Gestaltungs- und Sanierungsmassnahmen

Auch wir, die Architekten von Asmussen und Partner, freuen uns sehr über den Abschluss der umfangreichen Gestaltungs-und Sanierungsmassnahmen.

Angefangen hat es im Jahre 2007, heute vor fast 3 Jahren.
Im April 2007 wurde ich zu einem Gespräch zwecks Überlegungen zum Aufhängen einer 2.Glocke und Verbesserung des bestehenden Geläuts gebeten. Von verschiedenen sachverständigen Stellen gab es verschiedene Meinungen was zu verbessern sei bzw. ob es überhaupt geht. Auch der Architekt dieses Hauses, Herr Georg Rieve, hat skizzenhafte Überlegungen eines vor dem Hause stehenden hohen Westturmes hinterlassen. Andere schlugen einen freistehenden Glockenträger auf dem Kinderspielplatz vor.
Um einen geringst möglichen Eingriff in die Bausubstanz zu haben und die Kosten gering zu halten entschieden wir uns für die Erweiterung des bestehenden Dachreiters/Glockenträgers vor, um so Platz für eine 2. Glocke zu schaffen. Ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt und der Turm stellt sich heute so dar, wie er schon vor 3 Jahren geplant war.

Im Zuge der Turmdiskussionen trat nun die Frage auf, ob im Zuge der Turmarbeiten dieses Gebäude mit einfachen und sparsamen Mitteln gleich mit so umzugestalten sei, dass es mehr als Kirche wahrgenommen wird, von aussen, und von innen mehr spirituell auszuprägen ist. Wir müssen uns daran erinnern, das dieses Haus damals als Lehrlingswohnheim mit Andachts- und Kinosaal geplant und gebaut wurde. (Hier über mir hing damals die Leinwand.) Auch seien doch bitte gleich etliche energetische Massnahmen mit zu berücksichtigen.

Ich hatte mir das Gebäude und die Räumlichkeiten bei mehreren Besuchen zu verschieden Tagesszeiten und Stimmungen auf mich wirken lassen und Ihnen dann im Januar 2008 meine Vorstellungen an Hand eines Pamphlets mit Skizzen präsentiert. Wir haben dann lange diskutiert, über Machbarkeit, über Alternativen und selbstverständlich auch über Kosten.
Ich freue mich sehr, dass die damaligen Ideen heute fast 1 zu 1 umgesetzt wurden. Auch freute ich mich sehr, dass Sie meinem Vorschlag, für die Farbgestaltung und künstlerische Ausgestaltung einen Künstler hinzuzuziehen, in diesem Fall Herrn Appold, gefolgt sind. Das Ergebnis ist toll und bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung.

Was waren damals die wichtigsten gestalterischen Vorschläge?

Als 1. der Haupteingang. Anstatt des weissen Schriftzuges „St.Gertrudkirche“ schlugen wir ein schlichtes Kreuz vor und, da die Glasfront nicht ausgewechselt werden kann, diese farbig zu gestalten. Herr Appold hat dieses in hervorragender Weise umgesetzt.

Der Eingang zum Gemeindehaus sollte zur Orientierung neu gefasst werden. Wir hatten ursprünglich eine halb hohe geschlossene Mauer vorgesehen; mit der nun erfolgten Mischung aus Mauerwerk und Glas können wir aber auch gut leben. Auch ist der Eingang jetzt farbig akzentuiert mit neuer Eingangstür und das Treppenhausfenster hat wieder Klarglas und lässt somit den Blick in den Himmel schweifen.

Die Gemeinderäume im Dachgeschoss sind durch die vergrösserten Fensterflächen in den Gauben besser belichtet. Sie können jetzt sogar seitlich herausschauen. Die von Herrn Rieve gestalteten Gauben haben aber trotzdem ihren Charme beibehalten.

Letztendlich komme ich zum Kirchraum. 
Er ist fast so geworden wie ich es schon im Januar 2008 vorgeschlagen habe. Die runden Fenster mit dem Buntglas. Die Orientierung zum Altarraum ist dadurch stärker ausgeprägt. Auch ist der Blick in den Himmel möglich. Die neu gestaltete Altarrückwand; hatte ich ursprünglich in blau vorgeschlagen. Aber auch die Gelbtöne machen sich gut; besonders freut mich das grosse Kreuz in der Rückwand; in Reminiszenz an Herrn Rieve, denn ein Kreuz in dieser Art hing auch früher dort.
Der Altarraum wurde aufgeräumt und erhielt neu gestaltete Prinzipalstücke. Die Lampen haben eine neue Höhe, zum Altar hin ansteigend, auch der Läufer im Prozessionsweg wurde verwirklicht und, Sie können jetzt wieder mit den Kirchenfenstern lüften, denn die Klappflügel haben wir durch äussere Umbauten wieder in Funktion gesetzt.

Dieses ist nur ein Abriss der Massnahmen. Es gab noch viele andere Betätigungsfelder hier im Haus, wie Sanierung des Dachgeschosses mit neuen Toiletten und Duschen, Auffrischung des Treppenhauses mit Nachrüstungen für den Brandschutz, Gestaltungen im Gemeinderaum mit Wand für den Flügelaltar und dahinter versteckter Garderobe, Massnahmen im Kindergarten u.s.w.

Abschliessend möchte ich mich bei Herrn Pastor Landbeck und den Kirchenvorstandsvorsitzenden Herrn Wiese für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Auch möchte ich meinen Dank an meinen Mitarbeiter Herr Bruhn aussprechen der mit sehr viel persönlichen und emotionalen Einsatz als Bauleiter dieses Werk zum Gelingen brachte.

Ich wünsche der Gemeinde alles Gute und viel Freude in Ihrer neugestalteten Kirche.

Axel Guelstorff