© Pastor Dr. Marcus Friedrich

Kleine Auszeit: "Hoffnungsvoll leben!"

02.05.2025

Kleine Auszeit von Pastor Dr. Marcus Friedrich, Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai, Flensburg

Hoffnungsvoll leben!

„Da habe ich all meine Hoffnungen begraben.“ Neulich benutzte ein Bekannter diese Redewendung, die mich stutzen ließ. Ist es gut, seine Hoffnung zu begraben? Wer etwas begräbt, will abschließen und hinter sich lassen. Manchmal ist es nötig, einzusehen, dass es nicht weitergeht. Begraben hilft, sich von etwas Erhofftem ganz zu verabschieden. Aber die andere Richtung gehört doch auch dazu: Aufstehen, sich umdrehen und weitergehen, weitergehen und - wieder hoffen!

Das Osterfest macht die Gegenwirklichkeit auf zur begrabenen Hoffnung. Mit Ostern ist die Hoffnung aufgestanden aus den Gruften und Gräbern, Hoffnung auf neues, anderes Leben. Sichtbar und erlebbar wird neues Hoffen durch Nährendes, Essen und Trinken, durch Wachsen und Gedeihen und durch Träume und Bilder des Guten. 

Wieso ich jetzt noch von Ostern spreche, wo doch schon der erste Mai um ist? Weil es genug Gründe gibt, das österliche Hoffen weiter zu probieren und anzunehmen. Es gibt immer einige Anlässe, wo man am liebsten seine Hoffnung begraben würde. Aber gerade da wäre es doch so heilsam und wichtig, die Hoffnung nicht sinken zu lassen, auf Frieden, auf gutes Leben, auf Vertrauen und Freiheit.  Also: Lass deine Hoffnung nicht sinken, dass am Ende Gottes Liebe größer ist. In ihr wurzelt all das Gute. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, schreibt Paulus im Korintherbrief. Heute ist die Hoffnung die größte unter Ihnen.

Dr. Marcus Friedrich, Pastor an St. Nikolai Flensburg