Andacht zum Wochenspruch vom Sonntag Rogate- Betet!

08.05.2021

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Psalm 66,20

Rogate – lateinisch betet!

Das Gebet ist ein wunderbares Geschenk. Alles, was uns bewegt, das Schöne und das Schwere, dürfen wir so vor unseren Gott bringen. Er erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber er erhört unsere Gebete. Das hat uns Christus versprochen, darauf können wir uns verlassen.

Das Gebet ist vom altdeutschen giget abgeleitet, nicht von beten, sondern von bitten. Für mich steht im Gebet nicht nur die Bitte, sondern auch der Dank, ja auch die Klage.

Gebete sind zentrale Glaubenspraxis vieler Religionen und werden in freier oder vorformulierter Form gesprochen. Manche sind zu einem bestimmten Anlass formuliert, für einzelne Personen oder eine ganze Gemeinschaft.

Wir kennen sehr viele Gelegenheiten zu beten und auch wenn es nicht mehr in jedem Haushalt geübt wird, so begleiten uns doch Morgen- und Abendgebete, Tischgebete und das wohl bekannteste Gebet der Christen, das Vaterunser. Die Bibel ist voll von Gebeten. Da fällt uns meist zuerst die Gebets- und Liedersammlung der 150 Psalmen ein. Die Glocken unserer Kirchen läuten dreimal am Tag, rufen auf innezuhalten, eine Pause einzulegen, ein Gebet zu sprechen, sich verbunden wissen mit all denen die das Gleiche tun – Gott die Ehre erweisen.

Gebete sind fester Bestandteil eines jeden Gottesdienstes, es wird für uns gebetet, wir beten gemeinsam und für Andere. Es gibt bei ev. Christen keine „Vorschriften“, wie und wann ich beten muss. Die Form kann ich, wenn ich, allein bete, frei wählen, kann sitzen, knien, vielleicht einfach stehen bleiben. Die Hände falten, gegen-einander legen, den Kopf heben oder senken. Gebete können gesungen, laut ausgesprochen oder im Stillen für sich formuliert werden.

Für mich ist das Gebet ein Bitten, Danken, Klagen, Fragen nach Gottes Aufgabe für mich. Es ist ein Gespräch, ein Gespräch mit Gott, ein Gespräch mit seinem Sohn. Mal überwiegen Dank und Freude, mal Klage und Unverständnis, mal ist es ein Erzählen, ein Ablegen, teilhaben lassen an meiner Freude meinem Kummer. Kennen Sie das auch? Was einen gerade freut oder belastet erzählt man einem Freund, einer Freundin, die Stimmung bessert sich. So geht es mir auch immer wieder, wenn ich, was mich gerade bewegt vor Gott bringe, was mich gerade beschäftigt, ihm erzähle. Manchmal schweigen wir miteinander, manchmal höre ich, was er mir zu sagen hat, manchmal geht mir erst viel später ein “Licht“ auf.

Meine Anliegen vor Gott bringen hilft mir in meinem Leben weiter, gibt mir Kraft, Zuversicht und Freude. Gestärkt kann ich nach vorne sehen, in mir ruhen.

Barmherziger Vater, du erhörst uns, wenn wir im Namen deines Sohnes zu dir beten.

Mache uns frei, nach deinem Willen zu fragen und alle Hilfe von Dir zu erwarten.

Gott, unser Vater, du wirst uns geben, was wir erbitten, im Namen deines Sohnes.

Gib uns deinen Geist, der uns beten lehrt.

Gib uns den Mut, uns dir anzuvertrauen, mit unserer Angst und unserer Schuld, mit unserer Hoffnung und unserer Freude.

Darum bitten wir dich im Vertrauen auf Jesus Christus.

 

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen

 

Dazu ein Lied aus Taizé:

Bleibet hier und wachet mit mir.

Wachet und betet!

 

Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund!

Ihre Uta Letz