Lisa Lützen (links) übergibt Ulrike Prinz-Knutzen die oekofaire Plakette (Foto: Ahrens)

Zukunftsfähig wirtschaften: Kirchberg als ÖkoFaire Einrichtung ausgezeichnet

13.11.2023

Wo kaufen wir Druckerpapier? Wo Strom? Und was für ein Catering bestellen wir für Veranstaltungen? Fragen wie diese gehören auf dem Kirchberg in Neukirchen zum Alltagsgeschäft.

Das Gäste- und Seminarhaus, in dem beispielsweise Konfifreizeiten stattfinden, beschafft die Waren nach sozial-ökologischen Kriterien. Seit letztem Mittwoch (8.11.2023) ist der Kirchberg eine ÖkoFaire Einrichtung. Lisa Lützen aus dem Energie- und Klimaschutzbüro des Ev.-Luth. Kirchenkreises Schleswig-Flensburg überreichte der Leiterin, Ulrike Prinz-Knutzen, die Urkunde inklusive Plakette direkt vor Ort.

Das Gelände des Kirchbergs prägt neben der beeindruckenden Lage direkt an der Ostsee zurzeit auch eine große Baustelle: Die Gästehäuser werden saniert. Und auch hinter den Kulissen ist Bewegung: So hat die Einrichtung unter der Leitung von Ulrike Prinz-Knutzen in den letzten Monaten ihren Einkauf in den Blick genommen und umgestellt. Begleitet haben sie dabei die Klimaschutzbeauftragten des Kirchenkreises, Sandra Limke und Lisa Lützen. „Dass dann auch mal jemand von außen drauf schaut und Anregungen gibt, was man noch nachhaltiger gestalten kann, ist schon hilfreich. Dieses Hinterfragen von Routinen geht im Arbeitsalltag sonst schon mal unter“, sagt Ulrike Prinz-Knutzen.

Bei der Umstellung hat der Maßnahmenkatalog der Aktion „ÖkoFaire Einrichtung“ der Nordkirche die Richtung vorgegeben. „Wir freuen uns, dass der Kirchberg mit gutem Beispiel vorangeht und sein Wirtschaften zukunftsfähig gestaltet“, sagt Lisa Lützen. Ziel des Ev.-Luth. Kirchenkreises Schleswig-Flensburg ist es, dass alle Einrichtungen nach und nach „ökofair“ werden – ein Beitrag, um bis 2035 treibhausgas-neutral zu sein.

Mit dem ÖkoFair-Siegel werden Einrichtungen ausgezeichnet, die mindestens ein Drittel der Maßnahmen aus dem Kriterienkatalog erfüllen. Es ginge also nicht darum, Perfektion zu erreichen, sondern darum, sich mutig, aber Schritt für Schritt auf den Weg in Richtung Klimaschutz zu machen, meint Lützen.

Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise, Öko-Strom zu beziehen. „Hier konnte ich schnell einen Haken setzen“, sagt die Klimaschutzbeauftragte, „weil der Kirchberg schon lange am Bündeleinkauf des Kirchenkreises beteiligt ist – und das ist 100% Öko-Strom.“ Andere Maßnahmen, wie z.B. dass Drucker- und auch Toilettenpapier mit dem Blauen Engel zertifiziert sein sollen, bedurften einer einmaligen Umstellung, da diese Produkte dann aus selber Quelle regelmäßig nachbestellt werden. Wieder andere Maßnahmen können Zusammenarbeit und Austausch erfordern, beispielsweise wenn es um umweltfreundliche Reinigungsmittel geht. Diese sollen einerseits ökofair sein, andererseits müssen sie auch den Ansprüchen der Reinigungskräfte genügen, die sie benutzen.

Der Kirchberg erfüllt derzeit 22 von 44 Maßnahmen und hat somit die Auszeichnung erhalten. Und es geht weiter: „Gerne wollen wir in naher Zukunft z.B. Fahrradständer anschaffen, um die Anreise mit dem Fahrrad attraktiver zu machen. Ein großes Thema, das uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist außerdem unsere Ölheizung. Die muss durch zukunftsfähige Technik ersetzt werden, die nicht auf fossilen Rohstoffen beruht“, sagt die Leiterin des Gäste- und Seminarhauses.

Aber es ist nicht alles gleichzeitig möglich. Und so stehen die Sanierungsarbeiten derzeit im Vordergrund und erfordern nachhaltige Beschaffungsentscheidungen, was z.B. das Mobiliar angeht. Derzeit gesucht: 120 Stühle, gebraucht und stapelbar.