Auferstehungskirche Ellenberg

Der Kirchenvorstand Karby ließ 1962 einen Wettbewerb unter fünf im Kirchenbau erfahrenen Architekten auschreiben, den Otto Andersen (1924-1981) gewann. Andersens zahlreiche Kirchen der fünfziger und sechziger Jahre gehen in ihrer eigenwilligen, immer wieder zu überraschend neuen Raum und Baukörperformen gelangenden Gestaltung zu den bedeutendsten Werken im Kirchenbau der Nachkriegszeit Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Genannt seien seine Gotteshäuser in Schulensee, Hamburg-Großborstel, Hamburg-Othmarschen und Bliesdorf.

In der typische Weise jener Jahre ordnen sich Gemeindehaus, Kindergarten und Pastorat als niedrige Flachbauten der hochragenden, 1967-68 errichteten Kirche unter. Ihr Grundriss ist ein gestrecktes, achsialsymmetrisches ungleichseitiges Vieleck. Ihre Wände sind aus Kalksandstein gemauert und weiß gestrichen.

Das hohe Satteldach ist mit schwarzgrauen Eternitschindeln gedeckt. Durch einen Windfanganbau vor der hohen schmalen Wandscheibe, die den Baukörper im Osten fast abrupt abschließt, gelangt man in den feierlich strengen Raum. Seine mit Kiefernholz verschalte Decke folgt der Neigung des Daches. Der Gemeindeteil weitet sich zum Altarbereich hin aus. Die völlig schmucklose Wand hinter dem Altar ist im flachen Winkel geführt. Wie in vielen Sakralräumen Andersens erhält auch der Ellenberger Kirchenraum seine feierliche Wirkung durch das Licht, das fast ausschließlich vom Glasdach über dem Altar auf den Ort der Liturgie fällt und diesen hervorhebt. Die kleinen Sechseckfenster beiderseits des Gestühls sind leuchtende Flächen aus einer fantasievollen, geometrisch abstrakten Verglasung von Ernst-Günther Hansingk, die Farbe in den kühlen Raum bringt.

Schmucklos und kubisch entwarf der Architekt Altar, Kanzel und Lesepult. Das schmale. durch seine Form und begrenzte Höhe die Größenwirkung des Raumes steigernde Stahlkreuz hinter dem Altar stellte der Kunstschmied Seiler im nahen Winnemark her. Öffnungen in den parallelen Seitenwänden beiderseits des Altarbereichs führen links in den kleinen rechteckigen Sakristeianbau, rechts in die kreisrunde Taufkapelle. Sie ist wohl der eindrucksvollste Raum des Kirchenzentrums mit zentralem Kuppeloberlicht, umlaufenden Wandbänken und der runden Betontaufe, darin ein großes Messingbecken. Eine kleine, balkonartige Empore trägt die 1976 von Klaus Becker, Kupfermühle, gebaute 12-Register-Orgel, deren fünfteiliges Gehäuse Otto Andersen 1974 entwarf. Städtebaulicher Akzent in der etwas einförmigen Wohnbebauung ist der freistehende 42 m hohe, mit dunklen Eternitplatten wie das Kirchendach gedeckte Turm für die 4 Glocken. Als schlanke vierseitige Pyramide steigt er vom Erdboden an auf.