Nachrufe für Dr. Karsten Eppert

27.11.2023

Am 05.11.23 erreichte uns die Nachricht vom plötzlichen Ableben von Dr. Karsten Eppert. Nur wenige Tage davor hatten wir noch mit ihm zusammen den Inhalt dieser KiB festgelegt. Wir verabschieden uns von ihm, er reißt eine große Lücke!

Lieber Karsten,

Ich weiß nicht mehr, wann du zu unserem Redaktions-Team dazugestoßen bist. Es ist schon viele Jahre her und du warst damals zuständig für die Website-Pflege unserer Kirchspiel-Seite.

Und dann hattest du eines Tages die Idee. das Layout von Internet und Printausgabe zu vereinheitlichen und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Gemeindebriefes attraktiver zu gestalten: Einheitlicher, gefälliger, ansprechender, lesenswerter! Herzlich willkommen in unserer Redaktion.

Ich erinnere mich an den für mich oft schmerzhaften Prozess im Angesicht eines kurzfristig Abgabetermins: „Liebe Elke, das musst du leider nochmals alles neu machen", aber du hattest recht, vor der sichtbaren Optimierung stehen eine Menge Arbeit und Schweiß.

Lieber Karsten, du bist ein gläubiger Mensch und hast nie einen Hehl daraus gemacht, wie viel dir Gottes Wort bedeutet es dir im täglichen Leben hilft und dich trägt.

Hast aber ebenfalls offengesagt, dass du dich mit der Kirche in der gegenwärtigen Form nicht identifizieren kannst. Dennoch hast du dich so stark in unserer Kirchengemeinde engagiert.

Und schon hattest du in der KiB deine eigene Kolumne, die du — je nach Leitthema — einfühlsam mit Worten gefüllt hast die eigentlich jeden zum Nachdenken angeregt haben müssten.

Mit einem Wort: Eine Werbung für den Glauben!

Lieber Karsten, dein plötzlicher Heimgang ist für uns alle ein Schock. Aber wir wissen dich in Gottes Hand geborgen, das tröstet. Danke für deine Arbeit, deine Ideen deine Inspiration und natürlich auch für deine Korrekturverschläge.

Im Namen der ganzen Redaktion

Elke Rudolfsen

 

Glaube ist ein dialogisches Geschehen.

Lieber Karsten (im Horizont unseres Glauben dürfen wir dich weiter über unseren Gott ansprechen).

Über die in engagierte Arbeit in unserer Öffentlichkeitsarbeit hinaus hast du viele Fragen gestellt. Deine vorletzte Frage lautete: Wie ist der Satz Jesu gemeint: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen" (Matthäus 4.7)?

Im Verlauf des offenen Gesprächskreises am 25.10.23 hat dich und andere ein Text von Jörg Zink Frieden mit dieser Frage gebracht: In Verbundenheit mit dir und in Erinnerung an den gemeinsamen Abend veröffentliche ich diesen Text:

"Es muss uns doch beunruhigen, wenn  wir uns klarmachen, ein Jude der Zeit Jesu sich vorstellte, wenn er das Wort "Massá" hörte, "Versuchung". Wenn wir uns heute vorstellen, wenn uns einer von Versuchung spricht, das ist vielleicht… Wenn der Jude von damals dieses Wort hörte, sah er den Weltuntergang! Massá, das Wort das Jesus vermutlich im Vaterunser gebrauchte, war für das apokalyptische Milieu von damals die Gefahr, dass einer unter dem Anprall endzeitlicher Leiden das Vertrauen verliert, dass er an Gott irre wird, dass ihm der abhandenkommt. Führe uns nicht in Versuchung heißt also: „Wenn alles zusammenbricht, dann bewahre uns davor, an dir irre zu werden."

Karsten, Du bist für mich einer, der an den Fragen und Zweifel nicht zerbrochen ist, sondern ihnen klar ins Auge geblickt hat. Und du hast die Fragen gestellt, die der Glaube (und damit das Leben) uns stellt. Amr daran nicht irre werden, sondern guten Kurs in den Augen Gottes halten, dafür stehst du in meinen Augen und ich danke dir für viele fruchtbare Gespräche, für Unterstützung und geistliche Gemeinschaft!

Dein Tod hat eine große Lücke gerissen. Fürbittend gedenken wir deiner und deiner lieben Frau.

Hans-Christian Gerber