Niclas Wellen

Andacht zum Wochenspruch 6. Sonntag nach Trinitatis (19.07.2020)

18.07.2020

Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! <Jesaja 43,1>

Was für eine tröstliche Verheißung, oder?

Mit diesen mächtigen Worten, die Gott in dem Buch des Propheten Jesaja in der Bibel an ganz Israel richtet, als die Menschen in großer Not sind, sind wir alle angesprochen. Zu jeder Einzelnen, zu jedem Einzelnen von uns sagt er:

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst“.

Es gibt so viele vermeintliche Gründe, sich zu fürchten. Davor, dass uns und unseren Lieben etwas passiert. Vor der nächsten Corona-Welle, vor Dunkelheit, Einsamkeit, Krankheit, Verlassenwerden. Vor Spinnen, vor Hunden.

Wie von Fluten können wir uns bedroht fühlen. Wie Wellen können Ängste kommen und uns das Fürchten lehren, uns mit sich reißen, niederdrücken und uns die Luft zum Atmen nehmen. Gott sagt, wir müssen uns nicht fürchten. Er hat uns davon erlöst, befreit. Er rettet uns auch weiterhin vor allen Bedrohungen.

„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“

Diese Worte erinnern an die Taufe, mit der der Täufling der Liebe Gottes anvertraut wird.

Gott hat uns geschaffen und er hat auch seinen Namen auf unser Leben geschrieben, uns seinen Stempel aufgedrückt, damit wir nicht verloren gehen.

„Du bist mein!“

Wir sind sein...Wir sind Gottes Kinder!

Er sorgt für uns und kümmert sich um unsere Sorgen. Er trägt uns durch schwierige Zeiten und rettet uns, wenn wir in unruhigen Gewässern unterzugehen drohen.

Was ist das für ein riesengroßes Geschenk von Gott an uns. Er vergisst niemanden. Er kennt uns in- und auswendig und liebt uns wie Eltern ihre Kinder.

Und das Wunderbarste daran: Das „Du-bist-mein!“ gilt immer. Gestern, heute und morgen. Auch wenn wir es manchmal in den Fluten des Alltags nicht spüren. Wenn wir Gott nicht fassen können oder wenn wir an ihm zweifeln. Er zweifelt nie an uns!

Anja Telkamp (Prädikantin in Ausbildung)

 

Dazu passt gut das folgende Lied:

"Fürchte dich nicht"  von Samuel Harfst  (Link Youtube)