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"Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade"(1. Petrus 5, 5b)

25.08.2020

Andacht zum Wochenspruch des 11. Sonntags nach Trinitatis: „Hochmut kommt vor dem Fall“. Die meisten kennen dieses Sprichwort. Hochmut ist eine Haltung, bei der der eigene Wert unrealistisch höher eingeschätzt wird, als der anderer Menschen. Der Hochmütige tut, als wäre bei ihm alles gut, schön und toll und macht die Anderen damit nieder.

Wenn man sich so perfekt gibt und so tut, als könne man alles alleine, dann braucht man auch Gottes Hilfe nicht. Gott akzeptiert das. Denn Gott widersteht den Hochmütigen.

Doch wir sind nicht alle perfekt und jeder hat wahrscheinlich auch irgendwo seine Schwächen.

So wie dem Alkoholiker auch erst zu helfen ist, wenn er bereit ist, Hilfe anzunehmen, so kann auch der Hochmütige, bevor er fällt, mit Gottes Hilfe seine Haltung ändern. Wenn er dazu bereit ist.

Den Demütigen gibt er Gnade.

Der Demütige erkennt und akzeptiert, dass es für ihn etwas Unerreichbares, Höheres gibt. Er weiß, er kann es nicht alles alleine.

Sind wir demütig vor Gott, erkennen wir unsere Schwächen an.

Mit der Haltung der Demut können wir den Anspruch loslassen, vor anderen Menschen und auch vor Gott etwas Besonderes sein zu wollen. Wir können ihm das, was noch nicht fertig und gut ist, hinlegen und ihn um Hilfe bitten, damit es fertig, schön und perfekt werden kann.

Gelassen kann man mit Demut seine eigenen Schwächen und auch die der Anderen akzeptieren, diese wohlwollend unterstützen und ihnen mit den eigenen Stärken zur Seite stehen, anstatt das in den Vordergrund zu stellen, was man toll kann oder was perfekt ist.

Ob es Kinder sind, alte oder behinderte Menschen oder einfach Menschen, die andere Gaben haben als wir: Gott liebt gerade die und ist für sie da.

Öffnen wir uns mit Demut und Liebe für uns selbst und für die Nächsten, öffnen wir uns auch für Gott.

Haben wir den Mut! Seiner Gnade können wir sicher sein.

Anja Telkamp (Prädikantin in Ausbildung)


Dazu passt sehr schön das Lied „Meine engen Grenzen“ von Eugen Eckert
Hier finden Sie dazu ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=Z18Aadf_tgo