'
Lieblich Gedackt 8'
Flauto dolce 4'
PEDAL
Subbass 16'
Das jetzige Instrument:
Im Jahre 1974 wurde das jetzige Instrument von der Orgelbaufirma Walcker in Ludwigsburg gefertigt. Sie hat 1 Manual mit geteilter Lade und Pedal.
Disposition:
MANUAL
Pommer 16' (Diskant)
Rohrflöte 8'
Prinzipal 4'
Blockflöte 4'
Gemshorn 2'
Quinte 2 2/3'
Mixtur 3-4f
Tremulant
PEDAL
Subbass 16'
Gedacktbass 8'
Die Firma Walcker war dafür bekannt, dass sie versuchte, neue Materialien in den Orgelbau zu integrieren, dazu gehörten u.a. Kunststoffe, Messing- und Aluminiumverbindungen und simple Kupferrohre, die zur Produktion von Orgelpfeifen genutzt wurden. Daher waren die Kosten für ein solches Instrument verhältnismäßig gering. Nachteile sind, dass sich die Pfeifen nur schwer stimmen lassen, da die Deckel entweder zu fest auf die Pfeifen montiert wurden oder die Pfeifen einfach zu dünn sind, um sie langfristig stimmen zu können. Die für Dichtungen verwendeten Kunststoffe weichen im Laufe der Jahre auf, so dass Undichtigkeiten entstehen. Dies hat zur Folge, dass das Instrument in einigen Jahren nicht mehr brauchbar sein wird und alle Dichtungen erneuert und die Pfeifen soweit stabilisiert werden müssen, dass sie gut gestimmt werden können.