Das Patenamt

 

Das Patenamt ist so alt wie das Christentum. Schon in den ersten christlichen Gemeinden verbürgten sich die Paten für die Echtheit und Ernsthaftigkeit des Taufbegehrens. Zugleich waren sie auch Zeugen der Taufe selbst. Sie waren sozusagen ein lebendiger Taufschein.
Durch die Einführung der Taufe von Kindern bekam die Patenschaft noch eine weitere Bedeutung. Die Paten verbürgen sich nun dafür, dass die Kinder, wenn sie größer geworden sind, von ihrer eigenen Taufe erfahren. Sie sollen ihren Patenkindern als Gesprächspartner zur Seite stehen und ihnen von ihrem eigenen Glauben erzählen. Das Wort „Pate“ ist schließlich eine Abkürzung für „pater spiritualis“: „geistlicher Vater.“ Deshalb ist auch die Kirchenmitgliedschaft für die Patenschaft unverzichtbar. Ihnen als Paten wird zugetraut, dass Sie im Sinne Jesu zu leben versuchen und an Ihre ewige Bestimmung glauben.
Die Bereitschaft, im Falle des Verlustes seiner Eltern für das Patenkind zu sorgen, hat streng genommen nichts mit dem Patenamt zu tun. Viele Menschen sehen darin jedoch eine Konsequenz aus der Verantwortung, die sie in religiöser Hinsicht für das Kind übernommen haben.

 

Und wie geht’s weiter?

 Paten sollten Christen sein, die dem Kind vorleben, was „Glauben“ bedeutet. Das ist die wesentlichste Aufgabe, die Paten für das Kind leisten können. Als Patin oder Pate haben Sie von der Kirchengemeinde den Auftrag, diese Aufgaben wahrzunehmen.

Wenn Sie Ihr Patenkind mit Rat und Tat begleiten, werden Sie die Quellen ihres eigenen Glaubens neu zum Sprudeln bringen. Halten Sie so oft wie möglich Kontakt zu den Eltern des Täuflings und zu Ihrem Patenkind. Denken Sie daran, dass Zeit, gemeinsames Spielen und Gespräche das kostbarste Gut sind, das Sie verschenken können.

Lesen Sie Ihrem Patenkind seinen Taufspruch vor: Wie oft kommt es vor, dass ein Kind seinen eigenen Taufspruch, der mit so viel Liebe ausgesucht wurde, gar nicht erfährt. Eine Kinderbibel wäre ein gute Geschenk für ein Patenkind.

Besuchen Sie mit ihrem Patenkind während eines Spaziergangs einmal die Kirche, in dem es getauft wurde und zeigen Sie ihm den Taufstein.

Vergessen Sie nicht den Tauftag Ihres Patenkindes. Besuchen Sie es an diesem Tag, oder schreiben Sie ihm einen Brief.

Auch im Stillen und aus der Ferne können Sie eine Menge Gutes tun: Wenn Sie für Ihr Patenkind und seine Eltern beten, nehmen Sie an seiner geistlichen und seelischen Entwicklung Anteil. Auf dieser stillen Begleitung ruht ein großer Segen für Ihr Patenkind und für Sie selbst.

 

 

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