Der "ICH BIN DA"-Gott

12.04.2025

Alle gläubigen Mensch stellen sich Gott auf eine andere Art und Weise vor. Und genau so bedeutet "Gott" für alle Menschen etwas anderes und sie haben unterschiedliche Erwartungen an ihn.

Es gibt so viele Gottesnamen. Der Islam kennt 99, bei uns, im jüdisch-christlichen Glauben sind es Bilder, mit denen Gott  verglichen wird: Hirte, König, Fels, Hand, Quelle, Mutter, Sonne, Richter, Vater. Und doch steht an zentraler Stelle: Du sollst dir kein Gottes-Bild machen!

In der Bibel wird erzählt, wie Mose von Gott berufen wird, das Volk aus der Knechtschaft in Ägypten herauszuführen. Im Gespräch mit Gott fragte Mose: „Wenn ich nun zu den Israeliten gehe und zu ihnen sage: ,Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch geschickt', dann werden sie mich fragen: „Wie heißt er?"" Gott antwortete Mose: „Ich bin der ICH BIN DA", und er fügte hinzu: „Sage zu den Israeliten: ,Der ICH BIN DA hat mich zu euch geschickt. Er ist der Gott eurer Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob'. Denn das ist mein Name für alle Zeiten. So sollen mich auch kommende Generationen nennen."

Nach Exodus (2 Mose) 3, 13-15

Nicht mehr und nicht weniger. Während die einen von einem Gott erwarten, dass er mit einem Schnipp alle Probleme löst, beginnt für die anderen gerade hier der Glaube, trotz vieler Probleme und eigener Schmerzen nicht ganz von Gott verlassen zu sein. Das Gottesbild des ALLES IST GUT muss zerplatzen angesichts dessen, was tatsächlich ist. Das Gottesbild des ICH BIN NICHT ALLEIN vermittelt Stärke in der Begleitung, Dinge zu einem besseren Ausgang zu führen und letztlich in Gottes Armen geborgen zu sein.

Pastor Hans-Christian Gerber

Foto: Johann Adam