Kleine Auszeit: "Dem Himmel so nah"
27.09.2024
Kleine Auszeit von Pastorin Simone Schulze-Kösterke, Ev.-Luth. Friedenskirche Flensburg-Weiche
Neulich habe ich am Stadtlauf „Flensburg liebt dich“ teilgenommen. Es war bestes Spätsommerwetter. Die Sonne schien aus allen Knopflöchern. Um mich herum waren lauter aufgeregte Menschen. Große und Kleine, Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Nationalität. Es war ein buntes Treiben. Am Morgen hatte ich noch ernsthaft überlegt, ob ich nicht einfach im Bett bleibe und meine Decke wieder über die Ohren ziehe. Aber wie ich dann so bei meinem Lauf dabei war und um mich herum lauter fröhliche Menschen sah, wurde mein Herz weit. Vom Straßenrand wurden wir ordentlich angefeuert mit Applaus und Passanten hielten Schilder hoch, auf denen Mario-Kart Turbo-Pilze gezeichnet waren, die man dann drücken konnte, um symbolisch neue Energie zu tanken. So kann der Himmel also aussehen, dachte ich.
Oben und Unten! Himmel und Erde! Meistens klingt es so, als ob beides fein säuberlich voneinander getrennt wäre. Und in den letzten Tagen und Wochen, wenn ich all die Neuigkeiten aus der Welt höre, wie der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine oder der immer größer werdende Konflikt im Nahen Osten, habe ich mich gefragt, wann dort einmal wieder der Himmel hervorblitzt.
Und dann kommen jedoch solche Momente, wie am 1. September, in denen ich weiß, es gibt ihn doch den „Himmel auf Erden“ und manchmal ist er gar nicht so weit weg.
Eine Geschichte sagt, dass zwei Mönche sich einmal auf den Weg machten, um den Punkt zu finden, wo Himmel und Erde sich berühren. Sie wanderten durch die ganze Welt. Am Ende kommen sie zu einer Tür. Als sie diese öffnen, landen sie wieder in ihrer alten Klosterzelle.
Der Himmel ist also manchmal gar nicht so weit entfernt von uns. Es lohnt sich, sich umzuschauen, auch wenn die Ereignisse unsere Zeit ihn zu verdecken scheinen.