Osterandacht für zuhause
09.04.2020
Auch wenn wir Ostern nicht in die Kirche dürfen, fällt Ostern nicht aus. Vielleicht mögen Sie sich am Ostersonntag zuhause mit der Familie, zu zweit oder allein auf das Ostergeschehen besinnen und eine kurze Andacht feiern. Das kann im Rahmen eines Osterfrühstücks sein oder wann immer es Ihnen passt. Wenn Sie mögen, entzünden Sie eine Kerze (zu Beginn oder nach der Lesung des Evangeliums). Es kann auch musiziert oder gesungen werden. (Es müssen nicht zwingend kirchliche oder österliche Musik- oder Gesangsstücke sein.)
Ich schlage folgenden Ablauf vor:
(1.) Eine/r spricht: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
(2.) Eine/r betet: Jesus Christus, du auferstandener Herr. Komm mit dem Gruß deines Friedens in unsere Mitte. Lass in deiner Gegenwart unser friedloses Leben zur Ruhe kommen und fülle uns mit deiner Freude. Gib uns in allem Suchen und Zweifeln eine klare Antwort und lass uns mit neuem Mut und gestärkter Hoffnung unseren Weg gehen. Amen.
(3.) Eine/r liest das Evangelium (Markus 16,1-8): Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
(4.) Musik, Lied oder Stille.
(5.) Kurze Besinnung (allein oder im Gespräch): Im Osterevangelium hören wir, dass der Stein vom Grab plötzlich weggerollt ist und somit Licht und eine neue Zukunft schafft. Dieses Gefühl, dass der Stein weg ist, steht für die wahren Ostererlebnisse. An welche Ostererlebnisse erinnern Sie sich (gerne) oder welche ersehnen Sie sich?
(6.) Eine/r betet: Gott, wir sind verbunden. Als Menschen mit Menschen. Als Glaubende miteinander. Als Glaubende und Menschen mit dir. Wir bringen dir unsere Gedanken und unsere Sorgen. (Stille). Wir denken an alle, die wir lieben. (Stille). Wir denken an alle, die in diesen Zeiten noch einsamer sind. (Stille). Wir denken an alle Kranken. Und an alle Kranken in Krankenhäusern und in Pflegeheimen, die keinen Besuch haben können. (Stille). Wir denken an alle, die helfen. Sie setzen sich und ihre Kraft und ihre Gaben ein füreinander. (Stille). Gott. Wir sind deine Menschen. Wir sind miteinander verbunden. Wir beten zu dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen: (Gemeinsam:) Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
(7.) Eine/r spricht mit gen Himmel geöffneten Händen: Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
Ihnen allen frohe und gesegnete Ostern!
Ihr Pastor Norbert Siemen