Synode: Viele Beschlüsse mit hoher Mehrheit / Foto Ahrens

Letzte Synodentagung in dieser Amtszeit: Da war Musik drin

01.12.2023

Ein breites Themenspektrum bot sich den Kirchenparlamentariern von Schleswig-Flensburg bei ihrer letzten Synodentagung dieser Amtszeit am Freitag, 1.12.2023 im Gemeindehaus in St. Jürgen zu Flensburg.

Gottesdienst und Dank zum Abschluss

Nach vierstündiger Sitzung mit Diskussionen und Abstimmungen verabschiedeten Propst Helgo Jacobs, Pröpstin Rebecca Lenz und Synodenpräses Henning Lüthke die 50 anwesenden Synodalen mit einem Gottesdienst, Dank, Geschenken und einem persönlichen Segen.

Predigtsitz und Kirchenmusik

Viel Zeit nahmen sich die Parlamentarier während der Sitzung, über zwei Änderungen in der Kirchenkreissatzung zu beraten – zum einen ging es um den Predigtsitz der Flensburger Pröpstin, zum anderen um die Wirkungsstätten des Kreiskantors in der Propstei Flensburg.

Die Synodalen beschlossen, den Predigtsitz der Pröpstin von St. Marien am Westufer nach St. Jürgen am Ostufer zu verlegen. Pröpstin Rebecca Lenz sagte in ihren Ausführungen zum Antrag: „In der Wahrnehmung der Kirche sehen alle zuerst die zwei großen Innenstadtkirchen St. Marien und St. Nikolai mit ihren gewachsenen Strukturen. Aber die Einwohnerzahlen am Ostufer steigen und es gibt auch hier eine lebendige kirchliche Arbeit, die die Kirchengemeinden gemeinsam gestalten.“ Sie wolle ein kirchenpolitisches Zeichen für das Ostufer setzen und die Arbeit hier wahrnehmen, würdigen und unterstützen, so Lenz. Laut Synodenbeschluss bekommt Pröpstin Lenz ab 1.1.2024 den Auftrag, einmal monatlich an St. Jürgen zu predigen bzw. sich mit Gottesdiensten in den Predigtverbund der Kirchengemeinden St. Jürgen, St. Johannis und Fruerlund einzubringen. Ihre Dienstwohnung, also der Propstensitz, bleibt an St. Marien.

Der zweite Antrag des Kirchenkreisrates widmete sich der Kirchenmusik. Weil zwei Ruhestände und Neubesetzungen der Kreiskantorenstellen anstehen, sollte in der Satzung festgelegt werden, dass die Kreiskantoren künftig nur noch an eine Gemeinde angebunden werden. Michael Mages habe elf Jahre lang versucht, seine Arbeit auf die zwei großen Stadtkirchen St. Marien und St. Nikolai zu verteilen, so Pröpstin Lenz, aber es habe sich nicht bewährt. Deshalb sollte laut Antrag die Stelle künftig nur noch an der Stadtkirche St. Nikolai angebunden sein, um von dort aus in die gesamte Propstei zu wirken und die Kirchengemeinden zu beraten.

Die Diskussion um die Zukunft der Kirchenmusik, an der sich auch Michael Strunk aus dem Kirchengemeinderat St. Marien als Nicht-Synodaler beteiligte, war facettenreich. So forderten einige Synodale, für den Kirchenkreis zunächst ein kirchenmusikalisches Gesamtkonzept zu entwickeln. Manche fragten, wie und mit welchen Übergängen St. Marien kirchenmusikalisch versorgt werden könne. Mit der Verabredung, kurzfristig Entlastung für den Stelleninhaber zu schaffen und mittelfristig das Konzept weiter auszuarbeiten, zog der Kirchenkreisrat seinen Antrag zurück.

Haushalt: 10% mehr Geld 2024

Mit hoher Einigkeit verabschiedeten die Synodalen hingegen den Haushalt für 2024. Erwartet werden ca. 24,8 Mio. Euro Steuergelder, wovon ca. 1,1 Mio. das Diakonische Werk bekommt und ca. 1,3 Mio. Euro das Regionalzentrum. 13,5 Mio. sind für sogenannte „Gemeinschaftsaufgaben“ veranschlagt, wozu auch die Gehälter aller Pastor:innen gehören. Die Kirchengemeinden bekommen 7,2 Mio. Euro und der Kirchenkreis 3,48 Millionen.

Pfarrstellen und Pfarrsprengel beschlossen

Die Zustimmung der Synodalen fand auch, dass die Kirchengemeinden Treia, Schuby, Hollingstedt und Jübek-Idstedt künftig als Pfarrsprengel zusammenarbeiten wollen. Dafür stehen nach dem Ruhestand der Schubyer Pastorin ab sofort drei Pfarrstellen zur Verfügung. Für Ostangeln bestätigten die Synodalen, dass eine frei gewordene 75%-Pfarrstelle auf 100% aufgestockt wird, um einen jungen Kollegen in Ausbildung gewinnen zu können. In Flensburg-Mürwik sind die Pastorenstellen um 50% reduziert worden, nachdem Pastorin Wiebke Drömann auf eine Entlastungspfarrstelle gewechselt hat.

Sanierung vom Kirchberg Neukirchen

Schließlich ging es um die Sanierung des Kirchbergs Neukirchen. Hier bestätigten die Synodalen, dass Rosenhaus und Lindenhaus trotz stark gestiegener Kosten zu Ende saniert werden. Einen Teil der Kosten kann durch den Verkauf des Freizeitheimes Norgaardholz aufgefangen werden.

Propst Jacobs zieht Bilanz

Die Synodenbilanz von Propst Jacobs: „Es war eine kontroverse und eine faire Diskussion. Ich danke für den starken Dialog in diesem demokratischen Gremium.“