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Wander-Gottesdienst mit der Dänischen Gemeinde über den Großsolter Friedhof

16.11.2020

Die letzten Sonntage im Kirchenjahr sind immer traurig und meist spielt das Wetter uns auch übel mit. Nicht so an dem diesjährigen Volkstrauertag

Bei strahlendstem Sonnenschein und 14 Grad führten Pastor Philipp Kurowski und Pastor Preben Mogensen die versammelte Gemeinde über verschiedene Stationen auf dem Großsolter Friedhof.

Begonnen wurde bei dem Ehrenmal, an dem der Bürgermeister von Großsolt zu Beginn auch einen Kranz ablegte. Pastor Kurowski sprach ein paar Worte, es wurde ein Psalm gebetet und das Lied "Am Friedensstein" auf deutsch und dänisch gesungen.

Am Grab der Ukrainischen Frau Eudokia Magos, die während des zweiten Weltkrieges fern ihrer Heimat in Kollerup starb, erfuhren die Anwesenden etwas über ihre Geschichte, bevor es zu Station 3 ging.

Dies war das Grab von J.C. Bernstorff. Die Grabsäule steht unübersehbar vor der Kirche und darauf die "besonderen" Worte "Schön stirbt es sich in der Weihnachtszeit". Vieles ist über diesen Mann auch in der Chronik von Großsolt geschrieben.

An der nächsten Station, dem Grab des "gemeinsamen Vorgängers" Pastor Ejler Henning Hagerup erzählte Pastor Mogensen die sehr anrührende Geschichte seines Lebens und Sterbens.

Die "Wanderung" endete vor dem Turm, der im Jahre 1920 zu Ehren der Verstorbenen des 1. Weltkrieges erbaut wurde, bevor es dann zu Vater Unser und Segen durch den an diesem Tag geöffneten (alten) Westeingang über die Treppe in die Kirche ging.

Die Lieder wurden von Jan-Thomas Möller an der Orgel begleitet. Doch obwohl diese so schön neu und kräftig ist, wurden ihre Klänge ein wenig spärlich nach außen übertragen und durch den Wind davongeweht.

Dafür gab es zum Abschluss dann noch ein wunderbares Orgel-Nachspiel.

Es tat wirklich gut, trotz - oder gerade wegen- aller Corona-Einschränkungen am Volkstrauertag diesen ganz besonderen Gottesdienst zu feiern!

Die Wanderung war auch ein Gang durch die Geschichte in unserem deutsch-dänischen Grenzgebiet, die das Bewusstsein für Krieg, Flucht, verlorene Heimat, Einsamkeit, Tod und Trauer geschärft hat.

Und eine große Dankbarkeit aufkommen ließ für 75 Jahre Leben in Frieden.

Dies betonte Pastor Kurowski dann auch noch in seiner anschließenden "Information über Neuigkeiten in der Gemeinde", denn die geplante Gemeindeversammlung fiel wegen Corona aus:

"Es geht uns gut, und das muss man feiern. Und dann kann man auch mal Geld in die Hand nehmen und etwas Neues anschaffen."

Wie z.B. eine neue Küche, die nach langer Planung im Gemeindehaus gerade eingebaut wurde.

Irgendwann nach der Pandemie werden wir diese festlich einweihen und uns freuen, dass es uns so gut geht.                                                                                                                                                      

(Ate)