Fragen & Antworten: Taufe

Bedarf es einer besonderen Vorbereitung, wenn Jugendliche oder Erwachsene sich taufen lassen möchten?
Ja. Dabei kann der Taufunterricht ganz unterschiedliche Formen haben. In unserer Kirchengemeinde Fruerlund findet z. Zt. der erste Tauf- und Konfirmationskurs für Erwachsene statt. Die Teilnehmenden kommen gern zusammen und genießen die besondere Gemeinschaft, die in dieser Gruppe entstanden ist. Wenn sich genug Taufbewerber finden, wird es auch im nächsten Jahr einen solchen Kurs geben. Wenn Sie daran Interesse haben, melden Sie sich bitte bereits jetzt bei Pastor Schulz. Neben einem solchen Kurs kann die Taufunterweisung aber auch in Einzelgesprächen mit Pastor Schulz stattfinden. Im Taufunterricht für Erwachsene geht es zum einen um die persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben und die Kernstücke unserer christlichen Glaubenstradition: Das Vaterunser als Grundgebet aller Christinnen und Christen, das Glaubensbekenntnis und die 10 Gebote, Einblick in die Bibel und das evangelische Gesangbuch. Zum anderen wird selbstverständlich auch dei Gestaltung des Taufgottesdienstes und dessen Ablauf besprochen. Für ungetaufte Jugendliche, die das 14. Lebensjahr noch nicht oder gerade vollendet haben, führt in der Regel der Konfirmandenunterricht zur Taufe.

Brauchen Erwachsene und Jugendliche eigentlich auch Taufpaten?
Jugendliche, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, und Erwachsene müssen aufgrund ihrer gegebenen Religionsmündigkeit bei ihrer Taufe keine Patinnen und Paten mehr haben. Trotzdem ist es selbstverständlich hilfreich, Beistand und Unterstützung durch gleichgesinnte Freundinnen und Freunde und zuverlässige Begleiter in die noch neue Welt des Glaubens zu haben.

Dürfen wir während des Taufgottesdienstes fotografieren oder filmen?
In der Kirchengemeinde Fruerlund bitten wir darum, dass während der gottesdienstlichen Handlung nicht fotografiert und gefilmt wird. Denn dies erzeugt häufig Unruhe und auch Unmut bei den anwesenden Gottesdienstbesuchern. Der Moment des Segens lässt sich zudem nicht mit einem Fotoapparat, sondern nur mit dem Herzen festhalten. Nach dem Gottesdienst können Sie aber gern am Taufbecken, im Gottesdienstraum oder vor der Kirche, mit oder ohne Pastorin / Pastor Ihre Aufnahmen machen. Sprechen Sie bitte beim Taufgespräch mit Pastor Schulz darüber, wenn Sie meinen, auf Fotos nicht verzichten zu können. Dann finden wir in der Regel eine gemeinsame Lösung.

Gibt es eine ökumenische Taufe?
Nein. Denn die Taufe ist immer die Aufnahme in eine konkrete Glaubensgemeinschaft. Deshalb erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession. Das heißt: Wenn Sie eine gemischtkonfessionelle Ehe führen, müssen Sie gemeinsam entscheiden, ob Ihr Kind katholisch oder evangelisch getauft werden soll.

Ich bin älter als 14 Jahre und würde mich gern taufen lassen. Muss ich dann auch den normalen Konfirmandenunterricht besuchen?
In der Regel geht jeder Taufe eine Taufunterweisung durch Pastor Schulz voraus. Dieser Taufunterricht kann unterschiedliche Formen (z.B. Einzelstunden, Tauf- oder Glaubenskurse, Tauf- und Konfirmandenunterricht für Erwachsene) haben. Der Taufunterricht umfasst immer einige Stunden – und sollte wirklich rechtzeitig abgesprochen und geplant werden – insbesondere dann, wenn andere Amtshandlungen, wie z. B. die eigene kirchliche Hochzeit, oder z. B. der Beginn eines Arbeitsverhältnisses bei einem kirchlichen Arbeitgeber von Ihrer Taufe abhängen. Bitte nehmen Sie rechtzeitig - am besten ein 3/4 Jahr vor dem Ereignis, für das die Taufe für Sie notwendig ist - Kontakt zu Pastor Schulz auf.

Ich wohne mit meiner Familie in Fruerlund. Muss ich mein Kind unbedingt im Gemeindezentrum taufen lassen?
Nein, das müssen Sie nicht. Sofern Sie Ihr Kind in Flensburg oder einer anderen Stadt taufen lassen möchten, ist es möglich, die Kirche Ihrer Wahl anzufragen, ob und wann dort die Möglichkeit zur Taufe besteht. Gern stellen wir Ihnen die dazu gewünschten Papiere, z. B. eine Bescheinigung über Ihre Kirchenmitgliedschaft in unserer Gemeinde, aus. Wenden Sie sich dazu bitte an unsere Gemeindesekretärin, Frau Barckmann (Tel.: 3 20 11) Die Taufe wird dann in der Regel von dem Pastor der von Ihnen gewünschten Kirchengemeinde vorgenommen. Soll die Taufe in einer anderen Flensburger Kirchengemeinde stattfinden und möchten Sie, dass Pastor Schulz den Taufgottesdienst gestaltet, wenden Sie sich bitte rechtzeitig direkt an ihn. Aber vielleicht schauen Sie sich vor Ihrer Entscheidung die Räumlichkeiten unseres Gemeindezentrums auch einmal an. Denn Ihr Kind gehört durch seine Taufe zur Kirchengemeinde Fruerlund, wenn Sie in unserem Stadtteil wohnen bleiben. Pastor Schulz zeigt Ihnen gern unseren Gottesdienstraum.

In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden?
Oft werden die Kinder bereits in ihrem ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn Sie wollen, dass Ihr Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht. Besucht Ihr Kind bereits den Konfirmandenunterricht, ist noch nicht getauft und möchte gern Patinnen oder Paten haben, sollte es vor Vollendung seines 14. Lebensjahres getauft werden.

Ist auch eine Segnung meines Kindes anstatt einer Taufe möglich?
Mitunter wollen Eltern ihren Kindern die freie Entscheidung zur Taufe selbst überlassen. Das kleine Kind wird dann in einer gottesdienstlichen Handlung gesegnet. Bitte bedenken Sie dabei: Die Segnung ersetzt nicht das Sakrament der Taufe und begründet nicht die Kirchenmitgliedschaft Ihres Kindes.

Kann ich auch noch nach der vollzogenen Taufe meines Kindes Patinnen und Paten einsetzen?
Sollten Sie zur Taufe Ihres Kindes keine Patinnen und Paten gefunden haben, können Sie tatsächlich bis zur Vollendung des 14. Lebensjahr Ihres Kindes Patinnen oder Paten nachträglich eintragen lassen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Pastor Schulz darüber.

Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?
Sein Kind gegen den Willen des Vaters oder der Mutter taufen zu lassen, ist nur möglich, wenn dieser Elternteil nicht das Sorgerecht inne hat. Ist die Ehe z. B. geschieden und das Sorgerecht liegt weiterhin gemeinsam bei Mutter und Vater, setzt die Ausgestaltung der gemeinsamen elterlichen Sorge Einvernehmen voraus – in allen Angelegenheiten, die für das Kind von erheblicher Bedeutung sind. Dazu gehört auch die Taufe. Deshalb wird – bei gemeinsamen Sorgerecht – bei getrennt lebenden oder geschiedenen Elternteilen im Taufgespräch auch immer nach dem Wunsch des anderen Elternteils gefragt und dieser festgehalten. Können sich die Eltern, die das Sorgerecht gemeinsam haben, nicht einigen, wird die Taufe aufgeschoben. Kann überhaupt keine Einigung erzielt werden, kann (schlimmstenfalls) das Familiengericht zur Entscheidungsfindung angerufen werden. Eltern können sich in solchen Fällen aber zuvor auch allein – besser noch: gemeinsam – an eine Erziehungs- oder Familienberatungsstelle wenden. Manchmal hilft auch ein klärendes Gespräch mit Pastor Schulz.

Kann ich mein Kind in die kirchliche Krabbelgruppe, den Spielkreis oder in einen kirchlichen Kindergarten schicken, wenn es gar nicht getauft ist?
Die Krabbelgruppe und der Spielkreis sind ein Angebot unserer Kirchengemeinde Fruerlund an alle Eltern und Kinder unseres Stadtteils. Auch kirchliche Kindergärten nehmen in der Regel ungetaufte Kinder auf. Allerdings müssen Sie als Eltern damit einverstanden sein, dass Ihr Kind in der Krabbelgruppe, dem Spielkreis oder im Kindergarten christliche Glaubensinhalte kennenlernt und dass Pastor Schulz mitunter die Kinder in den Kindergruppen besucht, ihnen biblische Geschichten erzählt, religiöse Lieder singt und sich ihren Fragen stellt. Beabsichtigen Sie, Ihr ungetauftes Kind in einen kirchlichen Kindergarten zu geben, fragen Sie bitte direkt bei diesem Kindergarten nach.

Kann ich Patinnen oder Paten ihr Patenamt wieder wegnehmen?
Allein die Patin / der Pate kann sich auf ihren / seinen eigenen Wunsch hin vom Patenamt entbinden lassen und sollte dafür das Gespräch mit einer Pastorin / einem Pastor suchen. Eine Streichung gegen den Willen der Patin / des Paten ist hingegen nicht möglich. Suchen Sie im Konfliktfall möglichst das direkte Gespräch mit den Paten. Sie können selbstverständlich auch Pastor Schulz zu einem klärenden Gespräch hinzuziehen.

Kann man sein Kind auch taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?
Eltern, die den Taufwunsch für Ihr Kind anmelden, sollten selbst auch Mitglied einer christlichen Kirche sein. Denn sie sollen in der Taufe ihr Kind als gute Gabe Gottes annehmen und versprechen, das ihre dazu zu tun, dass ihr Kind christlich erzogen wird. Manchmal gibt es natürlich Gründe, weshalb ein Elternteil kein Kirchenmitglied ist. Am besten ist es, Sie kommen darüber mit Pastor Schulz ins Gespräch. Sind beide Eltern keine Kirchenmitglieder und schließen einen Eintritt in die Kirche aus, kann die Taufe aufgeschoben werden. Das Kind kann dann später selbst entscheiden, ob es sich taufen lassen möchte. Über einen möglichen Taufaufschub spricht die Pastorin / der Pastor mit den Eltern, aber auch mit dem Kirchengemeinderat und der zuständigen Pröpstin. Ein Taufaufschub ist also keine alleinige Entscheidung der Pastorin oder des Pastors. Ist das Kind bereits 14 Jahre alt, ist es religionsmündig. Ihm steht dann die Entscheidung frei, ob es getauft werden möchte. In diesem Fall ist es nicht entscheidend, ob die Eltern ebenfalls der Kirche angehören oder nicht.

Kann mein Kind den Konfirmandenunterricht besuchen, ohne getauft zu sein?
Selbstverständlich kann Ihr Kind am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Konfirmation ist für diejenigen, die als Kinder – also vor Vollendung des 14. Lebensjahres getauft wurden – die eigene Bestätigung des Taufbekenntnisses. Ist Ihr Kind noch nicht getauft worden, so ist der Konfirmandenunterricht gleichzeitig Taufunterricht und im Verlauf seiner Konfirmandenzeit oder auch im Rahmen seiner Konfirmation wird Ihr Kind dann getauft. Eigentlich wäre eine Bestätigung der Taufe, also die Konfirmation, dann nicht mehr notwendig, wenn Ihr Kind bei seiner Taufe 14 Jahre alt war. Dann nämlich hat es als Religionsmündiger schon selbst Ja zur Taufe gesagt. In unserer Gemeinde wird Ihr Kind dennoch mit seinen Mitkonfirmanden zusammen eingesegnet, also konfirmiert, und erhält selbstverständlich auch eine eigene Konfirmationsurkunde.

Können wir selbst bestimmen, wofür im Taufgottesdienst die Kollekte gesammelt wird?
Ja, in unserer Kirchengemeinde ist es möglich, dass Sie den Zweck der Kollekte selbst bestimmen, z. B. für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unserer Gemeinde oder für Organisationen, die Kindern und Jugendlichen helfen – hier vor Ort in Flensburg, aber auch deutschland- oder weltweit. Sprechen Sie mit Pastor Schulz im Taufgespräch darüber.

Lieber Kindertaufe oder Erwachsenentaufe?
Beides ist in der evangelischen Kirche möglich: Die Taufe von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern, in der Eltern und Paten und die Gemeinde gemeinsam ihre Verantwortung für den Täufling vor Gott bekennen und um Gottes Segen bitten. Aber es gibt auch den eigenverantwortlichen Schritt von Jugendlichen vor oder bei ihrer Konfirmation oder von Erwachsenen, die der Kirche beitreten wollen. Denn ganz gleich, wie alt der Täufling ist: In der Taufe wird das Geschenk der Zugehörigkeit zu Jesus Christus und die vorbehaltlose und bedingungslose liebevolle Zuwendung Gottes zum Taufkind deutlich. Darum ist die Taufe religionsmündiger Menschen und die Taufe von Säuglingen und Kindern kein Gegensatz. Beides ist gut möglich - und wird in der evangelischen Kirche auch so praktiziert.

Muss ich mich noch einmal taufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle oder wieder in die Kirche eintrete?
Im Verständnis der christlichen Kirchen ist die Taufe etwas Einmaliges und kann nicht wiederholt werden. Gott hält an seiner Verheißung, seinem in der Taufe gegebenen Versprechen, uns auf unserem Lebensweg zu begleiten, und seiner Segenszusage zu allen Getauften auch dann fest, wenn wir uns dagegen entscheiden und dies z. B. durch einen Kirchenaustritt deutlich machen. Deshalb wird bei einem Wiedereintritt in die evangelische Kirche nicht erneut getauft. Auch bei einem Übertritt in die römisch-katholische Kirche wird nicht noch einmal getauft. Bei einem Übertritt in eine orthodoxe Kirche wird allerdings die Salbung nachgeholt. Und bei einem Übertritt in die sogenannten orientalisch orthodoxen Kirchen (syrisch-orthodox, armenisch-apostolisch, koptisch-orthodox, äthiopisch-orthodox) gibt es unterschiedliche Praktiken. Generell ist es so, dass die christlichen Kirchen das Sakrament der Taufe gegenseitig anerkennen.

Muss ich mich noch einmal taufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle oder wieder in die Kirche eintrete?
Im Verständnis der christlichen Kirchen ist die Taufe etwas Einmaliges und kann nicht wiederholt werden. Gott hält an seiner Verheißung, seinem in der Taufe gegebenen Versprechen, uns auf unserem Lebensweg zu begleiten, und seiner Segenszusage zu allen Getauften auch dann fest, wenn wir uns dagegen entscheiden und dies z. B. durch einen Kirchenaustritt deutlich machen. Deshalb wird bei einem Wiedereintritt in die evangelische Kirche nicht erneut getauft. Auch bei einem Übertritt in die römisch-katholische Kirche wird nicht noch einmal getauft. Bei einem Übertritt in eine orthodoxe Kirche wird allerdings die Salbung nachgeholt. Und bei einem Übertritt in die sogenannten orientalisch orthodoxen Kirchen (syrisch-orthodox, armenisch-apostolisch, koptisch-orthodox, äthiopisch-orthodox) gibt es unterschiedliche Praktiken. Die Taufe gilt als Sakrament der Einheit der Christen - denn alle christlichen Kirchen erkennen die vollzogene Taufe wechselseitig an.

Muss ich selbst eine Taufkerze für mein Kind kaufen?
In der Kirchengemeinde Fruerlund ist es üblich, dass wir für unsere Gemeindeglieder Taufkerzen zur Verfügung stellen. Diese sind weiß und können von Ihnen oder den Patinnen und Paten mit Wachsplatten und / oder Wachsmalstiften, die Sie ebenfalls beim Taufgespräch von uns erhalten, individuell gestaltet werden. Damit verbinden wir den Gedanken, dass jedes Kind einmalig und einzigartig ist – und da Sie die Taufkerzen selbst gestalten, erhält auch jedes Kind seine einzigartige und einmalige Kerze. Die Taufkerze können Sie nach der Taufe zur Erinnerung am Jahrestag der Taufe entzünden – oder in Situationen, in denen Ihr Kind die Zusage nötig hat, dass Jesus Christus das Licht seines Lebens ist. Denn Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Muss mein Kind konfirmiert werden oder reicht die Taufe?
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht zwar die Taufe. Aber zusammen mit anderen Jugendlichen und Freundinnen und Freunden in der Konfirmandengruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen, ist eine bereichernde und schöne Erfahrung. Wer jedoch z. B. kirchlich heiraten oder das Patenamt übernehmen möchte, muss aber in der Regel konfirmiert sein.

Wann endet das Patenamt?
In der evangelischen Kirche mit der Konfirmation des Patenkindes. Aber das Patenamt ruht auch, wenn die Patin / der Pate sich entscheidet, aus der Kirche auszutreten.

Wann und um welche Uhrzeit findet die Taufe statt?
In Fruerlund haben Sie in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder findet die Taufe Ihres Kindes im Sonntagsgottesdienst (also um 10 Uhr) statt oder im Anschluss an diesen (also ab 11.15 Uhr). Sie wird von der Pastorin oder dem Pastor gestaltet, die an diesem Sonntag Gottesdienst halten. Den Namen erfahren Sie aus unserem Gemeindebrief und können an dem Symbol der Taube auch erkennen, ob an diesem Sonntag die Möglichkeit zur Taufe besteht.

Was bedeutet das (weiße) Taufkleid?
Die besondere Taufkleidung hat einen tieferen Sinn: Der Apostel Paulus hat im Epheserbrief geschrieben: „Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel,… Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ (Eph. 4, 22-24) Und im Galaterbrief lesen wir: „Alle, die auf Christus getauft sind, haben Christus angezogen.“ (Gal. 3,27) In den ersten christlichen Gemeinden trugen die Taufbewerber während der Vorbereitungszeit dunkle Gewänder als Zeichen der Bereitschaft umzukehren und ein neues, christliches Leben zu führen. Bei ihrer Taufe (in der Regel in der Osternacht) zogen sie dann ein weißes Gewand an, als Zeichen für den Neubeginn durch die Sündenvergebung in der Taufe und der Hoffnung, dass Gott ihnen helfen möge, ein gutes Leben zu führen. Daraus entwickelte sich auch unser heutiges, weißes Taufkleid, das den Neugetauften mit folgenden Worten angezogen werden kann: „Dieses weiße Gewand soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und - wie die Schrift sagt - Christus angezogen hast.“ Christus „als Gewand“ anzuziehen bedeutet, dass das Taufkleid nach außen die neue Lebenseinstellung des Getauften zeigen soll. Deshalb sollten die Kinder das Taufkleid auch erst nach der eigentlichen Taufe angelegt bekommen. Da die Taufkleider jedoch mit Knöpfen oder Haken versehen sein können, ist das sehr aufwendig, und das Kind ist meistens während der Taufe auch nicht sehr kooperativ. Daher ziehen viele Eltern dem Taufkind das Kleid schon vorher an. Die Farbe weiß erklärt sich damit, dass Christen in der Sonne ein Symbol des himmlischen Lichtes und auch der Auferstehung sahen. Deshalb gilt die weiße Farbe als „Farbe der Ewigkeit“. Sie symbolisiert Licht, Sonne, Christus, Friede, Freude, Fest, Vollkommenheit und Glanz. Daher ist sie auch die Festfarbe an den hohen christlichen Feiertagen im Kirchenjahr: an Ostern, Weihnachten und an Christusfesten.

Was bedeutet die Taufe?
Die Taufe ist vor allem Zusage der bedingungslosen Liebe und vorbehaltlosen Annahme des Täuflings durch Gott – und Zuspruch des Segens Gottes für den Täufling und seinen Weg durch’s Leben. Da Gott dem Täufling in der Taufe auch seinen Geist schenkt, als Lebenskraft und Stärkung für den vor ihm liegenden Glaubensweg, ist ein Symbol für die Taufe auch die Taube. Mit dem Vollzug der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft aller Christinnen und Christen und damit auch in die Kirche aufgenommen. Außerdem ist die Taufe eines unserer beiden Sakramente, d.h. es handelt sich bei ihr um eine Handlung, die von Jesus selbst eingesetzt wurde. In einer menschlichen Handlung wird etwas Göttliches deutlich. Für die Taufe bedeutet das: Ganz normales Wasser wird durch die Verheißung Gottes in der Taufhandlung zum göttlichen Segen.

Was geschieht beim Taufgespräch?
Pastor Schulz besucht Sie gern zu Hause oder verabreden mit Ihnen einen Termin im Pastorat (Fruerlundhof 5) bzw. Gemeindezentrum Fruerlund. In dem Gespräch geht es darum, mit Ihnen als Eltern über die Bedeutung der Taufe ins Gespräch zu kommen, den Taufspruch für Ihr Kind auszusuchen, die Formalia zur Taufe zu klären und Ihre Fragen zu beantworten. Natürlich geht es auch darum, dass Sie die Pastorin oder den Pastor kennenlernen - und sie bzw. er Sie. Bitte vereinbaren Sie die Termine stets direkt mit Pastor Schulz.

Was ist eine Nottaufe?
Ist ein Ungetaufter sehr krank und droht zu sterben, kann eine Nottaufe vorgenommen werden. Die Nottaufe kann und darf jede Christin und jeder Christ ausführen, wenn die zuständigen Pastoren nicht erreichbar sind oder absehbar ist, dass diese nicht vor Eintritt des Todes eintreffen würden. Auch bei der Nottaufe ist der Kopf des Täuflings mit Wasser zu berühren und die Taufformel zu sprechen. Sie lautet: [Name des Täuflings], ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Danach ist mit dem Wasser das Kreuzzeichen auf die Stirn des Täuflings zu zeichnen: "Nimm hin das Zeichen des Kreuzes. Du gehörst nun zu Christus Jesus." Nach Vollzug der Nottaufe ist diese umgehend der zuständigen Pastorin oder dem zuständigen Pastor zu melden.

Was kostet die Taufe?
Grundsätzlich bringt der kirchliche Dienst der Taufe in unserer Gemeinde für Sie keine zusätzlichen Kosten mit sich. Denn die Pastorin / der Pastor, die Organistin / der Organist, der warme Kirchraum, der Dienst des Küsters für das Schmücken und Vorbereiten des Gottesdienstraumes sind bereits durch die Kirchensteuereinnahmen bezahlt. Wünschen Sie jedoch besonderen Blumenschmuck, da Sie mit dem vorhandenen nicht einverstanden sind, oder besondere musikalische Einlagen (Sologesang; spezielle Musik z. B. einen Gospelchor und eine besondere musikalische Begleitung), müssten Sie die dafür entstehenden Kosten tragen.

Was muss ich beachten, wenn ich mein Kind taufen lassen möchte?
Voraussetzung für eine Taufe im Kleinkind- bzw. Kinderalter ist, dass wenigstens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehört.

Was muss ich tun, wenn ich mein Kind taufen lassen möchte?
In der Kirchengemeinde Fruerlund sind in der Regel der 1. und der letzte Sonntag im Monat Taufsonntage. Die Möglichkeiten zur Taufe sind auch in unserem Gemeindebrief gekennzeichnet – mit einer Taube. Rufen Sie bitte die Pastorin oder den Pastor an, der an diesem Sonntag den Gottesdienst hat. Sie bzw. er wird dann auch die Taufe durchführen.

Was spricht für die Kindertaufe?
Die Geburt eines jeden Kindes ist ein Geschenk Gottes. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind Gott anvertrauen und taufen lassen möchten. Gott spricht in der Taufe den Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Die Aufgabe der Eltern und Patinnen und Paten besteht darin, stellvertretend für ihr Kind / ihre Kinder den christlichen Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen. In der Konfirmation bekräftigen die Kinder dann als Jugendliche selbst ihr Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus – und sagen dann selbst Ja zu ihrem christlichen Glauben.

Welche Aufgaben die Patinnen und Paten?
Die Patinnen und Paten vor allem drei Aufgaben: 1. Sie sind Taufzeugen, um die Tatsache der vollzogenen Taufe zu bezeugen. 2. Sie vertreten bei dem Taufkind unsere christliche Gemeinde und helfen dem Täufling dabei, zu einem lebendigen Mitglied der christlichen Gemeinde heranzuwachsen. 3. Sie sind Helfer der Eltern bei der Glaubenserziehung des Kindes und stehen dem Kind als Ansprechpartner für seine religiösen Fragen zur Verfügung und unterstützen es, indem sie sich als aufmerksame, zuhörende, aber gegebenenfalls auch kritische Gesprächspartner erweisen, so dass das Kind zu seinen eigenen christlichen Glaubensüberzeugungen gelangen kann. Da Patinnen und Paten dies bei der Taufe ihres Patenkindes versprechen, können sie dies nur glaubwürdig tun, wenn sie selbst auch der Kirche angehören.

Welche Unterlagen benötigen wir für die Taufe unseres Kindes?
In der Regel benötigen Sie folgende Unterlagen: 1. wenn Sie haben: Stammbuch mit Geburtsurkunde des Taufkindes (sonst: nur die Geburtsurkunde des Täuflings) 2. die standesamtliche Bescheinigung „Für religiöse Zwecke“ (ist diese nicht mehr vorhanden, ist das überhaupt nicht schlimm) 3. vollständige Namen und Adressen der Patinnen und Paten (wenigstens ein Pate / eine Patin muss evangelisch sein) 4. Patenbescheinigungen, die die Patin / der Pate sich von dem für sie zuständigen Kirchenbüro / Gemeindebüro / Pfarramt ausstellen lassen kann und die Auskunft darüber gibt, ob sie / er zur Ausübung des Patenamts berechtigt ist 5. spätestens beim Taufgespräch: Taufspruch für Ihr Kind. Ein Taufspruch ist ein Wort / Spruch aus der Bibel und soll Ihrem Kind die Segenszusage Gottes vermitteln und gleichzeitig eine Orientierungshilfe auf seinem eigenen Glaubensweg sein und werden. Bitte wenden Sie sich auch direkt an Pastor Schulz, um einen Termin für das Taufgespräch zu vereinbaren.

Wer kann Patin oder Pate werden?
Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören. Bei mehreren Paten sollte wenigstens einer der Paten evangelisch sein. Evangelische Christen müssen zur Übernahme des Patenamtes konfirmiert sein, sofern sie als Kinder – also vor ihrem 14. Lebensjahr – getauft worden sind. Wer aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit auch sein Recht aufgegeben, das Patenamt übernehmen und ausüben zu können.

Wer sorgt für den Schmuck des Taufbeckens oder der Kirche?
In der Kirchengemeinde Fruerlund schmücken wir das Taufbecken mit frischen Blütenblättern. Außerdem stehen auf dem Altar frische Blumen. Wenn Sie besonderen Schmuck wünschen, sprechen Sie bitte mit Pastor Schulz.

Wie soll der Täufling während seiner Taufe gekleidet sein?
So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Das ist eine schöne Tradition.

Wir möchten unser Kind taufen lassen. Können wir gleichzeitig auch kirchlich heiraten?
Selbstverständlich können Sie dies tun. Sprechen Sie am besten mit Pastor Schulz darüber.

Woher bekomme ich einen Taufspruch für mein Kind?
Unter der Rubrik "Wir für Sie" haben wir bei den "Downloads" eine Liste mit möglichen Taufsprüchen als pdf-Datei für Sie eingestellt. Dabei stammen die Sprüche in der Regel aus der Luther-Bibel. Sie können aber auch jeden anderen biblischen Spruch nehmen - oder einen Spruch in einer anderen Übersetzung (z. B. Gute Nachricht; Hoffnung für alle o. a.) Besprechen Sie dies am besten beim Taufgespräch mit Pastor Schulz.

Worum geht es bei der Taufe Erwachsener?
Durch die Taufe wird man Christin oder Christ. Die Taufe wurde von Jesus Christus selbst eingesetzt. Dabei wird normales Wasser allein durch die Verheißung Gottes in der Taufhandlung zu einem göttlichen Segen. Doch wahrhaftig Christ zu sein und als Christ zu leben, das gelingt nicht über Nacht. Christ zu sein und Christ zu werden ist eine Berufung, die es zu entdecken gilt. Am besten gelingt dies in der Gemeinschaft mit anderen Christinnen und Christen - in der Kirche. Dazu braucht es Zeit und Geduld. Der Weg bis zur Taufe ist auch abhängig von der Lebenssituation der Taufbewerber. Er dauert in der Regel mehrere Monate. Denn es braucht Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen: über die eigene Biographie und persönliche Lebenserfahrung, über die Fragen nach dem Sinn meines Lebens, über Gott und die Welt, über Gemeinschaft und Kirche. Es braucht auch Zeit, die Kirche näher kennenzulernen, das bedeutet: Christen vor Ort, die evangelische Gemeinde in Ihrem Umfeld hier im Stadtteil Fruerlund, die Gemeinschaft aller Christinnen in unserer Landeskirche, in der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der Ökumene. Es braucht Zeit, zu verstehen und anzunehmen, was zum Glauben gehört. Es braucht Zeit, sich zu entscheiden: für den christlichen Glauben und für die gelebte Gemeinschaft in unserer Kirche - und für die Taufe.