Karin Hollensen: Der Festgottesdienst

Brechend voll war die neu gestaltete Kirche von St. Gertrud bei ihrem Einweihungsfest am Sonntag den 18. April.Immer mehr Stühle wurden dazu gestellt, immer enger an den orangenen Läufer heran, und hell blitzte dazu die Sonne durch die beiden neuen Rundfenster im goldenen leuchtenden Altrarraum. 

Noch bunter wurde es mit dem Einzug der Kindergartenkinder, die sich mit ihren bemalten Glöckchen auf den Stufen des Altars niederließen, fröhlich bimmelten und laufhals sangen: „Dies ist der Tag!“

Alles paßte so gut zusammen in diesem Festgottesdienst: die Glockenweihe, schon eingeläutet von den vielen Kleinen, der 23. Psalm vom guten Hirten, die schwungvollen Lob- und Dankeslieder des Gospel-Chores unter der Leitung von Helmut Deutschmann, das Sonntagsevangelium vom Guten Hirten und die Ansprachen von Herrn Pastor Landbeck und Frau Pröpstin Rahlf um Uwe Appolds „ Ich bin.. „- Kunstwerke herum. 

„Verheißungsvoll“ nannte Herr Pastor Landbeck den neu gestalteten Eingang von St. Gertrud - „Ich bin die Tür!“ Sein Dank galt den Architekten Axel Gülstorff und Helge Bruhn. Der leitende Architekt hatte als Spiritus Rector der gesamten Neugestaltung auch Uwe Appold mit ins Spiel gebracht und dank te ganz besonders auch dem Kirchenvorstand und seiner ganzen engagierten und so spendenbereiten Gemeinde von St. Gertrud.

Frau Pröpstin Carmen Rahlf zitierte den Kirchenvorstand : „Wir sind ´ne tolle Truppe!“ und würdigte den „antizyklischen“ Mut dieser Neugestaltung im Zeitalter der Schließungen und Zusammenschlüsse; sie verband die Botschaft der in der Sonne leuchtenden Rundfenster - „Ich bin der gute Hirte“ links und „Ich bin der Rebstock!“ rechts - mit der Sendung: „Tragt das Licht in die Welt!“. Ihr Elan und ihre Begeisterung waren ansteckend, aus vollen Herzen und voller Kehle erklangen die österlichen Lieder und zum Abschluss im gelungenen Kanon „Lobe den Herrn, meine Seele!“

Nach dem Gottesdienst gingen der KV-Vorsitzende Axel Wiese, der Archikekt Axel Gülstorff und Uwe Appold noch einmal mit berechtigter Freude auf das Erreichte ein. Gülstorff wies auf die Umsetzung praktisch aller seiner Entwürfe von 2008 hin, vom Glockenturm/ Dachreiter über die Sanierung des ehemaligen Lehrlingswohnheimes bis zur spirituellen Durchgestaltung des Kirchenraumes, auch auf den so rechtzeitigen Bauabschluss.

Uwe Appold erzählte von den ersten Anfängen und von seiner Inspiration durch den Kanzel-Spruch „Ich bin das Brot des Lebens“: das war für ihn der Impuls zu den so zentralen „Ich bin“ - Worten Jesu Christi im Johannes-Evangelium, die diese Neugestaltung durchgehend prägen. Mit großer Achtung würdigte er dabei die

Zustimmung der Gemeinde, dass Altvertrautes aus dem Altarraum und der Kirche verschwinden musste, bis es zu dieser schlichten Klarheit, der goldenen Auferstehung hinter dem schlanken Karfreitagskreuz und der gesamten Neugestaltung kommen konnte.

Und dann wurde gefeiert: bei Sekt, Schnittchen und Torten wurde geredet, gelacht, besichtigt, erzählt und diskutiert. Es herrschte einfach eine große, alles und alle verbindende Freude über das gute Gelingen des bereits Erreichten, und auch zugleich Mut und Schwung zu neuen Projekten wie z. B. der anstehenden neuen Orgel. Erfolg beflügelt - weiterhin viel Glück und viel Segen für St. Gertrud!

Karin Hollesen