Kreuz Totensonntag

Gottesdienst aus Havetoft und neue Wochenandacht

23.11.2020

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. <Lukas 12,35>

Der Wochenspruch ruft uns zur Wachsamkeit auf, zur Bereitschaft im Glauben und im Leben immer vorbereitet zu sein. Vorbereitet auf das, was auf uns zu kommt, was von uns erwartet wird, welchen Auftrag unser Herr für uns hat, welchen Weg wir gehen sollen. Wir sollen aufmerksam werden für die Zukunft, die Gott uns bereiten will.

Und doch sind wir gerade an diesem Sonntag, in der kommenden Woche traurig, zurückgewandt, verunsichert. Nicht nur die Menschen, die im vergangenen Kirchenjahr einen Angehörigen oder Freund verloren haben. In dem Jahr, das zu einem großen Teil durch die Pandemie beherrscht wurde, in dem unser Wunsch und Verständnis von Sterbebegleitung und Abschiednehmen nicht gelebt werden konnte, auf eine harte Probe gestellt wurde.

Wir Christen leben in Gemeinschaft, leben aus und durch Gemeinschaft, wollen unseren Lieben auf ihrem letzten Weg beistehen, wollen sie so lange wie möglich begleiten, ihnen nahe sein. Da haben die Einschränkungen durch die Pandemie viele zusätzlich belastet.

Wir alle gedenken in dieser Zeit unserer Verstorbenen, erinnern uns an sie, lassen uns trösten durch die Gewissheit, dass wir zu Christus gehören, dass er das Licht der Welt ist. Wir hoffen, dass unsere Lieben, die vorrausgegangen sind, zum Herrn gegangen sind, sehen was sie geglaubt haben, Frieden gefunden haben bei ihm.

Wir erinnern uns an die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit des Lebens. Zugleich hören wir auch die frohe Botschaft, dass wir in Christus eine Kraftquelle haben, die uns in diesem Leben trägt und ins ewige Leben führt.

Heute am Ewigkeitssonntag, Totensonntag, sind unsere Gedanken bei den Menschen, die gestorben sind. Heute wird uns in Gottesdiensten und in den Medien der Tod zugemutet. Wir werden aufgefordert, uns am Ende des Kirchenjahres dem Gedanken an unser Ende zu stellen.

Das tun wir nicht gerne. Und doch wissen wir, dass der Tod zu unserem Leben gehört. Die Vergänglichkeit des Lebens, mitten im Alltag, wird heute nur noch selten gelebt. Trauer ist für uns eine schwere, schmerzliche Erfahrung, die nur wenig geübt, zugelassen wird.

Der Tod ist harte Wirklichkeit, solange wir leben: Menschen sterben – jung, alt oder in den besten Jahren. Unfälle, Katastrophen, Kriege und Verzweiflung. Heute sind wir aufgefordert, uns unserer letzten Not zu stellen.

Was aber kommt danach? Das ganz Unbekannte? Oder doch ein neues Leben? Oder gar so etwas wie Ewigkeit?

Wir Christen glauben an ein Leben nach dem Tod, an Auferstehung, einen Platz bei Gott.

Wir vertrauen darauf, dass unser Himmlischer Vater einen Platz für uns bereitet hat. Darum versuchen wir immer wieder unser Leben zu ordnen, bereit zu sein für einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Ein Gebet:

Herr, unser Gott, unsere Zeit steht in deinen Händen.

Nimm unsere Verstorbenen in Gnaden an.

Lass sie sehen, was sie geglaubt und erwartet haben.

Nimm sie als Gäste an deinem Tisch und als Kinder in deinem Haus auf.

Hilf uns, die wir in dieser Welt weiterleben,

dass wir das Ziel deiner Welt vor Augen behalten,

dass wir Lichter der Hoffnung anzünden und als Menschen leben,

die dir entgegen gehen, die von dir Hilfe und Heil erwarten.

Amen

Ich wünsche Ihnen Menschen an ihrer Seite, die Sie begleiten, stützen und stärken, wenn es nötig wird. Bleiben Sie gesund, Gottes Segen für Sie, auf allen Wegen.

Uta Letz

 

Hier finden Sie den Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag, der in Havetoft mit Pastor Jörg Arndt  aufgezeichnet wurde.