Was geht mich Ostern an?

29.03.2023

Karsten Eppert erzählt, was ihn an dem Osterfest so fasziniert.

Sehr spät habe ich für mich begriffen: Die frohe Botschaft zur Geburt von Christi an Weihnachten feiern, ist schön und anrührend. Von viel größerer Bedeutung sind für mich jedoch die Begebenheiten, an die wir in der Osterzeit denken: Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus. Weshalb ist das so?

Wenn ich zu Karfreitag mit offener Seele und Herzen über den Leidensweg von Jesus, sein Martyrium, seine Erniedrigung und seinen qualvollen Tod am Kreuz nachlese, dann überfällt mich Trauer. Wie konnte so etwas passieren? Ein Mensch, der andere an Körper und Seele geheilt und sich nie etwas zuschulden kommen lassen hat, wird von einer verführten, aufgewiegelten Meute zu Marter, Verurteilung und Tod geführt.

Hat sich nicht Ähnliches im Verlauf der Geschichte x-mal wiederholt? Wenn skrupellose Obrigkeiten das Volk zu blinder Kriegsbegeisterung mit Gräueltaten und Tod verführt haben? Zu Hexenverbrennungen, Genoziden, usw.?

Was mich besonders betroffen macht, ist die Frage, wo ich wohl gestanden hätte, wenn ich dabei gewesen wäre. Hätte ich mich auch verführen lassen oder hätte ich innegehalten, Herz und Verstand eingeschaltet und mich gegen die Stimmung gewendet? Hätte ich den Mut gehabt, standzuhalten? Ja, Jesus hat mir mit seinem Leiden eine große Mahnfackel entzündet!

Wenn nun der Karfreitag der Tag des Innehaltens und des Nachdenkens ist, dann ist Ostern das Fest heller Freude:
Jesus ist vom Tod auferstanden, ein unvorstellbares Wunder. Gott hat ermöglicht, was es noch nie gegeben hat. Jesus ist begraben worden. Wenig später war die Grabstelle leer und er erschien seinen Jüngern und war mitten unter ihnen.

Für mich ist das die größte Verheißung geworden, die die Bibel zu bieten hat: Gott hat gezeigt, dass er etwas geschehen lassen kann, was völlig außerhalb unserer Erfahrungswelt passiert. Seine Liebe begleitet seine Geschöpfe durch das Leben und geht über den leiblichen Tod hinaus.

Es ist eine Sache des Vertrauens und Jesus hat es uns vorgelebt. Wo er Wunder vollbracht hat, war ihm ohne Zweifel der erbetene Beistand Gottes sicher. Er hat uns gezeigt, dass auch uns, wenn wir bitten und bedingungslos vertrauen, Gottes Beistand sicher ist. Was für eine wunderbare Botschaft!