Informationen zur Kirche in Neukirchen
Die Kirche am Steilufer der Flensburger Außenförde gehört zur Kirchengemeinde Nieharde. Diese führt dort Amthandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen durch.
Der Kirchberg nutzt die Kirche regelmäßig für den Mehr-Gottesdienst. Dieser findet immer am 1. Sonntag im Monat um 11 Uhr in der Kirche oder auf dem Gelände statt. Außerdem steht das Gotteshaus den Gruppen des Kirchbergs nach Absprache für Gottesdienste, Andachten oder als Versammlungraum zur Verfügung.
Die Kirche in Neukirchen
Die weißen Mauern, das rote Dach und die dunkle Turmhaube inmitten der alten Bäume geben dem Kirchlein seinen eigentümlichen Reiz.
Unmittelbar am Steilufer erbaut geht der Blick von hier über die Ostsee zu den Küsten Dänemarks.
Eine jahrhundertealte Feldsteinmauer umgibt den kleinen Friedhof.
Nicht dem Glauben einer Gemeinde, sondern herzoglichen Machtinteressen verdankt die Kirche ihre Entstehung. Herzog Johann der Jüngere von Glücksburg wollte Anfang des 17. Jahr-hunderts hier an der Ostseeküste einen Hafen anlegen, um in Konkurrenz zu Flensburg Seehandel zu treiben. Nun, der Plan misslang, - geblieben aber ist das auf dem Reißbrett entworfene Straßendorf und das Kirchlein für die kaum 100 Menschen zählende Gemeinde.
1621 wurde mit dem Bau begonnen, ein Jahr später die Kirche eingeweiht. Man nannte sie die „Neue Kirche“, und dieser Name ging auf das dazugehörige Kirchspiel (Neukirchen) über, das kleinste in Angeln.
Es ist ein schlichter Backsteinbau mit rechteckigem Chor, vierkantigem Westturm und einem später angebauten Vorhaus (1793). Der Turm wurde 1837 mit Zement verputzt, die Anfangsbuchstaben seines Namens hat der Baumeister dabei in der südlichen Turmwand „festgeschrieben“,
- wohl kaum der Ehre Gottes wegen.
Der Innenraum hat eine einfache Holzbalkendecke.
Beim Betreten der Kirche, fällt der Blick zunächst auf den Chorraum mit dem Altar (1623).
Sein Mittelbild zeigt die Abendmahlsszene. Die beiden Flügel zeigen in flachen Renaissance-nischen reliefplastische Figuren: Salvator, Johannes d. T. und neun Apostel. Auf der schlichten Predella sind in goldener Fraktur die Einsetzungsworte in plattdeutscher Sprache gemalt.
Die Kanzel, das künstlerisch wertvollste Werk in unserer Kirche, ist eine Arbeit aus der Ringeringk-Schule und wird dem Sonderburger Schnitzer Nils Taxsen zugeschrieben (um 1620). Wie die später angebrachte Inschrift an der Treppenbrüstung aussagt, wurde die Kanzel in einem arg verfallenen Zustand 1717 aus der Glücksburger Schlosskirche hierher gebracht.
Die Triumphgruppe stammt aus dem Jahr 1684 (Maria u. Johannes unter dem Kreuz Jesu). Auf der Rückseite findet man einen Hinweis auf die Stifter mit Familienwappen.
Die Taufe aus schwedischem Granit wurde im Zuge der letzten Renovierung im Jahre 1967 geschaffen. Über der Taufe hängt in der Art eines Schalldeckels ein sechsseitiger Taufdeckel (17. Jahrhdt.), zwischen Palmwedeln das gekrönte Spiegelmonogramm HAC. Die alte Taufschüssel wurde laut Inschrift 1660 gestiftet.
(Fotos: Reinhard Pawelitzki)