Willkommen im Bethlehem Haus

Von einer Gemeinde, die Auszog und auf dem Berg ein neues Zuhause fand

Manche erinnern sich noch an das alte Pastorat ganz oben am Turnerberg: „In dem Raum mit dem runden Fenster hatten wir damals Konfirmandenunterricht.“ Und: „Im Garten haben wir oft gegrillt. Mit dem Pastor! Der wohnte doch da, oder?“ Das alte Pastorat ist nun unser neues Gemeindehaus. Das heißt: Das Kirchenbüro, der Küster, die Kindergruppen, das Arbeitszimmer für die Pastoren und der Raum für die Sitzungen des Kirchengemeinderats sind seit Frühjahr 2018 in diesem schönen Haus zu finden. 

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Seit Sommer 2020 ist es auch von außen erkennbar: Hier ist das Bethlehem Haus der Kirchengemeinde. Die Metalltafel mit leuchtenden Gläsern an der Straßenseite des Hauses weist darauf hin. Die KonfirmandInnen haben im Juni 2019 zusammen mit dem Glaskünstler Klaus Uwe Nommensen die Bethlehem-Motive in Glas geschaffen. Da sehen wir jetzt u. a. den Stern von Bethlehem, die Krippe, das Brot: Beth-Lehem, Haus des Brotes. Der Holländerhof baute das Metall. Und das Licht für die Nacht schuf das Lichtkontor Flensburg. So leuchten dann die Bilder, der Name und die Adresse Turnerberg 16.

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„Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Diese Worte schrieb die Kaiserin Auguste Viktoria in die Kanzelbibel, die sie „für die evangelische Kirche in Flensburg-Neustadt“ stiftete. Die Kanzel, auf der diese Bibel lag, stand nicht in der Petri-Kirche, sondern in der Bethlehem-Kapelle, einer umgebauten Scheune am oberen Ende des Turnerberg. Dort hatten immerhin 300 Menschen Platz.

Nach und nach verfiel die Kapelle. Feuchtigkeitsschäden waren schon damals ein Problem. Schließlich wurde die Petri-Kirche gebaut und man beschloss, die Kapelle abzureißen und dort auf dem Turnerberg ein neues Pastorat zu bauen. 1913 konnte Pastor Matthiesen „mit Freude in das schöne praktische Haus einziehen.“ So steht es in unserer Chronik.

Die Pastoren und Pastorinnen, die in diesem Haus lebten, haben gewechselt. Aber die Freude an dem „schönen praktischen Haus“ ist geblieben. Das liegt sicher an der Arbeit der Maler (siehe Titelfoto), Elektriker, Tischler und Maurer, die in den vergangenen Monaten dort tätig waren. Das liegt vielleicht aber auch an dem Geist der alten Bethlehem-Kapelle dort auf dem Berg. „Bethlehem“ heißt übersetzt „Haus des Brotes“. Das passte zu der alten Scheune. Und das passt zu einer Gemeinde, in der es oft Kaffee und Kuchen gibt, manchmal sogar Sekt. Und im Büro steht immer Schokolade auf dem Tisch. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Auch das Bibelwort, das die Kaiserin in die alte Altarbibel schrieb, gilt immer noch: „Unsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“

Das neue Gemeindehaus wird den alten Namen tragen: Bethlehem Haus.