Die Orgel zu Großsolt

Die erste Orgel 

... war eine Stiftung des Hufners Jacob Henningsen und wurde von einer anderen Kirche gebraucht gekauft. 1810 wurde sie vom Orgelbauer Nicolai Hinrichsen Angel aus Flensburg in der Kirche Großsolt aufgestellt. Lange hatten sich die Gemeindeglieder gegen eine Orgel ausgesprochen, da sie der Meinung waren, es gäbe keinen geeigeten Organisten, der die Orgel auch spielen könne. Dies sei großen Gemeinden, wie z.B. dem Dom zu Schleswig, vorbehalten.

Über Aussehen und Disposition dieser Orgel ist nichts bekannt. Sie war von minderwertiger Qualität und verrichtete nur wenige Jahre ihren Dienst. Auch eine kostenintensive Instandsetzung brachte keinen Nutzen, so dass das Instrument einige Jahre ungenutzt blieb.

Die Orgel von Niels-Peter Hansen

Auf Drängen des Visitoriums (Probstei) sollte eine neue Orgel gebaut werden. Wieder sprachen sich viele in der Gemeinde gegen eine Orgel aus und "man müsse gar nicht erst zu ihnen heraus kommen, um Geld für die Orgel abzuholen, sie würden nichts bezahlen":

Im Jahr 1848 wurde die neue  Orgel durch Niels Peter Hansen (1814-1870) fertiggestellt. Von ihr ist der historische Prospekt (das Gehäuse) bis heute erhalten. Ein ähnliches Gehäuse befindet sich noch in Arnis, in veränderter Form in Nieblum. Außerdem konnten Pfeifen dieser Orgel auf dem Dachboden sichergestellt werden, diese waren handwerklich exzellent ausgeführt.

Die Orgel hatte 2 Manuale und zeichnete sich, wie zu dieser Zeit üblich, durch eine größere Grundtönigkeit aus. 

Folgende Disposition lag vor:


Orgel im Sinne des Versorgungsorgelbaus

Die dritte Orgel der Kirche zu Großsolt stammte aus dem Jahre 1964, erbaut von Eberhard Tolle aus Preetz. Sie besaß insgesamt 9 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, sie hatte somit ca. 550 Pfeifen.

Disposition:

Ähnlich wie beim Häuserbau handelte es sich dabei um ein mit günstigen Materialien im Geist des „Versorgungsorgelbaus nach dem 2. Weltkrieg“ erstelltes Instrument, das mit heutigen Erwartungen und Anforderungen an einen kunsthandwerklich hochwertigen Orgelbau nicht verglichen werden konnte. Die gesamte Spieltechnik (Verbindung der Tasten zu den einzelnen Pfeifen) präsentierte sich in einem unakzeptablen Zustand, die einzelnen Werke (Teilbereich der Orgel, der von einer Klaviatur aus angespielt werden kann) waren nur ausgesprochen zäh und träge spielbar, in Verbindung aller Werke miteinander war ein künstlerisch und artikuliertes Orgelspiel fast unmöglich.

Das Klangbild der Orgel war vollkommen desolat und einseitig und konnte sich trotz des akustisch guten Kirchenraumes nicht entfalten. Auch wenn sprichwörtlich alle Register gezogen wurden, war der Gesamtklang der Orgel als nicht tragfähig einzustufen.

Diese Orgel erklang zum letzen Mal im Gottesdienst am 03. Juli 2016 und wird ab dem 25. Juli 2016 durch einen Neubau ersetzt.