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Das Wort zum Sonntag - 29.03.2020

26.03.2020

Liebe Gemeinde! „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Diese Aussage aus dem Hebräerbrief (Hebräer 13,14) steht im Zentrum des Predigttextes für den Sonntag. Der Brief war ursprünglich an eine Gemeinde gerichtet, die zunehmend glaubensmüde wurde. Die Gemeinschaft drohte auseinanderzufallen. Zudem wurde die Gemeinde bedroht durch die nichtchristliche Umwelt. Der Verfasser des Hebräerbriefes erinnert die Gemeinde an die Verheißungen Gottes. Er denkt vom Ende her. Haltet durch und bleibt geduldig! Verliert das große Ziel nicht aus den Augen! Lasst euch nicht verunsichern!

In diesen Tagen mögen wir auch sehr verunsichert sein. Unsere Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Wir fürchten weitere Einschränkungen. Mehr noch fürchten wir uns vor einer rasanteren Ausbreitung des Coronavirus. Haben unsere Politiker und Politikerinnen die Krise im Griff? Wird unser Gesundheitssystem der Belastung standhalten? Wann hat das alles ein Ende? Wird es sich vielleicht noch über Jahre hinziehen? Oder gibt es bald einen Impfstoff? Und kommt nach einer Eindämmung dann die große Welle? Wann ist unser Leben endlich wieder normal? Wann dürfen wieder alle ihre Arbeit aufnehmen und alle Geschäfte und Betriebe wieder öffnen? Wann dürfen die Schulen wieder besucht werden und die Abschlussprüfungen abgelegt werden? Wann dürfen wir uns wieder begegnen, uns wieder die Hände geben und einander in den Arm nehmen? 

Haltet durch und bleibt geduldig! Verliert das große Ziel nicht aus den Augen! Lasst euch nicht verunsichern! Leichter gesagt als getan. Und doch tut es gut, das zu hören – besonders von Menschen, die fachlich versiert und abwägend die Situation beschreiben und die weitere Entwicklung vorsichtig einschätzen. Das macht Mut. Ich vertraue diesen Menschen, den Virologen, den Wissenschaftlern und auch den Regierenden, die auf den Rat dieser Fachleute hören und ihre Entscheidungen, was in dieser Krise zu tun und zu lassen ist, danach ausrichten. Wenn ich das Licht am Ende des Tunnels sehen kann, dann will ich gerne geduldig sein. Dann halte ich durch, auch wenn es noch länger dauern wird, bis das Ende erreicht ist. 

Der Verfasser des Hebräerbriefes nennt Jesus als den Fachmann schlechthin. Auf ihn soll die Gemeinde schauen und hören. Er ist die Verheißung Gottes. Ihm soll die Gemeinde folgen, wenn sie zum Ziel des heilen Lebens gelangen will. Sie soll sich nicht verunsichern lassen. „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Wir sind auf dem Weg und bleiben nicht zurück. Der Weg ist mit Dornen gepflastert, mit Ängsten und Herausforderungen, aber auch mit Zuversicht und Hoffnung. Christus ist das Licht! Wer ihm nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben! 

Ihnen allen Gottes Segen und herzliche Grüße auch vom Kirchengemeinderat!

Ihr Pastor Norbert Siemen