Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste unseres Festgottesdienstes,

als Vorsitzender des Kirchenvorstandes grüße ich Sie ganz herzlich – wir freuen uns, daß Sie alle heute hier sind. Besonders erwähnen möchte ich einige unter Ihnen, die uns schon länger auf diesem Weg der Erneuerung St.Gertruds begleitet haben: 
 Frau Pröpstin Rahlf. Als wir unser Vorhaben der Erneuerung St.Gertrud Ende 2007 dem Kirchenkreis, damals noch Flensburg, vorstellten, war sie gerade schon zuständig für uns, und ich kann sagen, daß wir bei Ihr immer ein offenes Ohr für unsere Fragen und Anliegen gefunden haben
 unseren Architekten, Herrn Gülstorf, von der Firma Asmussen und Partner, der mit seinen Entwürfen ganz maßgeblich zu dem beigetragen hat, was Sie hier heute jetzt und beim späteren Rundgang noch sehen und bewundern können
 den Künstler Herrn Appold, der sowohl für das Farbkonzept im gesamten Gebäude als auch für die künstlerische Gestaltung von Eingang und Kirchraum, sowie der Prinzipalstücke verantwortlich zeichnet
 Herrn Bruhn, ebenfalls von A&P , der die Bauleitung hatte, und sich seit Baubeginn im Spätsommer letzten Jahres jede Woche immer wieder mit uns und den Handwerkern zusammengesetzt und dafür gesorgt hat, daß wir soweit gekommen sind und alle großen und kleinen Katastrophen irgendwie gemeistert haben,
 die Vertreter und die Kinder unserer Kindertagestätte, die integraler Bestandteil unserer Gemeinde ist, die alle seit dem Spätsommer letzten Jahres die Bauarbeiten hautnah erlebt und ertragen haben, und mit denen wir so manche Gespräche geführt haben und auch noch führen werden, um letztendlich zu einem für alle akzeptablen Ergebnis zu kommen,
 und natürlich alle Vertreter des KV dieser Gemeinde, denen dieses Projekt vom letzten KV übergeben wurde, gerade, als es so richtig los ging, und die ich dafür bewundere, wie sie von Anfang an alle an einem Strang gezogen und die Erneuerung St.Gertruds erfolgreich zu Ende geführt haben.
 und alle anderen unter Ihnen, die uns mit Rat und Tat unterstützt und geholfen haben

Ich möchte Ihnen noch einmal ein bisschen erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass wir heute hier zusammen kommen und gemeinsam feiern. 
Wie ich schon sagte, der offizielle Startschuss für unser Projekt, welches wir immer die „Erneuerung St.Gertruds“ genannt haben, fiel Ende 2007, im November, mit einem Grundsatzbeschluss des damaligen Kirchenvorstandes. Aber an sich ist die Frage der Gestaltung diese Gebäudes fast so alt wir das Gebäude selbst.

Dieses wurde 1954 als Wohnheim für 18 männliche Lehrlinge, mit Kindergarten und Kirchraum für diesen rasch wachsenden Außenbezirk St.Mariens errichtet. Wie Frau Ströh heute morgen auf NDR1 berichtete, wurde der Kirchraum damals für Andachten, aber auch für Filmvorführungen, Tischtennisturniere und vieles andere genutzt. 1965 wurde die Gemeinde St.Gertrud in die Selbständigkeit entlassen, und immer wieder stellte sich die Frage, wie es mit diesem Gebäude weiter gehen sollte. Mit einer Erbschaft als Grundstock gab es sogar später eine Stiftung für einen Kirchneubau. Und immer wieder gab es Ansätze, mehr aus diesem Gebäude und seinem Kirchraum zu machen, für die Gemeinde und ihre Glieder.

Das Gemeindeleben war immer sehr lebendig, und auch in den letzten Jahren war es weiterhin, vielleicht sogar gegen den Trend, rege und vielfältig, es hat sich immer weiter entwickelt. Nur unser Kirchraum, die Gruppenräume und das Gemeindehaus kamen da nicht hinterher. Sie blieben auf dem Stand der 50er bzw. 70er Jahre, wenn auch mit vielen kleinen Veränderungen und auch Verbesserungen an manchen Ecken und Enden. Immer drängender stellte sich die Frage nach einem Konzept für die Zukunft, die Frage, wie es weiter gehen sollte. Sollte es überhaupt weitergehen? Wie lange würde die Gemeinde noch bestehen, wenn wir diese Gebäude weiter mit Minimalaufwand betrieben?

Wir haben uns dann im November 2007 durchgerungen zu diesem Grundsatzbeschluss, getragen von dem Wunsch, der Gemeinde St.Gertrud auch in Zukunft ein zuhause und Ihren Gemeindegliedern einen Treffpunkt, einen Mittelpunkt in der Gemeinde zu erhalten. Alles sollte freundlicher und einladender gestaltet werden. Wir wollten das kirchliche Profil und die Ausstrahlung stärker und deutlicher herausarbeiten. Gemeinderäume, Büro und Eingang sollten zu einem einladenden Gemeindezentrum entwickelt werden, wobei Haustechnik, Isolierung und Brandschutz auf den heutigen Stand der Technik zu bringen waren.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir damals nicht genau wussten, was auf uns zukommen würde. Zum Glück knüpften wir den Kontakt mit Herrn Gülstorf, dessen Büro in Fragen kirchlicher Sanierung große Erfahrung hat. Sein erster Entwurf überzeugte nicht nur uns, sondern auch den Kirchenkreis und seinen Finanzausschuss. Herr Gülstorf wird Ihnen dazu gleich bestimmt noch mehr sagen. Wir bekamen im Mai 2008 die endgültige Zusage einer finanziellen Unterstützung durch den Kirchenkreis Flensburg, womit das Budget stand, und wir offiziell loslegen konnten.

Die Entwürfe wurden vielen Interessierten aus der Gemeinde gezeigt, es wurde viel diskutiert, geplant, gestritten, geeinigt, beschlossen, verworfen und endgültig vereinbart. Das Kirchenbauamt wurde hinzugezogen, und eine erste Gemeindeversammlung abgehalten. Es gab viele Fragen und Anregungen, aber, ganz wichtig, insbesondere Unterstützung und Ermunterung.

Und es gab Spenden, immer wieder, und ganz viele. Besonders erwähnen möchte ich hier stellvertretend die Spendeninitiative von Herrn Thurner und den Glockenbasar, den Frau Landt-Hayen ins Leben rief. Ich danke Ihnen und allen Spendern von Herzen, Ihr Rückhalt hat uns gestärkt und es erst ermöglicht, die Erneuerung wie geplant, umzusetzen. Wir möchten gern in naher Zukunft eine Spendertafel aufhängen, aber natürlich nur mit Ihrer Zustimmung, und wir werden deswegen alle bisherigen Spender anschreiben. Auf dieser Tafel werden wir aber noch genügend Platz lassen für zukünftige Spender.

Denn eins müssen wir sagen. Wir feiern heute die Beendigung der baulichen Maßnahmen zur Erneuerung St.Gertruds. Aber wir haben uns überschätzt, bzw. den Aufwand unterschätzt, der mit der Erneuerung der Orgel zu tun hat. Da die jetzige Orgel nicht, wie geplant, durch eine Überarbeitung saniert und verbessert werden kann, wollen wir uns als nächstes um eine gute Neue Orgel kümmern. Wir haben auch schon, insbesondere durch eine großzügige weitere Spendenzusage, einen sehr guten Grundstock, der uns die Gewissheit gibt, dass auch diese Aufgabe zu meistern ist, trotz der wieder angespannten Finanzlage der Kirchenkreise und Gemeinden insgesamt.

Welche weiteren Glanzlichter, auf neuhochdeutsch Highlights, gab es? Insbesondere ist hier die künstlerische Beratung durch Herrn Appold zu nennen. Er hat das Farbkonzept für das gesamte Gebäude erstellt, und die Neugestaltung des Eingangsfensters und des Kirchraums mit den Prinzipalstücken entworfen. Auch Herr Appold wird gleich noch ein paar Worte an sie richten. Seine Entwürfe haben auf jeden Fall eine angeregte Diskussion ins Leben gerufen, uns sozusagen wach gerüttelt und es uns ermöglicht, uns noch intensiver und bewusster mit der Gestaltung der Räumlichkeiten auseinanderzusetzen.

Am Ende ist nach unserer Meinung etwas ganz Besonders geschaffen worden, und etwas ganz Besonderes gelungen. Das Eingangsportal und der Kirchraum greifen die gestalterischen Absichten bzw. die Vorgaben des ursprünglichen Entwurfs des Architekten Rieve wieder auf, und übersetzen sie in eine zeitgemäße, moderne, aber auch dauerhafte und nachhaltige Neugestaltung.

Der Gertrudensaal nebenan, unser Gemeindesaal, wurde, was ursprünglich nicht geplant war, durch die hervorragende Idee unserer Architekten, ein zusätzliches Wandelement einzuziehen, vollkommen neu gestaltet und wesentlich aufgewertet. Überzeugen Sie sich nachher selbst.

Und die Gruppenräume oben sind endlich wieder in einem Zustand, daß sie auch guten Gewissens genutzt und Gruppen zur Nutzung überlassen werden können. Auch hier wurde durch einfache Veränderungen, in diesem Fall an den Gauben, und durch die Farbgestaltung eine ganz neue, spannende Raumsituation geschaffen, die neugierig macht auf das, was sich in Zukunft in diesen Räumlichkeiten noch alles entwickeln wird, die auf jeden Fall den Anforderungen der heutigen Zeit und auch der Zukunft gewachsen sind..

Im November 2007 hatten wir für unsere Maßnahmen eine Zeit von 4-5 Jahren vorgesehen. Unser Bau ist also wesentlich früher als erwartet fertig geworden, und ich bin sicher, daß alle froh sind, endlich wieder ohne Bauschutt, Gerüste und Planen ein ungestörtes Gemeindeleben führen zu können. Wenn wir das Thema Orgel genauso entschlossen angehen, so können wir auch insgesamt noch innerhalb des selbst gesteckten Zeitrahmens bleiben.

Wir sind auf jeden Fall mehr als zufrieden mit dem Ergebnis dieser baulichen Erneuerung. Natürlich kann man bei allen Maßnahmen hier und da diskutieren, und vielleicht auch noch verbessern, und an anderes muss man sich gewöhnen. Wie das nun mal so ist, wenn Dinge grundlegend verändert werden. Aber insgesamt ist das eine runde Sache, und wir alle, die Gemeinde und Sie, freuen sich hoffentlich über dieses überwältigende Ergebnis.

So bleibt mir zum Schluß nur noch, einmal mehr allen, die irgendwie zum Gelingen der Erneuerung St.Gertrud beigetragen haben, von ganzem Herzen zu danken. Angefangen bei Pastor Landbeck und dem alten Kirchenvorstand, über den jetzigen Kirchenvorstand, unseren Architekten und Künstlern, den Handwerkern, dem Kindergarten und allen Gruppen für Ihre Geduld und Ihr Verständnis, bis hin zu den Geldgebern und allen Spendern, groß und klein, und allen Gemeindegliedern oder auch nur Freunden der Gemeinde, die tatkräftig mit angepackt und/oder sonstwie unterstützt haben.

DANKE! Herzlichen Dank!

...und an Sie alle: Kommen Sie nach St.Gertrud, nutzen Sie unser vielfältiges Angebot, achten Sie darauf, was wir in Zukunft hier machen. Dies ist Ihre Kirche, Ihre Gemeinde, ein Ort der Freude und der Kraft, der Begegnung, trotz aller Veränderungen ein Fixpunkt in dieser Zeit des beständigen Wandels, wie unser Glauben und Jesus Christus!
Axel Wiese