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Wochenandacht zum Sonntag vor der Passionszeit von Uta Letz (unten finden Sie auch den Link zum Gottesdienst aus Großsolt)

14.02.2021

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. (Lukas 18,31)

Seinen Namen hat der Sonntag Estomihi von Psalm 31,3: „Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!“

„Sei mir“ heißt auf Lateinisch „Esto mihi“.

Wenn man bei Lukas Kapitel18, ab Vers 31, die Bibel aufschlägt, steht da unter der Überschrift: Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung 31 Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen:(Wochenspruch)

Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.

Wir bedenken den letzten Sonntag vor der Passionszeit. Auch wenn, normalerweise, in den Karnevalshochburgen noch die “drei tollen Tage“ kommen, steht der Sonntag schon ganz im Zeichen der Leidensankündigung Jesu. Wenn wir im Evangelium des Sonntags, bei Markus 8, Vers 32 lesen, der ersten Ankündigung von Leiden und Auferstehung, dann sagt Jesu erstmals sein Leiden voraus: „Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden.

Hochgehen, anstrengend – oder? Wir hier vom flachen Land kennen nur kleine Erhebungen, aber die haben es in sich. – Immer wieder geht es in unserem Leben hinauf und fast immer ist das mit “Mühe“, mühen, verbunden, auch wenn es am Ende schön ist. Jesu Weg nach Jerusalem war sehr mühsam – beschwerlich und das Ende der Mühsal war nicht Freude, Erleichterung und der Mühe wert. Verrat, Verurteilung, Tod am Kreuz warteten auf dem Gipfel, an der Endstation.

Und dann, dann war da doch die Unglaublichkeit, die zur Freude wurde, Erleichterung und Jubel. Jesu Auferstehung, sein ja zu uns, seine Übernahme unserer Schuld, damals – heute – und in Ewigkeit. Unfassbar, unglaublich, beschämend, dieser Jesus, frei von aller Schuld nimmt alles auf sich, befreit uns, räumt uns den Weg frei zu seinem Vater.

Viele tun sich schwer mit der Vorstellung, da ist einer durch die Hölle gegangen damit meine Verfehlungen vor Gott gesühnt sind. Ich kann und darf, von aller Last befreit meinen Weg gehen, auf die nächste Erhebung, die nächste Herausforderung zu. Egal, was mich am Ende des Weges erwartet, sicher ist: Jesus Christus ist schon da, lindert meine Not, hilft mir mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Freut sich mit mir am Schönem in meinem Leben.

Wir alle müssen unseren Weg gehen, wir alle müssen von Gott gestellte Aufgaben erfüllen. Immer wieder auf den Berg, immer wieder anstrengen, durchhalten, weitergehen. Wir werden aber begleitet, unterstützt, immer wieder auch getragen von Gottes Liebe zu uns, seiner Barmherzigkeit und Treue.

Estomihi, sei mir ein starker Fels, dieser Bitte von uns kommt unser Gott und sein Sohn Jesus Christus immer wieder nach. Dieser Bitte ist er nicht nur einmal in unserem Leben nachgekommen und er wird es immer wieder tun.

Vertrauen Sie darauf, lassen Sie sich zurüsten und stärken. Singen, summen, beten Sie: Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffe.

Eine gesegnete Woche, bleiben oder werden Sie gesund,

herzliche Grüße

Uta Letz

Lied Nr. 362

Ein feste Burg ist unser Gott,

ein gute Wehr und Waffen.

Er hilft uns frei aus aller Not,

die uns jetzt hat betroffen.

Der alt böse Feind mit Ernst er’s jetzt meint,

groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist,

auf Erd ist nicht seinsgleichen.

 

Mit unsrer Macht ist nichts getan,

wir sind gar bald verloren;

es streit’ für uns der rechte Mann,

den Gott hat selbst erkoren.

Fragst du, wer der ist?

Er heißt Jesus Christ,

der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott,

das Feld muss er behalten.

(T und M: Martin Luther)

 

Gebet

Gütiger Gott, auch die Pandemie ist wie ein Berg vor uns, die Mühen werden immer größer.

Sei du bei uns, schenke uns Geduld und Ausdauer, offene Augen und Ohren für die Sorgen und Nöte der Menschen um uns herum.

Wir sind dankbar für unsere Gesundheit, deine Gegenwart in unserem Leben.

Lass uns erkennen, wo unser Platz ist und erkennen welche Aufgabe du uns zugedacht hast.

Lass Ideen zum Schutz von Menschen und Tieren, Umwelt und Klima weiterwachsen und Wirklichkeit werden.

Du hast uns die Welt anvertraut, stopp unseren Leichtsinn, bevor alles zerstört ist.

Bleibe an unserer Seite durch alle Höhen und Tiefen unseres Lebens.

Sei bei uns, wenn unser Weg hinauf zu unserem Jerusalem geht.

Es segne dich und behüte dich der Allmächtige und Barmherzige Gott, der Vater der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

 

Hier der Gottesdienst zum Sonntag aus Großsolt mit Uta Letz (Prädikantin) und Anja Telkamp (Prädikantin in Ausbildung)

 

Foto: Sander Crombac/ www.unsplash.com