Kleine Auszeit von Pröpstin Rebecca Lenz: Um Gottes Willen Amerika!

21.10.2024

Unter dem Titel "um Gottes Willen Amerika" widmet sich Rebecca Lenz in der kleinen Auszeit den Wahlen in den USA, die am Dienstag, 5. November 2024 stattfinden.

Amerikanische Christen und ganze Kirchen in den USA beten für einen Wahlsieg von Donald Trump. Er sei der beste Präsident für die Christen in Amerika, so wird ein leitendes Kirchenmitglied zitiert.

Donald Trump - ein verurteilter Krimineller, der nie Reue gezeigt hat, ein Lügner, Rassist und Sexist als Wunschkandidat der amerikanischen Christen. Sicher, es sind zumeist fundamentalistische Großkirchen, die Trump unterstützen. Doch ist es nicht der eine, der gleiche Gott? Gott hör nicht auf sie! möchte ich gen Himmel schreien.

Am 5. November wählt Amerika. Und die Perspektive ist ebenso real wie bedrohlich, was eine weitere Amtszeit von Donald Trump für die Welt bedeutet: für die Unterstützung der Ukraine, für den NATO-Schutz gegen Russland, für die Zukunft von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit weltweit. Alles würde in Frage stehen.

Christen beten für Trump. Dabei sollte Kirche keine Parteipolitik machen, sich nicht auf bestimmte Kandidat:innen festlegen. Das Richtmaß der christlichen Kirche ist das Evangelium, die Botschaft von der Menschenliebe Gottes. Statt für Trump zu beten, sollten sich Christenmenschen stark machen für Mitmenschlichkeit und Vertrauen. Für den Schutz der Schwächsten und ein verantwortungsvolles Miteinander. Für Ehrlichkeit und einen respektvollen Diskus auch unterschiedlicher Meinungen. Für Toleranz und die Heilung der Spaltung der Gesellschaft. Nicht nur jenseits des Teiches, sondern auch hier vor unserer Haustür.

Kirche ist nicht perfekt, aber sie muss sich selbst und der Gesellschaft immer wieder die hartnäckige Frage stellen: Was schützt die Würde der Menschen? Nicht für einen Wahlsieg beten, sondern für den Sieg von Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit. Um Gottes Willen – in Amerika und in der Welt!